Beschreibung:

671 S. ; 25 cm; fadengeh., illustr. Orig.-Pappband.

Bemerkung:

Sehr gutes Exemplar. - Karl Schlögel (* 7. März 1948 in Hawangen) ist ein deutscher Osteuropahistoriker und Publizist. Er war Hochschullehrer in Konstanz und Frankfurt an der Oder. Forschungsschwerpunkte sind russische Moderne und Stalinismus, russische Diaspora und Dissidentenbewegung, Kulturgeschichte osteuropäischer Städte und theoretische Probleme historischer Narration. ... (wiki) // INHALT : Vorwort ----- Einleitung ----- Chronik ----- Russische Verlage und Druckereien in Berlin ----- Organisationsverzeichnis ----- Ortsverzeichnis ----- Lokalitätenverzeichnis ----- Adressenverzeichnis ----- Personenverzeichnis. // Deutschland war ein Zentrum der russischen Emigration zwischen den Kriegen. Berlin war für die Jahre 1921 bis 1924 unbestreitbar die Hauptstadt der russischen Diaspora, die sich im Gefolge der Oktoberrevolution gebildet hatte. Mehr als eine halbe Million Menschen aus dem ehemaligen Zarenreich hielten sich Anfang der 20er Jahre im Deutschen Reich auf. Um dieses "Rußland jenseits der Grenzen" und auf deutschem Boden geht es in dem vorliegenden Band. Das Anliegen der Chronik ist es, alle Daten und Ereignisse zu dokumentieren, die mit der Anwesenheit russischer Flüchtlinge und Emigranten auf deutschem Boden zwischen 1918 und 1941 verbunden sind. Die Chronik ergibt so fast Tag für Tag ein Bild vom Leben der russischen Gemeinde in Deutschland, ein beeindruckend vielfältiges und dichtes Bild der "Community of despair" (R.C. Williams), wie es selbst die glänzendenste narrativ verfahrende Geschichtsschreibung kaum liefern könnte. ? Die neue Arbeit ist eingebettet in die kulturellen Kontexte ihrer Länder: in Rußland in den Kontext einer - zuweilen ideologisch - forcierten Wiederaneignung, im "Westen" in den Kontext einer Selbsterforschung der Genealogie der pluralen und multiethnischen Kulturen der Moderne und der Metropolen. Im Kontext der Emigrationsforschung ist die vorliegende Chronik eine Grundlagenarbeit, der ihrerseits, so hoffen wir, weitere Arbeiten folgen werden. Soweit wir sehen, steht das Vorhaben in einer Reihe mit ähnlichen Projekten zu anderen Zentren. Die Probleme, die der Gegenstand - die russische Diaspora als ein nicht nationales, sondern internationales Phänomen - für die Forschung aufwirft, liegen dabei auf der Hand. Man kann ihrer Geschichte nur gerecht werden, wenn man ihre Bewegung zwischen den Zentren, ihre Verlagerungen und Verschiebungen, ihre Wechselwirkung zu den verschiedenen Umgebungen berücksichtigt. Beides ist wohl nötig: die Geschichte der Emigration in den einzelnen Zentren zwischen Charbin und Paris, zwischen Konstantinopel und New York und die Geschichte ihres globalen Zusammenhangs. ? (Einleitung der Herausgeber) ISBN 9783050032979