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55 S. : zahlr. Ill. ; 24 cm kart. mit Schutzumschlag.
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Der Schutzumschlag ist leicht bestoßen, ansonsten ein sehr gutes und sauberes Exemplar ohne Anstreichungen. -- (Auszug:) Eingedenk des Unbehagens, das man heut-zutage nationalen Ausstellungen entgegen-bringen kann, stehen sie doch oft für poli-tische Freundschaftsbezeugungen und erst in zweiter Linie für ein Anliegen der Kunst, möchte ich einige Bemerkungen darüber machen warum die Gesellschaft für Aktuelle Kunst trotzdem diesen Weg wählt. Sie zeigt sieben belgische Künstler einfach aus Neugier. Belgische Künstler waren in den letzten Jahren immer wieder in wichtigen Ausstellungen vertreten, überall begegnete man ihren Arbeiten und so wurde ein Interesse geweckt, das schließlich dazu geführt hat, sich hier in Bremen etwas komplexer mit dem Phäno-men der jungen belgischen Kunst aus-einanderzusetzen. Der Titel dieser Ausstellung ist von einem Auspruch Yves Kleins abgeleitet, der lautet "Die Leere mit Sensibilität gefüllt". Die vielbeschworene Sensibiltät ist in diesem Falle ausgetauscht worden gegen das Wort "Bedacht". Damit ist nicht etwa ein ver-langsamtes Vorgehen gemeint, sondern ein wohlüberlegtes Handeln. Lief Brijs führt dazu aus: "Der Titel dieser Ausstellung Die Leere mit Bedacht gefüllt' umschreibt sehr genau diese spezielle Herangehens-weise der belgischen Künstler. Keine Nabelschau, sondern eine Sehweise, die die historische Reflektion mit einschließt. Mit diesem sehr bewußten Wissen haben die Künstler hier, die nicht einzugrenzende Leere gefüllt." Die Leere wird so zu einer üppigen Meta-pher, die die Entfremdung des Menschen von seiner Umwelt und den dort vorgefun-denen Lebensbedingungen anzeigt. Mit der Leere ist die gestörte Harmonie gemeint, dem Mangel an Werten die heutzutage nur noch als Bruchstücke erfahrbar sind. Ist dies ein gefährliches Unterfangen, die Suche nach einer heilen und damit zugleich engen Welt? Aber die Werke las-sen keine Mißverständnisse aufkommen: Die Sehnsucht nach Schönheit und Harmonie, die in vielen Arbeiten dieser Aus-stellung zum Ausdruck kommt, wird oft von Ironie begleitet und so mit der nöti-gen Distanz versehen. Die Künstler bedienen sich einer Bild-sprache, die vollständig in der Gegenwart angesiedelt ist. Nach "nostalgischen Remi-niszenzen" wird man in dieser Ausstellung vergeblich suchen, wenngleich die Ent-wicklung der jungen belgischen Kunst ohne das Erbe von James Ensor, René Magritte und Marcel Broodthaers kaum vorstellbar wäre. Das Wissen um dieses Erbe ist ein wichtiger Faktor der Identi-tätsfindung für die zeitgenössische Kunst Belgiens. Aber die junge belgische Kunst fügt sich gleichermaßen in einen internationalen Kontext ein. Normalerweise erfährt ja die regionale Betrachtungsweise in der überre-gionalen Konfrontation eine Neubewer-tung, einen wie auch immer veränderten Stellenwert. Dabei erscheint die belgische Kunst in dem wechselnden Umfeld ver-änderter Kontexte erstaunlich moderat und anpassungsfähig ohne Preisgabe der eige-nen Identität. Rauminstallationen belgischer Künstler, in venezianischem Ambiente, zufällig wahrge-nommen im vergangenen Sommer während der Biennale, fügten sich so selbstverständ-lich in die vorhandene Situation ein, daß sich mir die Frage stellte nach einer spe-ziellen Nähe zwischen den Belgiern im Casa Frollo und dem Ort Venedig. Für die Malerei des siebzehnten Jahrhun-derts wäre ein Zusammenhang durchaus herzustellen. In der beginnenden Moderne, mit der wir uns bis jetzt auseinanderzuset-zen haben, galten sowohl der Flame Rubens und der Venezianer Tizian als sin-nenfrohe Koloristen. Aber zeichnete sich in dieser Konzeption hier die ungebro-chene Hinwendung zum Leben ein? ... ISBN 9783926865045