Beschreibung:

188 Seiten; zahlr.; auch großformatig-farbige Illustrationen; 31,5 cm; fadengeh. Orig.-Leinenband mit farb. illustr. OUmschlag.

Bemerkung:

Gutes Exemplar; Umschlag mit minimalsten Läsuren. - Geleitwort: Dr. Joachim Beckmann. - Bild-Erläuterungen im Anhang. - Hier im Rheinland, wo territorialer Wechsel und politische Unbeständigkeit jahrhundertelang fast gang und gäbe waren, wo sich selbst der Versuch, historischen Entwicklungen nachzugehen, in einem schier unentwirrbaren Knäuel gegenseitig widerstrebender Interessen zu verfangen scheint, nahmen auch die christlichen Kirchen an den politischen und wirtschaftlichen Wandlungen teil. Die zur rheinischen Kirche gehörenden Gemeinden hatten sich im 16. Jahrhundert "umgewandelt" oder verdankten einem Landesfürsten die Einführung der Reformation. Andere entstanden viel später in der preußischen Rheinprovinz, und einige von ihnen erst nach dem letzten Krieg. Was die evangelischen Gemeinden bewegte, was sie erlebten und erduldeten, kam in ihren Kirchengebäuden zum Ausdruck und wird an ihrer Bautätigkeit sichtbar. Ein weithin unbekannter Reichtum an Bauformen in fast allen Stilrichtungen seit dem frühen Mittelalter, ja auf dem Boden von Trier schon aus der späten Römerzeit, hat mit Kunst-werken und Geräten Krisen und Katastrophen überdauert und wird nun in diesem Bildband zum ersten Male vorgestellt. Heute wird in abgelegenen Diasporakirchen ebenso Gottesdienst gehalten wie in einer früheren Benediktinerinnenabtei und in den bergischen Kanzel-Altar-Kirchen der Barockzeit. Die Gemeinden versammeln sich unter alten Gewölben und gewagt konstruierten Betondächern oder auch in ehrwürdigen Domkirchen, wo man die Spuren vieler Jahrhunderte entdecken kann. Deshalb erwies sich die Anordnung der Bilder in chronologischer Reihenfolge als unzweckmäßig und eine Einteilung nach geografischen Gesichtspunkten als unzulänglich. Da es im Rheinland noch heute viele Gegensätze gibt, soll die Zusammenstellung der Fotos unterschiedliche, ja sich widersprechende architektonische Ideen und Entwicklungen nebeneinander zeigen und im Gegenüber der Stile, Materialien und Standorte die charakteristischen Merkmale herausstellen. Aber auch ähnliche Bestrebungen in verschiedenen Epochen, Einflüsse und Einwirkungen von anderswoher sollen den Einfallsreichtum beim Bau von Kapellen und Kirchen veranschaulichen. Zahlreiche Beispiele beweisen, daß selbst die unterschiedlichsten Lösungen im evangelischen Kirchenbau dessen kontinuierliche Entwicklung nicht verdecken können; denn die Aufgabe blieb immer die gleiche: Versammlungsräume - Burgen Gottes, Zelte der Gemeinde - zu erbauen. (Verlagstext)