Beschreibung:

294, (2) Seiten. Zweifarbige, illustrierte Originalbroschur. (Geringe Gebrauchsspuren). 21x15 cm

Bemerkung:

* Dabei: Werbeblatt "Niedlichs Literarischer Salon 5" (mit Ilse Aichinger als Leserin) ----- In einem frühen essayistischen Text über Reiseberichte und Geschichten des deutschen Hörspiel- und Prosaautors Ernst Schnabel (1913-1986) würdigt Ilse Aichinger insbesondere dessen Fähigkeit, die "Anfänge" wiederzufinden. "Er weiß, daß wir nichts mehr zu entdecken haben, oder alles, und daß der neue Kontinent, den wir finden müssen, alle Kontinente zusammenfaßt. Daß der Columbus von heute nicht die fremde Welt bekannt machen muß, sondern die allzubekannte fremd." Seit ihrem "Aufruf zum Mißtrauen" (1946) folgt Ilse Aichinger auch selbst dieser "Verlockung der Anfänge". Radikal, konsequent und streng wie in der Literatur der Moderne vielleicht nur Samuel Beckett sucht sie die Grenzen der Sprache und des Sagbaren auf. "Niemand kann von mir verlangen, daß ich die Zusammenhänge herstelle, solange sie vermeidbar sind", heißt es in der poetologischen Erzählung schlechte wörter, und ein anderer Satz aus dieser Erzählung mag die Entwicklung kennzeichnen, die Aichingers Literatur in den letzten Jahren genommen hat: "Ich schränke ein und schaue zu, damit bin ich genügend beschäftigt." Welche Ergebnisse dieses nur vorgergründig bescheidene, in Wahrheit höchst anspruchsvolle Programm gezeitigt hat, will dieser DOSSIER-Band klären. Neben einem Gespräch mit der Autorin, einem Überblick über die Rezeption und einer Bibliographie wird der Band vor allem Analysen einzelner Texte ("Die geöffnete Order", "Friedhof in B.") enthalten, die sich beim hohen Verdichtungsgrad von Ilse Aichingers Literatur in besonderer Weise anbieten. Mit Beiträgen von Kurt Bartsch, Eleonore Frey, Ingrid Gomboz, Klaus Hoffer, Dagmar C. Lorenz, Gerhard Melzer, Richard Reichensberger, Heinz F. Schafroth, Neva Slibar und Brita Steinwendtner (Verlagstext)