Beschreibung:

unpaginiert ca. 100 Seiten, mit s/w. Abb. kart., transparenter Schutzumschlag.

Bemerkung:

Gutes bis sehr gutes Exemplar, transparenter Schuzumschlag rissig, Einband leicht berieben, Papier nachgedunkelt. Innenteil sehr sauber. - Zum 60. Geburtstag von Gustaf Gründgens am 22. Dezember 1959. Die Beiträge wurden für dieses Buch geschrieben. Von den sechsunddreißig Aufnahmen des Bandes stammen zweiunddreißig von Rosemarie Clausen, Hamburg, vier Aufnahmen, die vier Bilder früherer Aufführungen, von Willott, Berlin. Umschlag und Typographie gestaltete der Verlag, Anordnung der Bilder Willy Fleckhaus. / Seit einiger Zeit wird vom Ende des faustischen Menschen gesprochen. Das berührt merkwürdig. Gilt Faust doch als mythische Figur des technischen Zeitalters, wozu ihn nicht erst Spengler erhoben hat. Diejenigen, die von seinem Ende sprechen, meinen denn auch, daß es zu Ende gehe mit dem Menschen, der das technische Zeitalter erschaffen habe, nachdem es ja offensichtlich längst zu Ende gegangen ist mit dem Menschen, der an Glück und Herrlichkeit dieses Zeitalters geglaubt hatte. Was Goethe betrifft, der die Figur des Mythos erfunden und ihr den Namen gegeben hat, so ist zunächst fraglich, ob sein Faust wirklich der faustische Mensch ist, jene Schlüsselfigur des technischen Zeitalters, als die ihn Spätere gedeutet haben. Heißt es nicht im großen Monolog zu Beginn des ersten Teils sehr unfaustisch: "Bilde mir nicht ein, was Rechts zu wissen<<? Ist nicht die Wendung zur Magie mit dem Pakt, der aus ihr hervorgeht, geradezu die Abkehr von der Wissenschaft? Diese wird auf Wagners Schultern abgeladen, der sich denn auch zu Glück und Herrlichkeit ihres Zeitalters bekennt (>wie wirs dann zuletzt so herrlich weit gebracht<) und die einzige wissenschaftliche Tat vollbringt, von der in der Tragödie die Rede ist: die Erschaffung des Homunculus. Für Wagner ist Wissen so viel wie Wahrheit. Fausts Monolog sprengt gerade dieses Axiom, das bis in den modernen Kommunismus hinein ein Glaubensartikel des technischen Zeitalters war und ist.