Beschreibung:

13, [164] S., Originalleinen mit Schutzumschlag.

Bemerkung:

"Um als Künstler erfolgreich zu sein", schrieb Eugene Delacroix, "darf man das Gefühl nicht beschränken, sondern muss es intensivieren und mit allen Mitteln zu erweitern suchen." Lucian Freud zählt in der Kunst des 20. Jahrhunderts zu den großen " Intensivierern ". Seine Bilder sind von immenser Ausdruckskraft, sie bezeugen die außergewöhnliche Beobachtungsgabe dieses Künstlers, der einen sehr intimen Blick auf einen Menschen werfen und ihn zugleich als einen Fremden zeigen kann. Freuds Werk sperrt sich gegen vorgefaßte Meinungen und endgültige Interpretationen - ähnlich wie sich ein Mensch dagegen sperrt - und weckt auch im Betrachter vielfältige Reaktionen. Je länger man sich mit Lucian Freuds Schaffen der vergangenen zehn Jahre beschäftigt -dies ist das Thema des vorliegenden Bandes -, desto deutlicher wird, daß es sich nicht auf eine einfache Formel bringen läßt. Es existiert kein " Spätstil ", es findet keine stilistische Befreiung statt, keine Reduktion. Das könnte daran liegen, daß Freud, wie Frank Auerbach 2002 schrieb, "keinen Stil hat, der ihm Zuflucht gewährt. Wenn seine Methode Gefahr läuft, zum Stil zu werden, legt er sie beiseite wie einen stumpfen Bleistift und sucht nach einer Arbeitsweise, die seinen Bedürfnissen mehr entspricht." Weit lohnender, als nach einem Spätstil zu suchen, ist es, die rasche Aufeinanderfolge unterschiedlicher Darstellungsformen in Freuds Schaffen hervorzuheben. Großformatige Ge- mälde stehen neben schuhschachtelgroßen Arbeiten, Gruppenporträts neben Einzelporträts und Aktbildnissen. Der Künstler malte seine Geliebten und seine Enkelkinder, ebenso Hunde, Pferde und seinen Garten. Was bestimmt die Wahl seiner Sujets? "Wenn ich etwas mache, dann nur aus einem spontanen Impuls heraus", betont er immer wieder. Ein gutes und sauberes Exemplar. ISBN 3896602993