Beschreibung:

62 Seiten, überw. Abb. kart.

Bemerkung:

Sehr gutes Exemplar. - Mit einer handschriftlichen Widmung der Künstlerin an Irmelin Hoffer, datiert Juni 2022. / ?Kein Zweifel, Weihrauchs Bilder sind nostalgisch, voller Sehnsucht nach schönen Orten und Gegen- ständen, nach der Pracht einer vergangenen Belle Époque oder den nächtlichen Ausschweifungen in der Berliner "Paris Bar", nach der Patina von Venedig oder Istanbul, nach dem preußischen Arkadien in Potsdam (wo die Künstlerin lebt) oder dem Strand der Nordsee. "Im Herzen bin ich barock", sagt die Künstlerin, und doch sind ihre Werke alles andere als gestrig. Denn sie sagen mehr über unsere Gegenwart aus als man auf den ersten Blick denkt. So wird ein angerichteter Tisch im Caffè Florian am Markusplatz zum Sinnbild für menschliche Gelüste und Träume, für deren Auflösung Weihrauch aber keine konkreten Hinweise gibt; die Betrachter sollen schon selbst ihre Fantasie spielen lassen. Die Cappuccino-Tassen, die schimmernde Wasserkaraffe, zwei Macarons, das ist keine tote Materie - dafür sorgen schon die bewegten Pinselstriche, die ihr Eigenleben haben und in denen sich immer wieder wieder neue Farb- und Formgebilde erkennen lassen. In der Serie "Dolce und Gabbana" überführt Weih- rauch den bizarren Luxus des Modelabels in ihren Kosmos, transformiert die überladenen Damenschu- he und Geschäftsdekorationen in die Opulenz ihrer Malerei. Wie schweres Parfüm legen sich die tiefen Rottöne über die Pumps oder ein ebenso überdeko- rierten Abendtäschchen. Man denkt an die "Shoes" des jungen Andy Warhol, der in anderer Technik, aber ebenfalls mit Ironie und Übertreibung den Fetisch- Charakter und die sexuellen Assoziationen von hock- hackigen Schuhen zum Thema machte.? (Sebastian Preuss)