Beschreibung:

Mit einem Portrait Dante's, einer Karte und zwei Grundrissen der Hölle. Zweiter Theil. Das Fegfeuer. Nebst einer Karte und einem Grundrisse des Fegfeuers. Dritter Theil. Das Paradies. Nebst einem Grundriß von Florenz, einer Darstellung des Sitzes der Seligen und einer Karte. 2., unveränderter Abdruck der berichtigten Ausgabe von 1865-66.. 1. Teil: VIII, 300 S., 2. Teil: VIII, 344 S. 3. Teil XII; 447 S.; graph. Darst., Faltkarten; 19,5 cm. fadengeh., goldgepr. Orig.-Leinenband.

Bemerkung:

DREI BÄNDE IN ZWEI. Sehr gute Exemplare; Einbände etwas berieben (Rücken verblaßt); Seiten stw. geringfügig fleckig; stw. minimalste Läsuren an den Seitenrändern. - Mit (Rundum-) Goldschnitt. - Vorderes Vorsatz mit kl. Aufkleber-Kärtchen: "Joseph Jolowicz. Buchhandlung. Posen". - 1. Teil: Mit einem Portrait Dante's, einer Faltkarte und zwei Falt-Grundrissen der Hölle. 2. Teil: Mit einer Faltkarte und einem Falt-Grundriss des Fegfeuers. 3. Teil: Mit 2 Faltkarten: Karte von Florenz sowie Sitz der Seligen. - Die Göttliche Komödie, italienisch ursprünglich Comedia oder Commedia (deutsch ?Komödie?), in späterer Zeit auch Divina Commedia genannt, ist das Hauptwerk des italienischen Dichters Dante Alighieri (1265?1321). Sie entstand während der Jahre seines Exils und wurde wahrscheinlich um 1307 begonnen und erst 1321, kurz vor seinem Tod, vollendet. Die in Hölle, Fegefeuer und Paradies aufgeteilte Divina Commedia gilt als bedeutendste Dichtung der italienischen Literatur und als Grundlage für die moderne italienische Sprache. Zudem wird sie als eines der größten Werke der Weltliteratur angesehen. ... (wiki) // Mögen diese Worte meines Dichters mich bei meinen Lesern entschuldigen, wenn ich kühn eine Bahn betrete, die vor mir mehre Meister in der Uebersetzungskunst gewandelt, welchen ich mich weder an tiefer Kenntniss der Italienischen Sprache, noch an gründlichen histori-schen Vorarbeiten auch nur im entferntesten gleichzu-stellen wage. Dante ist seit langer Zeit einer meiner Lieblings-schriftsteller, und selbst die Schwierigkeiten, Schwierigkeiten, die er dar-bot, waren mir ein neuer Antrieb, mich ihm mit desto grösserem Eifer zu widmen. Das charakteristische Gepräge eines höchst eigen-thümlichen, bedeutenden Mannes in einer höchst eigen-thümlichen Zeit, aus der wir kein anderes so vollendetes Werk besitzen, eine Sprache, die um so mehr den Geist des Dichters wiedergiebt, als er sie selbst erst schaffen musste, die hohe moralische Würde und der unendliche Fleiss der Ausführung zogen mich unwiderstehlich an. Die Divina Commedia kam mir stets vor wie ein gothischer Dom, wo manche überladene Verzierungen unserem geläuterten Geschmacke anstössig sein können, während der erhabene, ernste Eindruck des Ganzen und die Vollendung und Mannigfaltigkeit der Einzelheiten unser Gemüth mit Bewunderung erfüllen. Der eine wie die andere sind lebendige Ergebnisse jener reichbewegten Zeit des nunmehr wieder zu Ehren gebrachten Mittel-alters. Bei dieser Vorliebe für Dante regte sich bald in mir ein unbeschreiblicher Drang, sein grosses Werk in meiner Muttersprache wiederzugeben, und zwar mit mög lichster wörtlicher Treue, soweit es der Geist der deutschen Sprache (und nicht blos deren Sprachlehre) erlaubt. Zu diesem Endzwecke zog ich es vor, zwar genau nach dem Sylbenmasse des Originals, aber reimfrei zu übersetzen. Ich hoffte dadurch auch mir ein von dem meiner Vor-gänger verschiedenes Ziel gesetzt zu haben, indem ich Das, was ich auf der einen Seite unvermeidlich an der Form verlor, auf der anderen durch grössere Genauigkeit und Klarheit vielleicht zu ersetzen im Stande war, wozu ich mich der grossen Erleichterung wegen, die ich mir angedeihen liess, doppelt verpflichtet hielt. Die erste Ausgabe des auf diese Weise zu Tage ge-kommenen Inferno hatte ich blos zur Vertheilung an einige Bekannte veranstalten lassen. Da dieselbe jedoch nicht ganz ohne Beifall blieb, so wage ich es