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VIII, 84 S. kart.
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Das Exemplar ist in tadellosem Zustand und neuwertig. -- (Auszug:) Geleitwort. Nach Hahnemann (Organon § 3) zählt zu den Voraus-setzungen einer sicheren homöopathischen Heilung -neben der "Krankheits-Erkenntniß", der "Kenntniß der Arzneikräfte", der "Wahl des Heilmittels" und der "rechten Gabe" die Hinwegnahme der "Hindernisse der Genesung". Letzteres wird in den §§ 259-261 (Org. VI) abgehandelt, wobei auffällt, daß Hahnemann dar-auf bedacht war, "daß in der Cur alles Uebrige aus der Diät und Lebensordnung entfernt werden müsse, was nur irgend arzneilich wirken könnte, damit die feine Gabe nicht durch fremdartig arzneilichen Reiz überstimmt und verlöscht, oder auch nur gestört werde" (§ 259). Mithin kam es ihm nicht darauf an, durch eine Art 'Diättherapie' das Kranksein günstig zu be-einflussen, was seiner Heilungsmethode verschiedent-lich unterstellt wurde so bemerkt er in den "Chro-nischen Krankheiten" (Bd. I, 2. Aufl., 1835, S. 132): "Die strenge, homöopathische Diät und Lebensweise heilt nicht die langwierig Kranken, wie die Wider-sacher vorgeben, um der Homöopathie ihr Verdienst zu schmälern, sondern auf der arzneilichen Behandlung beruht die Hauptsache." -, sondern er hatte im Sinn, alle möglichen arzneilichen Einflüsse vom Kranken fernzuhalten, um die Mittelwirkung und damit die Ge-nesung nicht zu gefährden. Bereits in seiner früh-homöopathischen Zeit (1797) spricht er sich in dem Aufsatz "Sind die Hindernisse der Gewißheit und Ein-fachheit der praktischen Arzneikunde unübersteiglich?" (Kleine Medizinische Schriften, hrsg. E. Stapf, Bd. I, Dresden u. Leipzig 1829) gegen die strengen Diät-vorschriften seiner Kollegen aus (S. 4-6) und bemerkt des weiteren (S. 8): "Wenn ich genaue Mäßigkeit in allen Dinge rathe, oder einen einzelnen Artikel der Lebensordnung vermindern oder vermeiden lasse, der meinen Absichten hinderlich ist, z. B. Säuren, wenn ich Stechapfel, Belladonne, Fingerhut, Eisenhut oder Bilsen gebe, (weil dieser Arzneien Kraft durch Pflan-zensäuren gänzlich aufgehoben wird), oder kochsalzige Speisen, wenn ich Quecksilber verordne, oder Kaffee, wenn ich Mohnsaft nehmen lasse, so glaube ich genug gethan zu haben." In der Anmerkung zu § 224 der ersten Auflage des Organon (1810) erfolgt die Aufzählung der Substanzen sowie Verhaltensweisen, die einem regelgerechten Heilungsverlauf abträglich sind. Bis zur sechsten Auflage (Manuskriptfertigstellung 1842) nahmen diese Angaben an Umfang zu, die zudem in weit ausgedehnte-rer Form in die "Chronischen Krankheiten" (Bd. I, 2. Aufl., S. 131-145) Eingang gefunden haben. Damit sei der groben Skizzierung der Entwicklung der Diätvorschriften Hahnemanns Genüge geleistet. Wenn hiermit eine in Vergessenheit geratene und die Orthographie der damaligen Zeit erhaltende Schrift von Johann Ernst Stapf (1788-1860), dem Schriftleiter des "Archivs für die homöopathische Heilkunst" und vertrauten Schüler Hahnemanns, erneut der Öffentlich-keit übergeben wird, dann ist dies als Anstoß zu ver-stehen, sich mit einer aus dem Blickpunkt der zeit-genössischen Homöopathie geratenen Thematik zu be-fassen. Denn allzu leicht unterliegt man der Ver-suchung, dem komplexen Gebiet der Diätetik und all-gemeinen Lebensführung auszuweichen und Behandlungs-mißerfolge einzig an einer fehlerhaften Arzneiwahl festzumachen. Was aber wäre, wenn tatsächlich Be-standteile des gängigen Speisezettels die Mittel-wirkung in dem von Hahnemann genannten Ausmaß beein-trächtigen? Wäre es nicht denkbar, daß manche Arz-neien eine bessere Wirkung entfalten, wenn bestimmte Substanzen gemieden werden? Diese Fragen lassen sich nicht durch Überlegungen beantworten, sondern nur durch Erfahrung, die aus entsprechenden Untersu-chungen zu gewinnen ist. Es bleibt daher zu hoffen, daß die Kollegenschaft im Interesse einer gewissen, sicheren Heilung ihrer Klientel die Notwendigkeit eines solchen Unterfangens erkennt und seiner Durch-führung den Weg bereitet. Glees, im Oktober 1988 - Dr. med. Klaus-Henning Gypser.