Beschreibung:

388 S. Gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag.

Bemerkung:

Umschlag leicht berieben, sonst gutes Exemplar. - Erst war die Natur das Vorbild, dann wurde sie zum Nachbild der Kunst. Wollte man die Geschichte des menschlichen Naturverhältnisses in einem Satz schreiben, könnte es dieser Satz sein. Dieser Satz faßt nicht nur eine lange Geschichte der ästhetischen Anschauung zusammen, er benennt eine Grundspannung, die die menschliche Beziehung zur Natur überhaupt prägt. Die »Kunst«, von der dabei die Rede ist, meint nicht allein die Kunst der Künstler, sie schließt alle Arten der technischen Fertigkeit und der institutionellen Regelung menschlicher Praxis mit ein. Diese Kunst konkurriert mit der Natur um die Rolle der maßgebenden Instanz für das Erkennen und Handeln. Auf der einen Seite gilt die Natur als ein Muster unseres Erkennens, unseres Hersteilens, unserer Lebensführung; auf der anderen Seite gelten die Hervorbringungen des Menschen als das Muster, dem das Handeln auch gegenüber der Natur zu folgen hat. Der Streit um die Vorbildlichkeit der Natur oder der Kunst handelt von der Natur der Verbindlichkeit menschlicher Orientierungen. ISBN 3518580817