nunmehr, diese zweite Auflage dem grösseren Publikum zu übergeben. Ein Dichter wie Dante, der voll historischer, theo-logischer, astronomischer u. s. w. Beziehungen ist, bleibt ohne Noten ungeniessbar. Ich habe mich indess nur auf diejenigen beschränkt, die zum Verständnisse nöthig sind, da ich keinen Commentar zu schreiben gedachte. Einige wenige Anmerkungen, die blos zu Rechtfertigung meiner Uebersetzung dienen sollen, sind jedesmal mit Sternchen bezeichnet (während die andern numerirt werden), damit sie Diejenigen desto leichter überschlagen können, die nicht gesonnen sind, die Uebersetzung mit dem Originale zu vergleichen. Schliesslich darf ich nicht verfehlen, mit Dank zu erkennen, dass, wenn sich hier und da neue interessante Bemerkungen in naturhistorischer, anatomischer und medi-cinischer Hinsicht finden, ich solche der gütigen Beihilfe meines gelehrten Freundes, des geistreichen Arztes und Naturforschers Herrn Hofrath Dr. Carus zu Dresden, ver-danke; desgleichen ist mir zu der genaueren Ermittelung der astronomischen Angaben der wackere Astronom, Ober-inspector Lohrmann ebendaselbst, behilflich gewesen. ? " (Vorwort Band 1, Teil 1) -- "Auf die zweite Auflage meines Inferno lasse ich in möglichst kurzer Frist das Purgatorio folgen, und bemerke über die beigefügten Anmerkungen in der Hauptsache Folgendes. Ich habe in diesem zweiten Theile fast ausschliesslich der moralischen vor der historisch-politischen Interpre-tation der Allegorie meine Aufmerksamkeit gewidmet. Dabei halte ich jedoch erstere keineswegs für die aus-schliessend giltige, muss vielmehr die im Inferno Gesang I. Note 12 entwickelte Ansicht über das Verhältniss der beiden Erklärungsweisen auch ferner festhalten. Doch will es mich bedünken, dass jene erstere Seite des Gedichtes im Purgatorium mehr in den Vordergrund trete, und erst in den zwei letzten Gesängen, sowie im Paradiese, die politische Richtung wieder mehr Einfluss auf dasselbe gewinne. Ein richtiges Auffassen dieser Deutungsweise war nur durch eine Vergleichung des Dichters mit der Philosophie seines Jahrhunderts möglich. Ich habe mich hierbei zu-nächst auf das Studium des Thomas von Aquino be-schränkt, des bedeutendsten und beliebtesten theologisch-philosophischen Schriftstellers jener Zeit, weil, wie ich bekennen muss, zu einem umfassenderen Studium der Scholastiker Zeit und Kräfte mir nicht genügt hätten, weil ich aber auch bei Thomas, wie es mir scheint, fast auf alle Fragen genügende Antwort gefunden habe. Ich muss es hierbei tieferen Forschern überlassen, auf dieser Bahn noch weiter vorzudringen, und Irrthümer, wo ich mich solcher schuldig gemacht habe, zu berichtigen. Die Hauptansicht, die man von diesem Standpunkte aus über das Gedicht und insbesondere den zweiten Theil desselben fassen möchte, ist etwa folgende: Die Vision des Dichters stellt die verschiedenen inneren Seelenzustände des Menschen gleichsam nach aussen gekehrt und in äusseren Zuständen symbolisirt dar. Daher bedeutet die Hölle den Zustand der mit Gott zerfallenen Seelen, wo der Mensch die Gnade Gottes verloren hat, oder, wie sich die Schule auch ausdrückt, sich im Zorne Gottes befindet. Das Paradies dagegen ist der Zustand der vollendeten Gerechtigkeit, verbunden mit dem seligen Anschauen Gottes, wie er erst jenseits zu voller Wirklichkeit gelangt. Das Purgatorium ist daher ganz unzweifelhaft der Uebergang von dem einen Zustande in den anderen, welcher durch die Rechtfertigung (justificatio) gebildet und durch die Gnade Gottes unter Mitwirkung des freien Willens vermittelt wird. ? " (Vorwort Band 1, Teil 2) -- " ... Bei genauer Betrachtung wird man auch in den scheinbar zufällig dem Gedichte eingewebten philosophisch-theologischen Stellen und deren Reihenfolge eine gewisse Planmässigkeit nicht vermissen. In den ersten beiden Gesängen orientirt uns der Dichter gleichsam auf dem Schauplatze, auf welchem er uns einführen will in dem grossen Weltganzen, indem