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In welchem sich Lucifer uber Jesum/ darumb daß er ihm die Hellen zerstöhret/ eingenommen/ die Gefangene darauß erlöst/ und hingegen ihn Lucifern gefangen und gebunden habe/ auff das aller hefftigste beklaget. Darinnen ein gantzer ordentlicher Proceß/ von Anfang der Citation biß auff das Endurtheil inclusive, in erster und anderer Instantz/ darzu die Form/ wie in Compromissen gehandelt wirdt/ einverleibt: Auch allerley Schrifften/ Gerichtsgebräuch/ Iuramenta und Pflicht/ Commissiones, Zeugenverhör/ sampt allen andern Acten und Actitaten (...) zufinden seyn/ dergleichen in Truck zuvor nie außgangen (...) Durch Jacob Ayrern beyder Rechten Doctorem und Advocatum in Nürnberg. Sampt einem angehenckten Teutschen und Lateinischen vollkommenen Register.
(...)
. 6 Blätter (incl. Titel in Rot und Schwarz); 742 Seiten; 1 Blatt ("... kurtze Defension Schrifft dieses Buchs."); 34 Blätter (Register).
Blindgeprägter Schweinslederband der Zeit über fünf Bünden mit handschriftlichem Rückentitel. Rote Klebemarke "7" auf dem Rücken. Oberes Kapital lädiert, wie auch die vordere untere Kante, ohne Schließen. Der vordere Deckel mit Kratzern, der hintere teils etwas fleckig. Spuren älteren Siegellacks auf beiden Deckeln. Das vordere fliegende, weiße Vorsatzblatt fehlt. (33 x 21,5 cm) 4°.
Bemerkung:
VD17 23:269428R. Lt. Graesse I, 267 frühe dritte, aber wohl eher die vierte Ausgabe, erstmals 1597 erschienen. Engel (Faust-Schriften) 26. Vergl. "Deutsche Literatur der Barockzeit I - III"; Kat. 706 (Edelmann/ HdB) Nr. 73 (die Ausgabe von 1643), bzw. Kat. 770 (Kistner/ HdB) Nr. 78 ff (1600/ 1656 und 1716), jeweils bearbeitet von Adolf Seebaß.
Auf unterschiedliche Papier-Lagen gedruckt, deswegen mal mehr, mal weniger gebräunt und fleckig. Vereinzelte Anstreichungen und Anmerkungen mit Tinte von älteren Händen.
Eine auf dem blindgeprägten Einband verwendete Rolle läßt sich über die von der Staatsbibliothek zu Berlin betriebene Einbanddatenbank als unter Haebler I 433, 1 (r003138) beschriebene identifizieren und somit der Werkstatt w004253 zuordnen, sie ist mit den Initialen "T S" signiert, als Wirkungsort wird Ingolstadt genannt. Dies trifft auch auf weitere auf diesem Einband verwendete, unsignierte Rollen (r003137, r003140 und r003139) zu. Die Datenbank NUSK der tschechischen Universität von Pardubice (Ostböhmen) nennt die Werkstatt 34 mit der Werkzeugnummer V 000 280, zitiert aber Haebler mit der Zuschreibung an den Wittenberger Buchbinder und Zunftmeister (1571 - 1575) Thomas Saupe. Hierzu sei nur die kurze Bemerkung gestattet, daß Buchbinderwerkzeuge wie z.B. Rollen gestohlen, vererbt und verkauft wurden. Auch die in der Literatur mit der Werkstatt des Thomas Stelbogen (Leipzig) aufgelösten Initialen "T.S." passen hier nicht, da dieser andere Werkzeuge benutzte. Die süddeutsche Provenienz läßt sich aber über die teils gestrichenen Besitzvermerke auf dem Titelblatt belegen, die zweimal Murnau nennen. Auf dem vorderen Innendeckel liest sich der folgende Besitzvermerk: Ex libris Josephi Clementis Bernabej J.S. Lit[?] Ano Dni [= Anno Domini] 17??." Auf dem Titelblatt finden sich folgende Einträge, von oben nach unten: "Ab. Reitter", "Sum ex Libris [? Namenskürzel(?) unleserlich ?] Scriba Judicialis in Murnauw", Ex libris Wilhelmi Staubers Archigramathej Murnauiensis". Stauber wird für das Jahr 1672 als Murnauer Gerichtsschreiber in der Literatur erwähnt.
Das buchstäbliche Protokoll eines (fiktiv) geführten Prozesses des Teufels gegen Jesus, mit allen zivilrechtlichen prozessualen Bestandteilen seiner Zeit, quellenmäßig zurückgehend auf den "Belial" des Bischofs Jacobus de Theramo (1350 - 1417). Es sind davon mehr als 70 deutschsprachige Handschriften des 15.Jahrhunderts überliefert, die den kanonischen Kontext in Richtung eines zivilen Rechtsstreites verschoben, die erste gedruckte deutschsprachige Ausgabe erschien 1464 in Bamberg bei Pfister, der zahlreiche weitere Inkunabeldrucke folgten.
Auf Seite 206 antwortet der mit einer Maria verheiratete Zimmermann Joseph aus Nazareth unter Eid, daß Jesus sein "... Pfleg Sohn gewest ...".
[Teufel; Luzifer; Lucifer; Belial; Mephisto; Mephistopheles; Hölle; Zivilprozeß; Frühe Neuzeit; Justiz; Goethe; Faust]