Beschreibung:

Mit einem ökonomisch-politischen Kapitel von G. Hermann. Bd. 3: Aus den Geheimprotokollen des Zaren. Bd. 4: Russische Selbstzeugnisse der Feindschaft von Dr. Paul Rohrbach. Bd. 5: Die nordische Brücke von R. Norrlander und S. Sario. Bd. 7: Die russische Revolution von Dr. Paul Rohrbach und Axel Schmidt.. Bd. 1: 79 S., Bd. 2: 80 S., Bd. 3: 77 S., Bd. 4: 80 S., Bd. 5: 79 S. kart.

Bemerkung:

SECHS BÄNDE. Bände 1-5 und 7. Exemplare aus dem Vorbesitz des libertären Dokumentaristen H.D. Heilmann. Die Einbände sind stark bestoßen und teilweise lose, die Seiten sind papierbedingt nachgedunkelt, die Seiten sind teilweise unbeschnitten, ansonsten gute Exemplare ohne Anstreichungen. -- (Auszug aus Band 1:) Vorwort Von Dr. Paul Rohrbach: Im Jahre 1910 war der einstige Oberbefehlshaber der russischen Armeen im Kriege gegen Japan, General Kuropatkin, zum Besuch in Dorpat. Beziehungen zu einem der dortigen Hochschullehrer, den er als leitenden Arzt in der Mandschurei kennen und schäßen gelernt hatte, waren die Veranlassung. Durch seinen Gastfreund kam Kuro- patkin auch in Fühlung mit der deutsch-baltischen Studentenschaft Dorpats, die damals unter der Decke der blöden Russifizierung, die im übrigen über das Universitätswesen gebreitet lag, noch ein aus besseren Tagen hinübergerettetes bescheidenes Stü? ihres alten deut- schen Verbindungswesens fortseken konnte. Nach der Unterdrückung der estnisch-lettischen Revolution war die Stimmung in Regierungskreisen vorübergehend wieder günstiger gegen das Deutschtum geworden, das sich unverbrüchlich nicht nur als heimats, sondern auch als ?taatstreu erwiesen hatte. So erklärt sich der nach russischen Be- griffen hoch einzuschäßende Besuch des Generals bei den Studenten. Das Merkwürdige, das nun erfolgte, war eine Rede Kuropatkins, natürlich in russischer Sprache, an die jungen Leute, folgenden In- halts: Der Krieg gegen Japan vor fünf Jahren ist uns verloren ge gangen, weil er im russischen Volke nicht populär war. Unsre Heere hätten schließlich gesiegt, denn die Zeit des militärischen Zurückweichens war zu Ende; die Japaner kamen nach der Schlacht von Mukden nicht mehr voran, und ihre finanziellen Kräfte waren am Ende. Da brach im Rücken die Revolution aus und nötigte uns, den Krieg abzu- brechen. Das nächste Mal aber wird es uns nicht wieder so gehen! Der nächste Krieg, den wir führen, wird in der russischen Gesellschaft populär sein. Dann muß sich auch die Studentenschaft um ihre Lehrer scharen und dem russischen Vaterlande helfen! [?] -- (Auszug aus Band 2:) Vorwort. Von Dr. Paul Rohrbach. Im Grunde müßte ich dieses Vorwort mit der Bitte an den Leser beginnen, einstweilen gleich hier mit der Lektüre aufzuhören und was ich zu sagen habe, nicht als Vorwort, sondern als Nachwort zu lesen. Ich kann mir nämlich vorstellen, daß, wenn jemand ans Ende dieses ganzen Heftes über die russische Gefahr gelangt ist, er, namentlich unter dem starken Eindruck der unwiderleglichen Zahlensprache im vierten Kapitel, mit einer gewissen Resignation zu sagen geneigt ist: Ja, wenn Rußland wirklich durch so überwältigende Beweggründe ge- zwungen ist, nach der Herrschaft über die türkischen Meerengen zu streben, dann hilft es doch nichts, dann müssen wir darauf verzichten, uns einer so elementaren Not entgegenzusehen! Eine solche Denkweise wäre aber, wenn auch an sich zu begreifen, doch nur ein Ausfluß mangelhafter Schärfe der politischen Auffassung und unklaren Schwächegefühls gegenüber einer Forderung des deutschen Lebensinteresses und des deutschen Willens zum eigenen Weltvolkstum. Mögen die Russen den Bosporus und die Dardanellen brauchen oder nicht brauchen, um ihre russischen nationalpolitischen Ziele zu erreichen: wenn sie sie erreichen, wenn sie Konstantinopel und die Meerengen in ihren Besiz bringen, dann gibt es nie und nimmer eine große deutsche Zukunft! Mag Konstantinopel die Schicksalsstadt von Rußland sein - es ist dann dasselbe auch für uns. Konstantinopel braucht nicht deutsch zu sein und wird menschlicher Voraussicht nach auch nie deutsch sein. Unserm deutschen Interesse ist bei weitem am besten gedient, wenn es türkisch ist und türkisch bleibt, so viele Bewerber sich auch offen und in der Stille darum regen mögen. Wird es aber russisch, dann ist uns Deutschen damit der Aufstieg als Weltvolk durch ein unüberwindliches Hindernis versperrt. Ein russisches Konstanti- nopel bedeutet Deutschlands Ausschließung vom Orient und die Auf- teilung des Orients zwischen die uns feindlichen Mächte. Dadurch wächst die Macht unsrer Gegner ins Ungeheure; wir aber werden der Mittel beraubt, die wir sonst in der Hand hielten, um das Gleichgewicht der weltpolitischen Kräfte im ganzen zu erhalten. [?] -- Inhalt Band 3 -- Einleitung -- Die Vorgeschichte zu den Peterhofer Beratungen -- Die russische Selbstherrschaft. -- Die Debatte über die Selbstherrschaft -- Das Dumawahlrecht und die bäuerliche Vertretung -- Die Debatte über die Wahlordnung. -- Die Bedeutung der Peterhofer Beratungen -- Nachwort von Paul Rohrbach -- Inhalt Band 4 -- Erstes Kapitel -- Rußlands territoriale Erwerbspläne -- Zweites Kapitel -- Das russische Eingeständnis der Schuld am Kriege -- Drittes Kapitel -- Russischer Nationalismus -- Viertes Kapitel -- Russischer Zerstörungswille -- Fünftes Kapitel -- Die russische Landreform -- Inhalt Band 5 -- Einleitung -- Erstes Kapitel -- Die Brüde -- Zweites Kapitel -- Petersburg -- Drittes Kapitel -- Das Problem des Nordens -- Viertes Kapitel -- Finnland -- Fünftes Kapitel -- Finnland und Rußland. -- Sechstes Kapitel -- Die Entrechtung und Vergewaltigung Finnlands -- Siebentes Kapitel -- Finnland und Deutschland -- Inhalt Band 7 -- Einleitung. -- Erstes Kapitel -- Die Revolution von 1905. -- Zweites Kapitel -- Der russische Imperialismus -- Drittes Kapitel -- Der Kampf des Dumablockes mit der Regierung -- Viertes Kapitel -- England und die Revolution. -- Fünftes Kapitel -- Der Ausbruch und der erste Verlauf der Revolution -- Sechstes Kapitel -- Ausblick.