Beschreibung:

496 S. : zahlr. Illustr., Kt. ; 30 cm. Fadengehefteter Originalpappband mit Schutzumschlag.

Bemerkung:

Sehr gutes Ex. - INHALT / Kapitel: Kampf um das Reich; Wall gegen den Bolschewismus; Grenzkampf im Osten; Grenzkampf im Süden; Der Kapp-Putsch; Grenzkampf im Westen. // Als Freikorps (franz.: corps, "Körper(schaft)"; aus lat.: corpus, "Körper") wurden bis zu Anfang des 20. Jahrhunderts paramilitärische Einheiten unabhängig von ihrer nationalen Herkunft benannt. Im deutschen Sprachraum wurden erstmals im 18. Jahrhundert unter der Bezeichnung "Freikorps" Frei-Regimenter aus einheimischen Freiwilligen, gegnerischen Überläufern, Deserteuren und Straffälligen aufgestellt. Die mitunter exotisch ausgerüsteten Truppen dienten als Infanterie und Kavallerie, seltener als Artillerie. Teils nur in Kompaniestärke, teils bis zu mehreren tausend Mann stark, existierten auch aus verschiedenen Waffengattungen zusammengesetzte gemischte Verbände bzw. Legionen. Das preußische Freikorps von Kleist umfasste Infanterie, Jäger, Dragoner und Husaren. Die französischen Volontaires de Saxe vereinten Ulanen und Dragoner. ? Als der Erste Weltkrieg vorerst mit dem Anfang November 1918 unterzeichneten Waffenstillstand von Compiègne endete, brach das monarchische System im Deutschen Reich zusammen. Teile der Marine begannen zu meutern, ihnen schlossen sich Truppen im Reich an; so begann am 9. November 1918 die Novemberrevolution. Die Aufständischen wollten eine Änderung der Regierungsform erzwingen. An diesem 9. November übernahmen die Befürworter eines parlamentarisch-demokratischen Regierungssystems vom letzten kaiserlich bestellten Reichskanzler Max von Baden die Macht. Gleichzeitig gab es Bestrebungen von Kommunisten und anderen Linksradikalen, ein demokratisches System auf Rätebasis einzuführen. Das führte zu gewalttätigen Auseinandersetzungen um die Macht. Da der von Friedrich Ebert geführte Rat der Volksbeauftragten über keine militärischen Machtmittel verfügte, verband er sich mit der noch bestehenden Obersten Heeresleitung und wollte mit den zurückzuführenden Fronttruppen die Lage stabilisieren. Allerdings lösten sich die meisten der zurückgeführten Truppen in der Heimat, teilweise unter dem Einfluss revolutionärer Kräfte, schnell auf. Man ging daher dazu über, aus den zurückgeführten Divisionen bis auf die Kader alle Soldaten zu entlassen und sie mit Freiwilligen aufzufüllen. Daneben wurde von meist jüngeren Frontoffizieren, aber auch von Privaten die Aufstellung von Truppenverbänden aus ehemaligen Soldaten und ungedienten Freiwilligen vorangetrieben. Diese Verbände wurden Freikorps genannt. Diese Freikorps bekämpften im Auftrag des Rates der Volksbeauftragten und der Reichsregierung die linksradikalen Aufstände und sicherten die Grenzen im Osten des Deutschen Reiches. Sie kämpften 1919 auch im Baltikum mit zeitweiliger Unterstützung Großbritanniens gegen vordringende sowjetrussische Truppen sowie gegen die zuerst mit den Deutschen verbündeten Esten und Letten. Von April bis Mai 1919 waren die Freikorps auch maßgeblich an der besonders blutigen Niederschlagung der Münchner Räterepublik beteiligt. Da jedoch die Vielzahl der verschiedenen militärischen Verbände, die zwar alle den militärischen Kommandobehörden des Reiches unterstanden, in ihrer inneren Gliederung und insbesondere auch in ihrer politischen Grundeinstellung vollkommen verschieden waren, war die militärische Führung bestrebt, eine Vereinheitlichung zu erreichen. Am 6. März 1919 wurde das "Gesetz über die Vorläufige Reichswehr" verkündet und die bestehenden militärischen Verbände - darunter auch die Freikorps - nach und nach in die zu bildenden Brigaden der Reichswehr überführt. Die Vorläufige Reichswehr umfasste rund 400.000 Mann. Der Erlass des Reichswehrministers Noske verfügte darüber hinaus am 27. Mai 1919, dass die Verbände, deren Übernahme in die Vorläufige Reichswehr nicht geplant war, von den Militärbehörden zur Dienstleistung nicht mehr herangezogen werden durften. Aufgrund der Bestimmungen des Vertrags von Versailles durfte die Weimarer Republik zum Stichtag 1. Januar 1921 nur noch ein Heer von 100.000 Mann unterhalten. Somit mussten die militärischen Verbände schrittweise abgerüstet werden. Dagegen rührte sich in den Reihen derer, die von Entlassung bedroht waren, Widerstand. Dies und andere Gründe führten Mitte März 1920 zum Kapp-Putsch, der aber infolge eines Generalstreiks und der Weigerung der Beamten, den Anordnungen der Putschisten zu gehorchen, nach 5 Tagen in sich zusammenbrach. ISBN 9783932878923