er uns Ges. I. Vers 103 ff. mit den Gesetzen der Bewegung des Weltalls, Ges. II. Vers 112 ff. mit der Wirksamkeit der Himmelskörper und der Ursache ihrer Verschiedenheit bekannt macht, wogegen er in Ges. III. und IV. über den Zustand der Himmelsbewohner uns Auskunft giebt, namentlich darüber, dass sie alle wesentlich eine Seligkeit gemessen und einen Ort bewohnen, obgleich sie an verschiedenen Stätten sich ihm' zeigen. (Ges. III. Vers 70 - 90. Ges. IV. Vers 28 - 62.) Dass diese Gegenstände eine passende Einleitung bilden, scheint am Tage zu liegen. Auf sie folgen zwei Abhandlungen, deren Gegenstand an sich zufälliger Natur ist. Der Kern der Beantwortung der vorgelegten Fragen beruht aber in der Theorie von der Natur und dem Werthe des freien Willens. (Ges. IV. Vers 73 - 90. Ges. V. Vers 19-24.) Dieser aber ist die Bedingung des Verdienstes und mit ihm der himmlischen Belohnungen. Auf diese Erörterung folgt die Schilderung des Falles des Menschen, sowie jener Anstalten, welche Gott getroffen hat, um das Menschengeschlecht von dem Falle zu erretten und einer höheren Vervollkommnung zuzuführen, nämlich der Gründung des Reiches und der Kirche und der Erlösung durch Christus. (Ges. VI.) Um aber die Fehlbarkeit und den wirklichen Fall des Menschen zu erklären, ohne der Erschaffung desselben durch einen allweisen und allgütigen Schöpfer zu nahe zu treten, war es nun nöthig, in die Theorie dieser Erschaffung selbst näher einzugehen. Diess geschieht, indem zuerst Ges. VII. Vers 124 ff. die verschiedene Art der Hervorbringung der Geschöpfe entwickelt, sodann Ges. VIII. Vers 9G ff. die Ursache der Verschiedenheit unter den Menschen als eine providentielle festgestellt und endlich der Grund der Mangelhaftigkeit der menschlichen Natur in dem widerstrebenden Stoffe nachgewiesen wird, die nur bei der unmittelbaren Erschaffung des ersten und des zweiten Adam ausgeschlossen war. (Ges. XIII. Vers 36 - 84) Nachdem der Dichter uns so das Wesen der menschlichen Natur, der körperlichen wie der geistigen, klar zu machen gesucht hat, lässt er Ges. XIV. Vers 36-60 eine Schilderung des Zustandes der Seligen nach der Auferstehung des Leibes folgen, deren Möglichkeit er schon Ges. VII. Vers 145-148 nachgewiesen hatte. Diese Erläuterungen erhält Dante im ersten bis vierten Planetenkreise. Im fünften Kreise, dem des Planeten Mars, scheinen sich sämmtliche ihm gewordene Eröffnungen nur auf ihn selbst und seine Vaterstadt zu beziehen. Die Aufschlüsse, welche dem Dichter in dem Kreise des Jupiter und Saturn zu Theil werden, betreffen einen Gegenstand höherer Art - die Verhältnisse der Erwerbung des Heiles durch den Menschen und der göttlichen Vorherbestimmung. (Ges. XIX. Vers 40-111. Ges. XX. Vers 94-135. Ges. XXI. Vers 76-99.) Der Aufenthalt Dantes im Fixsternhimmel bringt uns nähere Erörterungen über die drei theologischen Tugenden. Dass diese die Bedingungen der Erlangung der irdischen und somit auch der himmlischen Vollendung und Seligkeit seien, ward schon in Note f zum XXVII. Gesänge des Purgatoriums erwähnt. Es ist daher angemessen, dass wir hier gründliche Einsicht in dieselben erlangen, besonders ehe wir zu den eigentlichen Geheimnisslehren emporsteigen, welche mit Ausschluss der menschlichen Vernunft lediglich in der Offenbarung ihre Begründung erhalten; ebenso angemessen muss man es finden, dass Dante selbst die richtigen Begriffe darlegt, da er sie offenbar mitbringen muss, ehe er ins Paradies gelangen kann. Nächstdem erhält derselbe noch über einige specielle den ersten Menschen betreffende Punkte hier Auskunft. ? " (Vorwort Band 2, Teil 3) // Johann von Sachsen (* 12. Dezember 1801 in Dresden; ? 29. Oktober 1873 in Pillnitz) aus dem Haus Wettin war von 1854 bis zu seinem Tod König von Sachsen. Während seiner Herrschaft trat das Königreich Sachsen dem Deutschen Kaiserreich bei. Unter dem Pseudonym Philalethes übersetzte er die Göttliche Komödie von Dante Alighieri. ... (wiki)