Beschreibung:

64 S. 8°, OBrosch. Zweite unveränderte Auflage. - Paul Lensch (1873 - 1926), der Anfang des 20. Jahrhunderts noch zu den Gegnern des Revisionismus gehörte und 1914 noch gegen die Bewilligung der Kriegskredite war, wanderte im Laufe seiner politischen Karriere immer weiter nach rechts. Zunächst wandelte er sich innerhalb weniger Monate nach Kriegsbeginn zu einem Vertreter des sog. 'Kriegssozialismus', der die staatliche Lenkung der Wirtschaft (seitens des deutschen Staates) im Krieg als Vorstufe zum Sozialismus interpretierte und die unterdrückten Klassenauseinandersetzungen mit einer Überwindung der gesellschaftlichen Risse verwechselte. Lensch bildete mit Heinrich Cunow und Konrad Haenisch, die sog. Jensch-Cunow-Haenisch-Gruppe innerhalb der SPD, welche die o. g. Standpunkte (u. a.) in der Zeitschrift 'Die Glocke' verbreitete. Sie glaubten u. a. auch, dass der deutsche Staat durch den Krieg 'die Welt' vom russischen Zarismus sowie vom engl. und französischen Imperialismus 'befreien' könne. Nachdem er die SPD 1922 verlassen musste, driftete er schließlich ganz nach rechts ab. - Guter Zustand.