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Beschreibung:
440 S., 44 Abb. Fadengehefteter Originalpappband mit Schutzumschlag.
Bemerkung:
Exemplar aus dem Vorbesitz des libertären Dokumentaristen H.D. Heilmann, daher mit einigen Bleistift-Anstreichungen im Buch sowie Notizzetteln. Umschlag leicht berieben, sonst gutes Exemplar. - Ein Augenzeugenbericht über die letzten Jahrzehnte des alten Rußland, geschrieben von einer Frau, die als Gattin des Duma-Abgeordneten Fürst Ilarion Wassiltschikow regen und aktiven Anteil am Schicksal ihrer Heimat nimmt. Prinzessin Lydia (Dilka) Wiazemski wurde am 10. Juni 1886 auf dem Familiengut Lotarewo in der mittelrussischen Provinz Tambow geboren. Sie wuchs mit drei Brüdern auf und genoß eine unbeschwerte Kindheit. Für ihre Erziehung sorgten zunächst englische Kindermädchen, dann eine französische Gouvernante, die nicht einsah, warum Dilka auch noch das Gymnasium besuchte. Nach der mit Auszeichnung absolvierten Schule engagierte sich das junge Mädchen beim Roten Kreuz. Sie nahm ihre Arbeit ernst - freute sich aber auch an Bällen, Schlittenfahrten und anderen Vergnügungen, bei denen sie zu den Ausgelassensten zählte. Der fortschrittliche Geist im Elternhaus machte Lydia wach für die Probleme ihres Landes, die vor allem solche der Bauernschaft waren. Sie erlebte die Schwierigkeiten, auf die die Reformen Stolypins stießen, aus nächster Nähe mit, denn ihr Vater gehörte zum Kreis um den Ministerpräsidenten. Viele bedeutende Männer und Frauen gingen bei der Familie Wiazemski ein und aus, und wie ihre Brüder nahm auch Lydia regen Anteil an den Geschicken ihres Landes: Der Russisch-Japanische Krieg legte schlagartig alle Schwächen des Riesenreiches bloß. 1909 heiratete Lydia Fürst Ilarion Wassiltschikow. Trotz ihrer Jugend zeigte sie sich allen Verpflichtungen gewachsen, die infolge der Stellung ihres Gatten als Adelsmarschall in Litauen auf sie zukamen. Die ersten beiden Kinder wurden geboren. Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges vertrieb die Familie von ihrem Wohnsitz nahe der ostpreußischen Grenze, und Lydia übernahm eine leitende Stellung beim Roten Kreuz hinter der russisch-deutschen Front. Nach allen Wechselfällen des Krieges, der in die weitverzweigte Familie manche Lücke reißt, erlebt Lydia die Revolution, der zwei ihrer Brüder zum Opfer fallen. Sie selbst wird von der Tscheka verhaftet, kommt aber wieder frei. Als schließlich die Rote Armee überall siegreich bleibt, geht Lydia von der Krim aus mit ihrem Gatten und vier Kindern in eine ungewisse Zukunft. Dieser Augenzeugenbericht über die Vorkriegszeit, die harten Kriegs- und Revolutionsjahre bewegt durch seine Unmittelbarkeit, mit der er diese Jahrzehnte vor unseren Augen erstehenläßt. Er beruht auf Aufzeichnungen, die zur damaligen Zeit geschrieben wurden. Kostbarer als selbst der Schmuck, überlebten sie die Wechselfälle von Krieg und Revolution. Die Herausgeberin Tatiana Metternich wurde als Tochter des Fürsten Ilarion und der Fürstin Dilka Wassiltschikow in deren Stadtpalais in St. Petersburg geboren, erlebt Krieg und Revolution und flieht mit ihrer Familie auf die Krim, 1919 weiter nach Malta, von dort über Frankreich und Deutschland nach Litauen, wo ihr Vater noch ein Gut besitzt. Sie studiert in München und arbeitet dann in Berlin. 1942 heiratet sie den Fürsten Paul von Metternich-Winneburg, mit dem sie auf dessen böhmischem Gut Königswart lebt. Nach neuerlicher Flucht landet sie nach dem Zweiten Weltkrieg auf Schloß Johannisberg im Rheingau, das einst Kaiser Franz dem Staatskanzler Fürst Clemens Metternich geschenkt hat. ISBN 321701068X