Beschreibung:

429 S. Originalpappband mit Schutzumschlag.

Bemerkung:

Der Buchrücken ist lichtbedingt leicht nachgedunkelt, der Schutzumschlag ist leicht bestoßen und minimal fleckig, ansonsten ein sehr gutes und sauberes Exemplar ohne Anstreichungen. -- (Auszug:) EINLEITUNG: Die Herausgabe der Briefe aus Neuseeland geschieht auf Wunsch von Karl Wolfskehl. Er selbst hatte vor, dieses Dokument seiner Verbannung zu veröffentlichen. Einige Monate vor dem Tod übergab er die Aufgabe der Herausgeberin mit den Worten: >>Du weisst, wie's war. Du sollst für mich zeugen.<< Alle Briefe aus dem Exil stammen aus Neuseeland, dem fernsten Dominion des britischen Commonwealth. Sie wurden fast sämtlich der Herausgeberin in die Maschine diktiert. Die meisten Durchschläge der abgesand- ten Originale befinden sich in ihrem Besitz. Vorliegende Ausgabe beruht auf diesen Durchschlägen, die von dem Originaltext nur insofern abwei- chen, als dort gelegentlich kleinere handschriftliche Korrekturen oder Zu- sätze vorgenommen wurden, oder der Autor öfters einen persönlichen Gruss eigenhändig zufügte. Die Auswahl aus der Fülle des Materials ergab sich wie von selbst. Ausgelassen sind Briefe oder Teile von Briefen (feh- lende Stellen durch Punkte bezeichnet), die für eine Öffentlichkeit unver- ständlich oder ungeeignet schienen: Wiederholungen oder Mitteilungen zu persönlicher Natur. Jedes Wort war ja, Wolfskehls Art entsprechend, dem Empfänger mehr zu-gesprochen als zu-geschrieben, "gehör ich doch, wie kaum einer, zu den ?Sprechmenschen<, gemäss Jean Pauls Distinktion<". So geriet oft in den Brief, was sonst allein dem nahen und verwehenden Gespräch vorbehalten bleibt. Viele solcher nur dem Partner anvertrauten, ja zugeflüsterten Worte mussten daher unterdrückt werden so wissend, geistreich oder aufschlussreich sie auch sind. Mit vollem Bedacht wurden hin und wieder Stellen ähnlichen Inhalts wie Beschreibungen von Neuseeland, der eigenen Lage oder des geistigen Schaffens einbezogen: diese mögen zeigen, wie der gleiche Umstand, den verschiedenen Empfängern berichtet, in Ton, Stil und Akzent immer wieder anders dargestellt wird. So ersteht aus ihnen die Gestalt des Dich- ters in ihrer Vielfalt, Widersprüchlichkeit - und Einheit. Sämtliche Briefe entstanden in Auckland, der grössten, wenn auch nicht der Haupt-Stadt Neuseelands, mit damals einer Viertelmillion Einwohnern. Es konnte daher auf die stets sich gleichbleibende Ortsangabe verzichtet werden. Vielfach tragen sie kein Datum, entweder versehentlich, oder weil der Autor den begrenzten Raum eines Luftbriefs nicht schmälern wollte. Wenn es nicht gelang, das Datum nachträglich festzustellen, wurden die Briefe der Erinnerung nach, und in ungefährer zeitlicher Folge, eingereiht [?].