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X, VI, 229 S. Originalpappband.
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Der Buchrücken ist lichtbedingt ausgeblichen und bestoßen, die Seiten sind papierbedingt leicht nachgedunkelt, ansonsten ein sehr gutes und sauberes Exemplar ohne Anstreichungen. Frakturschrift. -- (Auszug:) Wenn Goethe am Abend seines Lebens daran ging, die Geschichte seines Daseins, das er mehr und mehr als symbolisch empfand, zum Kunstwerk zu gestalten und so in,Dichtung und Wahrheit" die großartige Spiegelung seiner Epoche und persön-lichen Existenz erschuf, so sind wir für die Kenntnis Schillers im wesentlichen auf seine Briefe, auf Mit-teilungen seiner freunde und Verwandten an gewiesen. Unter diesen Denkmälern und Zeugnissen nun nimmt die bis ins Jahr 1785 reichende Lebens-geschichte Schillers, die im Jahre 1836 bald nach dem Tode ihres Verfassers (? 1833) Andreas Streicher anonym veröffentlicht wurde, einen einzig-artigen Platz ein, weil sie ihrer Aufgabe durch eine treuherzige und eindringliche Darstellung, unter be-scheidener Zurückstellung aller rein persönlichen Momente gerecht wird. Es gibt eigentlich nur zwei Urten biographischer Darstellung. Die eine beugt sich widerstandslos dem Genius ihrer Be-trachtung, dem sie Liebe, und nichts als Liebe und Verehrung entgegenbringt. Die andere unternimmt es, eine Persönlichkeit kritisch zu durchdringen und das Wesentlichste ihrer Existenz hervortreten zu lassen. Streicher, der Jugendfreund Schillers, hat mehr geleistet, als der bescheidene Titel seines Buches, Schillers flucht von Stuttgart und Aufenthalt in Mannheim von 1782-1785" andeutet er hat tatsächlich die eben gezeichnete Biographie der Freundschaft geschrieben, die aus verwandtem seelischen fühlen und aus reiner menschlicher Hingebung hervorgeht. Wie aus der Vorrede seines Buches zu ersehen ist, trug sich Streicher mit einer Fortsetzung der Biographie, deren Erscheinen er selbst nicht erleben sollte. Hermann Rollett erzählt uns in seinen "Be-gegnungen" (Wien 1903)*, daß diese Aufzeichnungen das ganze fernere Leben Schillers umfassen. Da sich aber die Lebenswege beider freunde nach der Mannheimer Epoche unseres Dichters schieden, hätte die fernere Biographie nicht jenen ungemein sympathischen und wahrheitstreuen Charakter be-sessen, der der vorliegenden Darstellung in so hohem Maße eignet. Streicher hat seine Aufgabe, die bedeutsamste Epoche im Leben Schillers darzustellen, jene ent scheidende Krisis, in der er sich unter Mühsal, Kämpfen und Entbehrungen mit charaktervollem Stolze zum Manne durchrang, nicht als Problem be handelt. Vielmehr ist er als bescheidener Chronist dem Gange der Ereignisse im schlichten Erzählungsstile gefolgt und hat so ein Werk geschaffen, das wir mit Spannung und lebendiger Anteilnahme bis zu Ende lesen, weil es in so wunderbarer Weise die zeitliche Erscheinung Schillers, seine Umgebung, das eigent liche Kolorit seiner Epoche festzuhalten weiß. Die Entstehung seiner ersten Dramen, die Wandlungen seines liebebedürftigen Herzens, den starken Entschluß, sich von dem Zwange der heimatlichen Verhältnisse zu befreien, seine flucht und die folgenden stürmischen Wanderjahre erleben wir in der Darstellung Streichers, der noch jeder neuere Biograph Schillers in allen ihren Teilen sorgsam gefolgt ist. Die Darstellung Streichers ist in allen wesent lichen Punkten authentisch. Der Verfasser hat sich nicht nur auf sein eigenes Gedächtnis verlassen. Im August 1826 und nochmals im februar und März 1828 wandte er sich an Schillers ältere Schwester Christophine Reinwald mit der Bitte um nähere Angaben über Schillers Kindheit und Jugendjahre, und wie einst Goethe für sein Lebens-bild die Aufzeichnungen verwerten konnte, die Bettina von seiner Mutter erhalten hat, konnte auch Streicher über ein ähnliches unanfechtbares Material verfügen [...].