Beschreibung:

27 Seiten; 24 cm; geheftet.

Bemerkung:

Sehr sauberes Exemplar; nur minimale Gebrauchs- u. Lagerspuren. - EA / Erstausgabe (Erste Buchausgabe). - Sonderdruck aus der "Imago, Zeitschrift für Anwendung der Psychoanalyse auf die Natur- und Geisteswissenschaften" (herausgegeben von Sigm. Freud), XVIII. Band. - Eduard Hitschmann (geboren 28. Juli 1871 in Wien, Österreich-Ungarn; gestorben 31. Juli 1957 in Bass Rocks, Massachusetts, USA) war ein österreichisch-US-amerikanischer Psychoanalytiker. ? Hitschmann besuchte das Akademische Gymnasium und studierte Medizin an der Universität Wien, wo er 1895 promoviert wurde. 1904 eröffnete er eine internistische Praxis. Sigmund Freud warb ihn 1905 für die Loge B'nai B'rith und nahm ihn in die 1905 gegründeten Psychologischen Mittwoch-Gesellschaft auf, aus der dann die Wiener Psychoanalytische Vereinigung hervorging. In B'nai B'rith waren er und Oskar Rie aktive Mitglieder. 1908 nahm er am 1. Internationalen Psychoanalytischen Kongress in Salzburg teil und wurde beim zweiten Kongress 1910 in das Exekutiv-Komitee der neu gegründeten Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung gewählt. Er war 1913 Mitgründer der Internationalen Zeitschrift für Psychoanalyse und war mit Karl Abraham Redakteur des Jahrbuchs für psychoanalytische und psychopathologische Forschungen. Während des Ersten Weltkriegs arbeitete er am Sanitätsspital in Wien. ... (wiki) // " ... Glaser zog neben vielen Zeitberichten eine bisher verborgene Quelle heran, nämlich die Beschreibung, die Kaspar Goethe von seiner italienischen Reise gegeben hat, die übrigens in Wien vorbereitet und angetreten wurde; dieses Tagebuch stammt aus seinem dreißigsten Lebensjahr, aber er hat sich mit der Ausarbeitung desselben bis in sein achtundfünfzigstes Jahr beschäftigt, so daß die Kinder damit in innige Berührung kamen. Goethes Vater zeigt sich in diesem Tagebuch so bildungsbeflissen, so vielseitig interessiert, für Kunst, Naturwissenschaft, Geschichte, Theater u. v. a. so voll offener Sinne, ferner als ethisch hochstehender, aber aufgeklärter Weltmann, daß man staunend die Überzeugung gewinnt, daß in des Vaters Persönlichkeit die Gestalt des so weit überlegenen, genialen Sohnes doch in hohem Grade vorgezeichnet ist. Goethe der Vater, der seiner Zeit bereits voraus war, forscht, ist voll Ideen und sammelt für sein Naturalienkabinett, nimmt Marmorproben nach Hause, genau wie später sein Sohn. Besonders ist Vater Goethe für Inschriften interessiert und zeigt sich auch in poetischer Übersetzung aus der antiken Sprache gewandt. Erst wenn man gesehen hat, daß die italienische Reise dem Vater der Höhepunkt seines Lebens war, wenn man hört, daß er lebenslänglich an ihr gezehrt hat, erst dann versteht man, daß dem Sohn dasselbe Ziel viele Jahre lang als Postulat vor Augen schwebte, bis er es endlich erreichte. Aber Italien bedeutete sonderbarerweise auch für den Vater schon - ein Liebesabenteuer. Denn im Tagebuch des Vaters Goethe ist von einer Liebesaffäre die Rede, die dieser ernste Mann in Mailand erlebte, und eine Sammlung von Liebesbriefen im Stil jener Zeit beschreibt sie des genaueren. Es blieb bei Worten und Gefühlsausbrüchen ohne Zusammensein; Kaspar Goethe war als "gewohnter Moralist" zu rasch eingeschüchtert, seine Neigung ist eine "reine" - wie er mehrmals betont -, er zieht sich zurück, nicht unähnlich, wie sein berühmter Sohn es später so oft fluchtartig getan hat. Er bittet um Verzeihung wegen seiner "offenbarten Liebesschwachheit". - Fühlte der Sohn Goethe auch oft die beharrliche Pedanterie und eherne Strenge des Vaters als Last, geriet er so manchesmal in Auflehnung, "das Verhältnis zwischen Vater und Sohn war bei allem schuldigen Respekt vertrauensvoll freundschaftlich". Denn der Sohn fühlte hinter der harten Außenseite das weiche Gemüt. So werden dem Vater zuliebe die ersten Verse gesammelt, die Blätter vom Buchbinder gebunden, dann dem aufmunternden Vater überreicht. ? " (Seite 5 u. 6)