Beschreibung:

296 S., Originalleinen mit Schutzumschlag.

Bemerkung:

Ein gutes und sauberes Exemplar. - Erstmalig wird mit diesem Buch die Kulturgeschichte des Kunsthändler-Berufes vorgelegt. Der Verfasser, Professor für Kultursoziologie an der Düsseldorfer Kunstakademie, spürt der Entstehung, Entwicklung und Veränderung nach, die der Beruf des Kunstverkäufers im Laufe der Geschichte erfahren hat, um zugleich den vielfach erstaunlichen Bestand im Wandel zu beschreiben. Wie der Kunsthändler den Anforderungen dieses komplizierten, oftmals riskanten Geschäftes gerecht zu werden versucht, diese mehr oder weniger gut meistert, warum er auf die fortschreitende Differenzierung des Marktes mit professioneller Spezialisierung reagiert: all dies wird anhand prominenter Beispiele von der Antike bis zur Gegenwart untersucht. Von Hermes und seinen ersten Kollegen, dem römischen Kunst- und Auktionsbetrieb über die mittelalterlichen Wanderhändler, führt die Entwicklung zum kaiserlichen Kunstvermittler Jacopo de Strada aus Mantua. Wie der bürgerliche Kunsthandel entsteht, der Kunstverkauf zur ästhetischen Aufklärung erhoben wird, der Beruf immer mehr an Kontur gewinnt, wird am Beispiel faszinierend geschilderter Biographien und Firmengeschichten "life" nachvollziehbar. Dabei steht der kulturelle Werdegang nebst seinen sozialen Umschwüngen im Vordergrund. Denn trotz der Bedeutung ökonomischer Fragen erhält die Profession des Kunsthändlers wie später jene des Galeristen ihr Profil insbesondere durch deren kulturelles Tun und Lassen, vermittels der Verkehrskreise, in die sie eingebettet sind, aufweiche sie zielen und die sie meiden, sowie aufgrund der Passionen und Ambitionen, von denen sie sich leiten lassen. Die Berliner Szene im Kampf für die junge Kunst, das Engagement am Rhein und in Paris sind mitreißend beschrieben, aufschlußreich die kunsthändlerischen Aktivitäten zwischen Anpassung und Widerstand während der Hitlerzeit. Detaillierte Einblicke in den amerikanischen Weg zum Markt, den Kunsthandel im Wiederaufbau, im Kapitel ,,Staatskommerz oder Messekunst" in die eindrucksvolle Selbstbehauptung der Galeristen im Uberwachungsstaat DDR, sowie in die Arbeit der Verbände, die Aufgaben und Pflichten des seriösen Kunstvermittlers in ihren Statuten festschreiben, und last, not least in die Rolle der kunsthandelnden Frauen in der Männerwelt machen dieses Buch zu einem unverzichtbaren Leseerlebnis für alle, die Kunst lieben und damit handeln. Inhalt Vorwort 7 Hermes und seine ersten Kollegen 11 Fruhformen des Handels 11 . Romischer Kunstbetrieb 14 . Der Auktionator last bitten 19 Vom Wanderhandler zum Hoflieferanten 24 Im Bann von Religion und Zunften 24 . Ein Exporteur landet im Kerker 28 ?¡ Der Aufstieg des Jacopo Strada 30 . Wankelmut und schlechte Strasen 35 . Venedig, Hort der Spekulanten 37 Der burgerliche Kunsthandel entsteht 41 Die bilderfreudige Kaufmannsgesellschaft41 . ?âKonstverkoper?á 44 . Eine Familie wird Firma 5 3 Kunstverkauf als asthetische Aufklarung 58 Das Leben soll schoner werden 58 . Der Kaufmann als Connaisseur 60 . In London wird die Kunst versteigert 67 . Wie man Achtung durch Sorgfalt erlangt 72 Ein Beruf gewinnt Kontur 75 Kunstfleis heischt nach Handelsgcist 75 . Was ein Verkaufer konnen soll 80 . Auf dem Weg zum Kunstkaufmann 84 . Vom Wanderkramer zum Handelshaus 91 Krisen, Technik, neue Markte 95 Im Kreuzfeuer der Kritik 9$ . Hellere Raume, kurzere Wege 100 . Der Botschafter der Impressionisten 103 . Europas Schatze gehen aufReisen 109 Im Kampf fur die junge Kunst r 15 Berlin ringt um Profil 115 . Kunstsalons und Galeristen 119 . Vermittler aus Liebe zur Kunst 124 . Szenenwechsel am Rhein 134 Modernisierung und Politisierung 139 Nach Paris! 139 . Wer zu sehen versteht ... 141 . Ein Menschenfischer als Bilddirigent 15 1 Beruf: Kunstverkunder 156 . Das Ende aller Traume 161 Zwischen Anpassung und Widerstand 164 Im Fadenkreuz der Hetze 164 . Soll man mit Hitler Geschafte machen? 170 . Profiteure, Mitlaufer, Widersacher 175 Der amerikanische Weg zum Markt 181 Philanthropen und Negozianten 181 . Pioniere in Manhattan 186 . Die Stunde der Kaufleute schlagt 193 . Eine Weltstadt im Kunstrausch 200 Kunsthandel im ?âWiederaufbau?á 204 Die neue Freiheit 204 . An der asthetischen Zeitfront 209 . Kunst zwischen Markt und Kultur 216 Staatskommerz oder Messekunst? 219 Selbstbehauptung im Uberwachungsstaat 219 . Bundesgenossen der Avantgarde 226 Verbande, Messen und Agenten 233 Handel aus Passion und Profession 240 Berufswahl ohne festen Weg 240 . Was alles zum Metier gehort 245 . Frauen in der Mannerwelt 251 ?¡ Kunstkommerz: ein riskanter Tausch 255 Anmerkungen 259 Literatur 276 Personenregister 286 ISBN 3777463604