Beschreibung:

64 Seiten; 20 cm; fadengeh. Broschur.

Bemerkung:

Gutes Exemplar; Einband und einige Seiten leicht nachgedunkelt; geringe Gebrauchs- u. Lagerspuren. - In (großer) Frakturschrift. - " Die Schrift ist eine Erweiterung von Aufsätzen, die der Autor in der Frankfurter Zeitung veröffentlicht hat. " (Seite 3) // Ludwig Joseph "Lujo" Brentano[1] (* 19. Dezember 1844 in Aschaffenburg; ? 9. September 1931 in München) war ein deutscher Nationalökonom und Sozialreformer. ? Brentano war ein "Kathedersozialist" - d. h. Reformist und Vertreter eines "Dritten Weges" -, Gründungsmitglied des Vereins für Socialpolitik und bedeutender Vertreter der Historischen Schule. Gleichwohl bediente er sich schon ansatzweise formaler Methoden. In seinen Schriften begründete er unter anderem, warum die Gewerkschaften und ihre Arbeitskampfmittel ein konstitutives Element der Marktwirtschaft seien; erst sie würden den Angebotszwang, unter dem Lohnarbeiter stünden, elastischer machen. Brentano setzte also im Gegensatz zu anderen "Kathedersozialisten" weniger auf den Staat als Schutzinstanz der Arbeiterschaft, sondern vor allem auf das prinzipiell gleichberechtigte Gegenüber der Arbeitsmarktparteien beim Abschluss von Kollektivvereinbarungen; in diesem Sinne kann er als früher "Sozialliberaler" verstanden werden. Brentano publizierte seit 1898 in unregelmäßigen Abständen Beiträge zur Sozial- und Wirtschaftspolitik in Theodor Barths Zeitschrift Die Nation und seit 1901 auch in Friedrich Naumanns Wochenblatt Die Hilfe. Obwohl er sich zunächst noch keiner politischen Partei anschloss, übte Brentano durch seine Publikationen, persönlichen Korrespondenzen und Auftritte als Gastredner bei Parteitagen maßgeblichen Einfluss auf die sozial- und wirtschaftspolitische Ausrichtung von Barths Freisinniger Vereinigung und Naumanns Nationalsozialem Verein aus. Zusammen mit Gerhart von Schulze-Gaevernitz hatte er auch entscheidenden Anteil am Beitritt der Nationalsozialen zur Freisinnigen Vereinigung; beide traten nach der erfolgreichen Fusion 1903 der Partei bei. ? (wiki) // " ... Von da ab, bis die Bolschewiki die Macht an sich rissen, waren die ausländischen Kapitalisten hoch willkommen, und man war, um sie anzulocken, zur Gewährung jeder Art von Konzessionen bereit; denn das russische Kapital, soweit es solches gibt, ist zu furchtsam für Anlagen in industriellen und kommerziellen Unternehmungen, im Abbau von Bergwerken und Wäldern, im Betrieb der Fischerei und von Eisenbahnunternehmungen gewesen, und nur die Aussicht auf exorbitant hohe Gewinste hat seine Ängstlichkeit zu überwinden vermocht. Seit der russischen Revolution aber hat, wie die 'Torgowo Promyschlennaja Gaszeta' vom 26. Mai/8. Juni schrieb, die Flucht des russischen Kapitals ins Ausland drohenden Umfang angenommen. ... " (S. 13)