Beschreibung:

VII, 615 S. ; 22 cm Originalpappband.

Bemerkung:

Eine Seite mit einer Kugelschreiber-Anstreichung, ansonsten ein sehr gutes und sauberes Exemplar. -- (Auszug:) Vorwort zur neunten Auflage: Bei der Vorbereitung der neunten Ausgabe dieses Werkes bin ich den Richtlinien gefolgt, die für die vorangegangenen Ausgaben festgelegt worden sind, d.hes sollte die homöopathische Materia medica für den praktischen Gebrauch in einer konzentrierten Form vorgelegt werden. Das Buch enthält die wohlbekannten und bestätigten, charakteristischen Symptome aller unserer Medikamente neben anderen, weniger wichtigen Symptomen, die Hinweise geben zur Auswahl des heilenden Mittels. Alle neuen Mittel und wesentlichen Angaben der veröffentlichten klinischen Erfahrungen unserer Schule sind hinzugefügt worden. In der vorliegenden, kompakten Form enthält das Buch die größtmögliche Anzahl zuverlässiger Tatsachen der Materia Medica auf dem kleinstmöglichen Raume. Ich habe versucht, eine bündige Zusammenfassung der Symptomatologie jedes in der Homöopathie angewandten Mittels zu geben, einschließlich der klinischen Empfehlungen vieler Drogen, die bis jetzt noch nicht durch Arzneiprüfungen begründet sind. Auf diese Weise biete ich die Möglich-keit, mit diesen zu experimentieren und durch künftige Prüfungen ihre gezielte Nutzanwendung zu entdecken und so unser Arsenal zu erweitern. Ich weiß, daß es Meinungsverschiedenheiten gibt über die Frage, ob es ratsam sei, weitere Medikamente hinzuzunehmen, besonders solche, die altmodisch zu sein scheinen oder für einige Gemüter illusorisch. Aber es ist nicht Sache des Materialsammlers, Informationen wegzulassen über irgendwelche Substanzen, die klinisch zuverlässig bestätigt worden sind. Unsere Materia Medica muß alle Substanzen enthalten, welche geprüft und mit offensichtlicher Wirkung angewandt worden sind. Der einzelne Be-nutzer seinerseits muß die Zuverlässigkeit und Genauigkeit dieser Beob-achtungen beurteilen. In diesem Zusammenhang will ich mich auf die große Autorität Dr. Konstantin Herings stützen, jenes Meisters der Ho-möopathie, der die Einführung alier Medikamente befürwortete, die Reak-tionen im Körper hervorrufen, welche zu ihrer medizinischen Anwendung führen können. Die Homöopathie ist ihrem Wesen nach nicht nur vielseitig, sondern allseitig. Sie untersucht die Wirkung aller Substanzen, seien sie nun Nahrungsmittel, Getränke, Drogen oder Gifte. Sie untersucht ihre Wirkungen auf Gesunde, Kranke, Tiere und Pflanzen. Sie verleiht dem alten, oft zitierten Ausspruch des Paulus: 'Prüfet alle Dinge' einen neuen Sinn von allgemeinerer Bedeutung. Die Eliminierung des Nutzlosen mag sich allmählich vollziehen, Hand in Hand mit der Zunahme genauer physiologischer und pathologischer Kenntnisse<. Auf der anderen Seite zwingen unvollständig geprüfte Medikamente zeit-weise dazu, die Namen von Krankheiten anzuwenden, statt die Symptome insgesamt aufzuführen, die im Grunde allein zu der Wahl des heilenden Mittels führen können. Hier kann ich ebenfalls Hering als Pionier für die Berechtigung dieser Methode anführen, die er auch in seinem großen Werk über die Leitsymptome (Guiding Symptoms) befolgt hat. Er sagte, daß er die Krankheitsbezeichnungen nicht zu dem Zwecke brauche, um eine besondere Medizin für eine Krankheit zu empfehlen, sondern um die große Vielfahlt von Medikamenten darzulegen, die für verschiedene Krankheits-formen gebraucht werden können, wenn sie auch noch anderweitig indiziert sind. Aus demselben Grunde habe ich nosologische Ausdrücke mit in die Symptomatologie und den therapeutischen Index hineingenommen, da dieses Buch ein praktisches Handbuch für den täglichen Gebrauch darstellt und jede Hilfe zur Auffindung des heilenden Mittels genützt werden sollte. Dr. J. Compton Burnett drückt das folgendermaßen aus: >>Tatsächlich brauchen wir jedwede Methode, um das richtige Mittel zu finden; das einfache Simile, das symptomatische Simillimum und das, was am weitesten reicht: das pathologische Simillimum. Dabei behaupte ich, daß wir uns noch sehr wohl innerhalb der Grenzen der Homöopathie befinden, die ja fortschreitet, sich weiter entwickelt, von der Wissenschaft angeregt wird und ihrerseits die Wissenschaft anregt". Die Angaben über die Dosierung bedürfen einer Entschuldigung. Sie stellen natürlich nur einen Vorschlag dar, der häufiger völlig unbeachtet bleiben sollte. In dieser Beziehung habe ich die Richtlinien der älteren Homöopathen befolgt und angegeben, was damals als der übliche Bereich der Potenzen angesehen wurde; hinzugefügt habe ich meine eigenen Erfahrungen und die vieler praktischer Ärzte, die ihre Beobachtungen anstellten. Jeder Lehrer der Materia Medica wird dauernd von Studierenden dringend gebeten, die Potenzen vorzuschlagen, mindestens etwas für den Anfang. Das Buch ist in keiner Weise eine Abhandlung und muß nicht als solche betrachtet oder beurteilt werden. Es ist eine genaue, verläßliche Zusam-menstellung und die vollständigste Sammlung von bestätigten Tatsachen der Materia Medica und Vorschlägen aus dem klinischen Bereich, die innerhalb der Grenzen dieses Buches fertigzustellung möglich war. So ergänzt es jedes andere Werk über die Materia Medica, und wenn es gebraucht wird als Handreiche zur Erinnerung an die wesentlichen Tat-sachen unserer weitgespannten Symptomatologie und als Einführung zu größeren Werken und zu umfassenderem Prüfungsmaterial, wird es seinen Zweck erfüllen und sich als nützliche Hilfe für den Studierenden und den praktischen Arzt erweisen. Als solches wird es wieder den Berufsgenossen angeboten bei Anerkennung der guten Aufnahme in der Vergangenheit. Mir hat bei der Durchsicht dieser Ausgabe für den Druck Mr. F.O. Ernesty in verständnisvoller Weise geholfen, er hat mir die Mühe erleichtert, das Manuskript für die Drucker vorzubereiten, und ich möchte meine herzliche Anerkennung für diesen freundlichen, hilfreichen Dienst aussprechen. San Franzisko, Juni 1927 - William Boericke, M.D. ISBN 9783921229040