Beschreibung:

84; 125; 113 und 96 Seiten; graph. Darst.; Illustr.; Buchschmuck; 19 cm; 4 fadengeh., goldgepr. Orig.-Halbpergamentbände.

Bemerkung:

Gute, stabile Exemplare / 4 BÄNDE; stw. geringe Gebrauchs- u. Lagerspuren; hs. Besitz-Einträge (1907/08); Seiten stw. minimal fleckig und stw. nachgedunkelt. - ("Platon's Gastmahl" in 2. Auflage). - Alle 4 Bände mit Kopfgoldschnitt. - KLASSIKER. - Platon (* 428/427 v. Chr. in Athen oder Aigina; ? 348/347 v. Chr. in Athen) war ein antiker griechischer Philosoph. Er war Schüler des Sokrates, dessen Denken und Methode er in vielen seiner Werke schilderte. Die Vielseitigkeit seiner Begabungen und die Originalität seiner wegweisenden Leistungen als Denker und Schriftsteller machten Platon zu einer der bekanntesten und einflussreichsten Persönlichkeiten der Geistesgeschichte. In der Metaphysik und Erkenntnistheorie, in der Ethik, Anthropologie, Staatstheorie, Kosmologie, Kunsttheorie und Sprachphilosophie setzte er Maßstäbe auch für diejenigen, die ihm - wie sein bedeutendster Schüler Aristoteles - in zentralen Fragen widersprachen. Im literarischen Dialog, der den Verlauf einer gemeinsamen Untersuchung nachvollziehen lässt, sah er die allein angemessene Form der schriftlichen Darbietung philosophischen Bemühens um Wahrheit. Aus dieser Überzeugung verhalf er der noch jungen Literaturgattung des Dialogs zum Durchbruch und schuf damit eine Alternative zur Lehrschrift und zur Rhetorik als bekannten Darstellungs- und Überzeugungsmitteln. Dabei bezog er dichterische und mythische Motive sowie handwerkliche Zusammenhänge ein, um seine Gedankengänge auf spielerische, anschauliche Weise zu vermitteln. Zugleich wich er mit dieser Art der Darbietung seiner Auffassungen dogmatischen Festlegungen aus und ließ viele Fragen, die sich daraus ergaben, offen bzw. überließ deren Klärung den Lesern, die er zu eigenen Anstrengungen anregen wollte. Ein Kernthema ist für Platon die Frage, wie unzweifelhaft gesichertes Wissen erlangt und von bloßen Meinungen unterschieden werden kann. In den frühen Dialogen geht es ihm vor allem darum, anhand der sokratischen Methode aufzuzeigen, warum herkömmliche und gängige Vorstellungen über das Erstrebenswerte und das richtige Handeln unzulänglich oder unbrauchbar seien, wobei den Lesenden ermöglicht werden soll, den Schritt vom vermeintlichen Wissen zum eingestandenen Nichtwissen nachzuvollziehen. In den Schriften seiner mittleren Schaffensperiode versucht er, mit seiner Ideenlehre eine zuverlässige Basis für echtes Wissen zu schaffen. Solches Wissen kann sich nach seiner Überzeugung nicht auf die stets wandelbaren Objekte der Sinneserfahrung beziehen, sondern nur auf unkörperliche, unveränderliche und ewige Gegebenheiten einer rein geistigen, der Sinneswahrnehmung unzugänglichen Welt, die "Ideen", in denen er die Ur- und Vorbilder der Sinnendinge sieht. Der Seele, deren Unsterblichkeit er plausibel machen will, schreibt er Teilhabe an der Ideenwelt und damit einen Zugang zur dort existierenden absoluten Wahrheit zu. Wer sich durch philosophische Bemühungen dieser Wahrheit zuwendet und ein darauf ausgerichtetes Bildungsprogramm absolviert, kann seine wahre Bestimmung erkennen und damit Orientierung in zentralen Lebensfragen finden. Die Aufgabe des Staates sieht Platon darin, den Bürgern dafür optimale Voraussetzungen zu schaffen und Gerechtigkeit umzusetzen. Daher setzt er sich intensiv mit der Frage auseinander, wie die Verfassung eines Idealstaates diesem Ziel am besten dienen kann. In späteren Werken tritt die Ideenlehre teils in den Hintergrund, teils werden Probleme, die sich aus ihr ergeben, kritisch beleuchtet; im Bereich der Naturphilosophie und Kosmologie jedoch, dem sich Platon im Alter zuwendet, weist er den Ideen bei seiner Erklärung des Kosmos eine maßgebliche Rolle zu. ? (wiki) // Rudolf Kassner (* 11. September 1873 in Groß-Pawlowitz, Österreich-Ungarn; ? 1. April 1959 in Sierre, Kanton Wallis) war ein schlesischer und österreichischer Schriftsteller, Essayist, Übersetzer und Kulturphilosoph. In den Jahren 1918?1945 war er Staatsangehöriger der Tschechoslowakei. ... (wiki) --- " ... Sokrates: Nimm an: jemand setzt einen Preis aus für die größte Erbärmlichkeit - glaubst du nicht, daß auch diesen Preis nur sehr wenige erringen werden? Ich: Wahrscheinlich. Sokrates: Allerdings! Doch nicht gerade hierin läßt sich das Wort mit dem Menschen vergleichen - nur deinetwegen bin ich jetzt so weit gegangen - vielmehr darin, daß, wenn einer sich ohne Erfahrung im Worte zuerst an einen Beweis hält und dieser Beweis ihm ein wenig später als ganz falsch vorkommen wird, ob er es nun ist oder nicht - du magst das vor allem an unseren Sophisten beobachten - ich sage, daß er und diese zuletzt glauben, sehr weise geworden zu sein und einzig und allein ergründet zu haben, nichts sei in den Dingen und Worten fest und verläßlich, alles werde wie im Euripos bald nach oben, bald nach unten gerissen, kein Ding verweile auch nur einen Augenblick. Ich.Du sprichst damit eine große Wahrheit aus, Sokrates. Sokrates: Müßte es also nicht bejammernswert sein, Phaidon, wenn es wirklich einen sicheren und wahren und verständlichen Beweis gäbe und ein Mensch, weil er zufällig auf Beweise gestoßen wäre, die ihn bald wahr, bald falsch dünken mußten, jetzt nicht sich selber und seinem Mangel an Erfahrung die Schuld gäbe, sondern diese Schuld aus Schmerz über die Enttäuschung von sich auf die Beweise selber wälzte, wenn er, sage ich, von nun an sein ganzes Leben lang den Haß gegen das Wort nährte und dadurch der Wahrheit und Erkenntnis der wirklichen Dinge verlustig ginge? ? " (Seite 63/64; Phaidon)