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Beschreibung:
XX, 182 S. Pappband.
Bemerkung:
Exemplar aus dem Vorbesitz des libertären Dokumentaristen H.D. Heilmann. Der Einband ist leicht bestoßen, ansonsten ein sehr gutes und sauberes Exemplar ohne Anstreichungen. -- (Auszug:) Vorwort. Dieses Buch ist ein Versuch, die psychologische Konstitu- tion, die geistige Tätigkeit Oskar Wildes des unglücklichen Dichters in seine Elemente zu zerlegen. Diese sind wieder auf seine physische, physiologische Struktur zurückzuführen soweit, als dies möglich ist. Es sind die Betätigungen seiner im täglichen wie im literarischen Leben wirkenden Persönlichkeit, infolge der psychopathischen Zustände, in denen er sich mehr oder weniger befand, derartiger Natur, die wir als Ausflüsse seines kom- plizierten Wesens, als Attribute seiner psychischen Ver- anlagung betrachten können. Wir lesen in "der Geschichte der Englischen Literatur", dass "ein abschliessendes Urteil über diesen komplizierten und widerspruchsvollen Schrift- steller zu fällen noch nicht möglich ist Seine Per- sönlichkeit weist, bei manchen sympathischen Zügen, eine solche Menge psychapathischer Eigentümlichkeiten auf, dass man gut tut, hier den Künstler und sein Leben von seinen Werken zu trennen In den meisten seiner Dichtungen liegt eine ganz be- sondere Art von Romantik, nämlich eine durch die Hefepilze des modernen Naturrealismus und eines raffi- nierten Epikuräismus ersetzte und sauer gewordene Romantik Von seinem literarischen Erfolge geblendet, spielte er in krankhafter Eitelkeit und offenbarem Grössenwahn wie ein Jongleur mit dem Leben, spielte er mit der Kunst, spielte mit der Moral; er wollte auch mit den Strafgesetzen spielen und war wie gelähmt, als er sah, dass die Richter sein oft so gefeiertes Genie nicht respektierten, für seine ungewöhn- liche Lebenskunst kein Verständnis zeigten und ihn zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilten. Man hätte ihn vielleicht richtiger behandelt, wenn man ihn in eine Nervenheilanstalt gebracht hätte". Diese Ansicht muss von Jedem, der ihn kennt, gut- geheissen werden. Der Dichter wusste nicht, was er wählen sollte; die überschäumende Lebenslust vermochte nicht sicher weder die Wege des Lebens, noch die der Kunst zu be- schreiten. Hätte er blos den zweiten gewählt, wäre er imstande gewesen diesem allein zu folgen, hätte er nicht die beiden zu vermischen versucht, so wäre sein Schicksal auch anders geworden. Sein Verhängnis wurzelte aber fest in den tiefsten Schichten seiner Organisation, in der Ueberspanntheit, in den krankhaften physischen und psychischen Funktionen seines Individuums. Zum Analysieren einer derartig konstruierten Natur, zur Auflösung der Gesamt- heit aller seiner Attribute, ist meines Erachtens nur eine Methode zugängig: nämlich diejenige, bei welcher das dauernde Aufrechthalten der Bezug- nahme auf seine Grundeigenschaften (Psychologische Streifzüge über Oskar Wilde) nicht vergessen wird; und eben darauf kommt es an - man legt keiner dieser Qualitäten das vermisste Element bei, sondern hält dafür im Auge, dass bei Aeusserungen seines Wesens alle Qualitäten vorhanden sind, aber eine oder die andere ist überwiegend und beherrscht ihn mehr, als die übrigen erwähnten. Weilin der Person, in ihrem Rahmen, alle Diese eine ihr entsprechende Einheit darstellten [...].