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Unpaginiert [20 S.], durchgehend Abb., Beilage: Plakat Jüdische Kulturwochen Herbst 2002, 59*42 cm, beidseitig. Originalbroschur, 15,5*20 cm.
Bemerkung:
Ein tadelloses Exemplar. - Aus dem Text: Am 7. November 1938 beging der 17-jährige Herschel Grynszpan aus Verzweiflung darüber, dass seine Eltern von der Gestapo aus Deutschland ausgewiesen und an die polnische Grenze gestellt worden waren, ein Attentat auf den Dritten Sekretär an der Deutschen Gesandtschaft in Paris, Ernst vom Rath. Dieser erlag seinen Schusswunden am 9. November, was Hitler wenig später erfuhr. Goebbels nützte den Anlass, um bei einem Treffen der ?Alten Kämpfer? in München am Abend desselben Tages ?Sühne? zu fordern. Innerhalb weniger Stunden inszenierte er in Deutschland und Österreich den Novemberpogrom, der unter der Bezeichnung ?Reichskristallnacht? in die Geschichte einging. Innerhalb von vierundzwanzig Stunden wurden allein in Wien 42 Synagogen zerstört, 4083 Geschäfte jüdischer Inhaber geplündert und gesperrt, Tausende Wohnungen beschlagnahmt und 6547 Juden inhaftiert, von denen 3700 ins Konzentrationslager Dachau verschickt wurden. Nicht nur politisch, auch stadtgeschichtlich, geistesgeschichtlich und individualgeschichtlich markieren diese 24 Stunden den Anfang vom Ende des jüdischen Wien. Mit der Ausstellung eine Nacht und ein Tag wird das Protokoll dieser 24 Stunden in einer Installation präsentiert, die auch die zerstörten materiellen Überreste Wiener jüdischen Kulturgutes beinhaltet. Bei diesen Relikten handelt es sich um Kultobjekte, die in einen konkreten religiös-traditionellen Lebenszusammenhang eingebunden waren, aus dem sie 1938 buchstäblich herausgerissen wurden. Diese Objekte gehörten zwar Institutionen, doch in Auftrag gegeben, gemacht und verwendet wurden sie von Menschen. Sie wurden zerstört, mutwillig demoliert, teilweise verbrannten sie. Fragmente blieben von ihnen übrig. Durch einen Sichtschlitz, eine Bruchleiste in der Wandgestaltung sieht sich der Betrachter mit diesen Zeugnissen einer fragmentierten Geschichte konfrontiert. Als stumme Zeugen des Novemberpogroms dokumentieren sie nicht nur das Schicksal österreichisch-jüdischen Kulturguts, sondern auch das Schicksal seiner Trägerschaft.