Beschreibung:

S. 406-565 Pappband.

Bemerkung:

Aus dem Vorbesitz von Karl Preisendanz, ein deutscher Klassischer Philologe, Papyrologe, Paläograph und Bibliothekar, daher mit vereinzelten Tinte-Anstreichungen. Der Einband ist berieben, bei zwei Seiten sind kleine Teile herausgeschnitten, ansonsten ein gutes Exemplar. -- Inhaltsangabe. -- 1. Allgemeine Gliederung des Dialogs. -- Einleitender Theil. -- 1. Prolog, in welchem der Leser mit der Entstehung und Aufzeichnung des Gesprächs bekannt gemacht wird. 142A-143 ?. -- 2. Eingang des Gesprächs, in welchem das Thema desselben: Was ist Wissen? festgestellt, neben dem wissenschaftlichen der pädagogische Zweck desselben: Aufstellung eines Beispiels der Ge- dankenentwickelung durch die Mäeutik, hervorgehoben und Theätet zur Aufstellung einer Definition des Wissens bestimmt wird - 151D. -- Erster Haupttheil. -- Wissen ist Wahrnehmen. 151-187. -- A. Indirecte Beurtheilung der Definition durch Identifi- cirung derselben mit der Protagoreisch - Herakliteischen Lehre. -- I. Darlegung dieser Lehre: -- 1. des Protagoreischen Satzes: der Mensch ist das Mass der Dinge-152 ?. -- 2. der Herakliteischen Bewegungstheorie 154 ?. -- II. Begründung dieser Lehre im Sinne des Protagoras: -- 1. auf apagogischem Wege 156 A. -- 2. auf directem Wege. -- a. durch Darlegung ihrer Grundlagen und Erklä- rung des darauf beruhenden Wahrnehmungs- prozesses-157 A. -- b. durch Zurückweisung der dagegen erhobenen Einwände 160E. -- III. Widerlegung der Lehre vom Standpunkte des Sokrates aus. -- 1. Widerlegung des Protagoreischen Satzes: -- a. durch mehr aus der Peripherie der Sache ent- lehnte und daher von dem redend eingeführ- ten Protagoras scheinbar widerlegte Gründe -168C. -- b. durch aus dem Wesen der Sache selbst ent- lehnte und sie daher endgültig entscheidende Gründe 179 D. -- 2. Widerlegung der den Satz begründenden Heraklitei- schen Theorie 183 C. -- B. Directe Beurtheilung und Widerlegung der Definition. -- I. Unterscheidung der verschiedenen Wahrnehmungsorgane des Leibes von dem einen höheren Centralorgane, der Seele 184 E. -- II. Beweis von dieser Grundlage aus für die Unmöglichkeit der Identität von Wissen und Wahrnehmen-186 ?. -- Zweiter Haupttheil. -- Wissen ist richtige Vorstellung (Meinung). -- 187-201. -- A. Untersuchung, ob falsche Vorstellung überhaupt mög- lich ist-200C. -- I. Vom absoluten Standpunkte aus. -- 1. Vom Standpunkte des absoluten Wissens oder Nichtwissens ergiebt sich die Unmöglichkeit der falschen Vorstellung -188C. -- 2. Vom Standpunkte des absoluten Seins oder Nicht- seins aus. -- a. Die Vorstellung des Nichtseienden ist über- haupt unmöglich - 189 B. afb huistokra -- b. Die Vorstellung des Seienden führt zur Unter- suchung über die Möglichkeit einer falschen Vorstellung durch Verwechslung. Auch diese aber erweist sich als unmöglich-190 E. -- II. Vom relativen Standpunkte aus. -- 1. Mit Rücksicht auf die Entstehung des Wissens durch Lernen d. h. durch Aufnehmen der wahrge- nommenen Gegenstände in die Seele als Gedächt- niss- oder Gedankenbilder - 191 D. -- a. Unmöglichkeit der falschen Vorstellung, wenn die auf einander bezogenen Gedankenbilder so- wohl als die Wahrnehmungsbilder genau sind 192 C. siadost svinialla MI -- b. Möglichkeit der falschen Vorstellung, wenn die auf einander bezogenen Bilder ungenau sind 192E. -- c. Erläuterung der Unmöglichkeits- und der Mög- lichkeitsfälle durch Beispiele - 194 A. -- d. Erklärung der falschen Beziehung beider Bil- der auf einander aus der abnormen Beschaffen- heit bald der Wahrnehmungsart (193C) bald der Gedächtnisstafel - 195 ?. -- e. Plötzliche Verwerfung auch dieser Möglichkeits- erklärung der falschen Vorstellungen aus dem Grunde, weil dieselben auch ohne Wahrneh- mung auf dem Gebiete des Denkens allein vor- kommen 196 ?.??????? -- 2. Mit Rücksicht auf den Act des Wissens selber, in- sofern dieser als ein latentes Besitzen oder als ein präsentes Haben erklärt werden kann-199C. Aber auch dieser Versuch ergiebt sich nebst den beiden Emendationen dazu als verfehlt 200C. -- B. Widerlegung der Definition durch den aus der Erfahrung entlehnten Beweis, dass richtige Vorstellung ohne Wissen und das eine daher nicht das andere sein könne - 201 ?. -- Dritter Haupttheil. -- Wissen ist richtige Vorstellung mit Erklärung verbunden. -- 201 C-210 A. -- A. Prüfung der Definition durch die von ihrem Urheber aus- gehende Feststellung der Dinge, die eine Erklärung zulassen oder nicht und also erkennbar (wissbar) oder nicht erkennbar sind: Un- erkennbar sind die Elemente, erkennbar die Complexe 202 D. Allein -- I. Ist der Complex nichts als die Summe seiner Elemente, dann müssen, wie bei dem Lernen der Buchstaben und der Silben, wenn der Complex erkennbar ist, vorher schon seine Elemente erkennbar sein - 203 D. -- II. Ist der Complex die organische Einheit seiner Ele- mente, dann folgt aus der Nothwendigkeit seiner Untheil- barkeit die Identität seines Begriffes mit dem der Ele- mente, so dass, wenn seine Elemente unerkennbar sind, auch er es sein muss -206 B. -- B. Prüfung der Definition durch Feststellung des Begriffes Erklärung (?????). Dieser kann bedeuten: -- I. Mit alleiniger Rücksicht auf das Subject, den sprach- lichen Ausdruck des Gedankens oder die Aussage. Dann würde aber jeder sprachfähige Mensch, wenn er eine richtige Vorstellung von einem Gegenstande hätte, auch ein Wissen desselben haben 206 E. -- II. Mit Rücksicht auch auf das Object: -- 1. Aufzählung oder Beschreibung der Theile eines Complexes. Diese kann aber, wenn auch vollständig, doch principlos und also unwissenschaftlich sein -208B. -- 2. Angabe des charakteristischen Merkmals eines Gegenstandes -- a. durch Vorstellen. Aber auch die richtige Vor- stellung kann ohne Vorstellen des charakteri- stischen Merkmals nicht zu Stande kommen -209E. -- b. durch Erkennen. Das aber wäre, da Erkennen = Wissen ist, eine Cirkeldefinition 210A -- Schluss. Obgleich keine der drei Definitionen des Wissens sich als wahr erwiesen hat, ist der pädagogische Zweck des Ge- spräches doch erreicht und die Erreichung des wissenschaftlichen wird durch eine am nächsten Tage wiederholte Besprechung in Aus- sicht gestellt-210D.