Beschreibung:

613 S. 19 Abb. Originalleinen mit Schutzumschlag.

Bemerkung:

Buchblock tlw. etwas gewellt, deutliche Lesespuren, auf knapp 20 Seiten starke Anstreichungen, sonst gutes und sauberes Exemplar. - Unter dem Druck quälen- der eigener neurotischer Beschwerden steigerte er seine gelegentliche Selbstbeobach tung zur systematischen, mit unerbittlicher Disziplin geübten Selbstanalyse, in der er bald ein "notwendiges Zwischenstück" in seinen Forschungen erkannte. Von der Schwere dieser Jahre des Kampfes erfahren wir aus Freuds offiziellen autobiographischen Schriften wenig. Doch gibt es ein einzigartiges Dokument, in das, wie in ein Logbuch, der dramatische Forschungsprozeß, die Mühsal der Selbstanalyses aber auch die intellektuelle Schönheit der Arbeit und das Glück der großen Funde eingetragen sind: Freuds Briefe an Wilhelm Fließ, mit dem er in jener Phase die intimste Freundschaft seines Lebens unterhielt. Sie zerbrach Anfang des neuen Jahrhun-derts. Von der Witwe nach Fließ' Tod Ende der zwanziger Jahre danach befragt, meinte Freud sich zu erinnern, dessen Briefe schon vor langem vernichtet zu haben. Bis auf einige wenige Stücke fehlt von ihnen tatsächlich jede Spur. Hingegen sind Freuds eigene Briefe nahezu vollständig erhalten geblieben und auf abenteuerlichen Wegen in den Besitz von Marie Bonaparte, einer Schülerin Freuds, gelangt. Als er davon erfuhr, beteuerte er: "Unsere Korrespondenz war die intimste, die Sie sich denken können." Und: "Ich möchte nichts davon zur Kenntnis der sogenannten Nachwelt kommen lassen." Marie Bonaparte, die die Bedeutung des Dokuments erkannte - sie verglich es mit Goethes Gesprächen mit Eckermann -, rettete das Konvolut durch die Wirren des Zweiten Weltkriegs. ISBN 9783100228024