Beschreibung:

Bd. 1: 191 S., Bd. 2: 203 S., Bd. 3: 253 S. Originalleinen.

Bemerkung:

DREI BÄNDE. Die Texte sind auf Italienisch und Deutsch. Die Exemplare sind in einem sehr guten und sauberen Zustand ohne Anstreichungen. TRE BANDE. I testi sono in italiano e tedesco. Le copie sono in ottime condizioni, pulite e prive di segni. -- (Auszug:) Dantes Leben. Über Dante Alighieri, der am 14. September dieses Jahres (1921) vor 600 Jahren gestorben ist, findet sich eine über- große Anzahl von Schriften. Aber trotzdem die Lebensbeschreibungen bald nach dem Tode des Dichters einsetzten, müssen wir heute gestehen, daß wir fast nichts Sicheres über ihn wissen. Als Tag seiner Geburt gilt der 14. Mai 1265. Aber weder das Jahr noch der Tag sind unbestritten. Von seinem Familienleben wissen wir nur, daß er mit Gemma Donati verheiratet war, die ihm nicht ins Exil folgte und ihn überlebt hat. Wann er in die Ehe getreten, ist nicht bekannt. Dieser sind eine Reihe von Kindern entsprossen, ohne daß man ihre Zahl hat feststellen können. Als Geburtshaus wird heute in Florenz ein Dantehaus gezeigt, in dem seit dem Jahre 1894 ein Museum eingerichtet ist, das zum Nationaldenkmal erklärt wurde. Die Überlieferung spricht für das Haus, die Forschung dagegen. Der große Umfang seiner Kenntnisse ließ die ersten Lebens- beschreiber vieles darüber angeben, wie er sie erworben. Heute können wir das alles nur als Vermutungen ansehen. Daß er das Wissen der damaligen Zeit in großem Umfange beherrschte, ist gewiß, und drum ist es bemerkenswert, daß er weder Griechisch noch Hebräisch verstanden hat. Wo und wie er jedoch seine Kennt nisse erworben hat, bleibt ungewiß; doch wird allgemein ange nommen, daß er, nachdem er in die Verbannung ging, die Hoch- schulen Padua, Bologna und París besucht habe. Ob seine Familie dem Adel angehört habe oder nicht, ist niemals entschieden worden. Ein Licht auf seine Vermögensverhältnisse werfen die Schuld urkunden Dantes, die zwischen die Jahre 1293 und 1300 fallen, und zeigen, daß er jedenfalls nicht vermögend gewesen ist. Am 6. Juli 1295 erscheint Dante als Mitglied des Rates der Hundert in Florenz, in deren Mitte er in den Jahren 1296/97 wieder holt auftritt. Am 14. Dezember desselben Jahres nimmt er teil an der Wahl der Prioren. Urkundlich steht fest, daß er in die Zunft Degli Arte e dei Medici speciali eingeschrieben worden ist. Diese Eintragung war notwendig, wenn jemand ein öffent liches Amt betleiden wollte; beweist aber nichts über die Art der Tätigkeit des Eingeschriebenen. Dieser Zunft gehörten alle freien Berufe an. Vom 15. Juni bis 15. August 1300 war Dante Prior. Im Jahre 1301 ward er mit der Beaufsichtigung der Bausachen beauftragt, wozu die Hoch- und Wegebauten ge hörten. Am 18. Juni desselben Jahres wohnte er einer Sigung des Rates der Hundert bei. In der Niederschrift wird ausdrück lich bemerkt, daß er gegen den Antrag, dem Papst 100 Mann als Hilfstruppen zu stellen, gestimmt habe. Diese seine feindliche Stellung, die er gegen den mit den Franzosen verbundenen Papst eingenommen hat, ist wohl der Hauptgrund seiner Verbannung gewesen, die am 27. Januar 1302 erfolgte. Das erste Dekret bes zeichnet in sieben Punkten die Schuld des Angeklagten. -- 1. Betrug, -- 2. Ungerechter Gewinn, -- 3. Erpressung, -- 4. Bestechlichkeit, -- 5. Höhere Einnahme, als ihm zukam, -- 6. Die Feindseligkeit gegen den Papst und den Prinzen Karl von Anjou, -- 7. Daß er die Austreibung der Schwarzen aus Florenz unter- stützt habe, der treuen Anhänger der römischen Kirche. -- Diese schamlos erfundenen Anlagen sind bezeichnend dafur, wie Dante von der herrschenden Partei seiner Landsleute gehaßt und beurteilt worden ist. Das Dekret schließt, er solle verbrannt, umgebracht werden. Im Jahre 1304 hat er und die mit ihm Verbannten den Ver- such gemacht, mit Waffengewalt in Florenz einzudringen. Aber am 20. Juli erlitten sie eine Niederlage, die für ihr ganzes späteres Schicksal entscheidend wurde. Genaue Angabe darüber, wo er die langen Jahre seiner Verbannung verbracht hat, fehlen. Aber den Lesern seines großen Gedichtes ist es unbenommen, ihn an die Orte zu versetzen, die er so naturgetreu beschrieben, so daß man auf einen Augenzeugen schließen darf. Die letzten Jahre seines Lebens brachte Dante in Ravenna zu, wo er im Jahre 1321 gestorben ist. Der Tag ist zweifelhaft. Aber man ist dahin übereingekommen, den 14. September anzunehmen. In Ravenna, in einer Kleinen Kapelle, wurden seine Gebeine beigesetzt. Später aber wurde der Sarg leer gefunden; wahrscheinlich, weil in Ra- venna befürchtet wurde, die Florentiner, die die Aberreste ihres großen Landsmannes immer stürmischer zurüdforderten, könnten versuchen, ihn mit Gewalt heimzuführen. In derselben Kapelle fand man Jahre darauf einen Leichnam eingemauert, der heute als das gilt, was von dem Irdischen Dantes übriggeblieben, zwar gegen die Ansicht derer, die den Schädel betrachtet und gemessen haben. Das sind die Tatsachen, die urkundlich verbürgt sind.