Beschreibung:

Reproducirt nach dem Im Stifte Heiligenkreuz befindlichen Originale von Albert Camesina Ritter von Sanvittore.. 4°. Teilkolorierte orig. Lithographie in 24 Segmenten auf Leinen aufgezogen und faltbar eingerichtet (ca. 101 x 116 cm).

Bemerkung:

Der Stadtplan von Daniel Suttinger (1640 - um 1690) von 1684 zeigt die Stadt Wien im Zustand unmittelbar vor der Zweiten Türkenbelagerung.- Albert von Camesina (Wien 1806 - 1881) erwarb sich große Verdienste durch seine Veröffentlichungen zur Kunstgeschichte und Geschichte Wiens. Hier sind besonders seine Beiträge im "Jahrbuch der K.K. Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale" und in den "Berichten und Mitteilungen des Alterthumsvereins zu Wien" zu nennen. Für die Geschichte Wiens forschte Camesina in den Archiven und lieferte für die Topographie Wiens wertvolle Beiträge. Dazu zählen seine sehr genauen Kopien des Albertinischen Plans aus der Mitte des 15. Jahrhunderts, der Rundansicht Wiens zur Zeit der ersten Türkenbelagerung 1529 von Nikolaus Meldemann, sowie der Ansichten Wiens aus den Jahren 1547 von Augustin Hirschvogel und 1558 von Hans Sebald Lautensack. Daher gilt Camesina gemeinhin als der historische Topograph und Mittelalterarchäologe Wiens im 19. Jahrhundert.- Der Sachse Daniel Suttinger war ab 1681 kaiserlicher (Militär-)Ingenieur in Wien. In dieser Eigenschaft war er auch während der Zweiten Türkenbelagerung 1683 in der Stadt anwesend und hielt die Situation an der entscheidenden und meistumkämpften Stelle, zwischen Kärntner Bastei und Mölker Bastei, ebenso planlich fest wie die Entsatzschlacht. Noch 1683 zum kaiserlichen Hauptmann und Ingenieur ernannt, ging er 1686 zurück nach Dresden, wo er 1688 noch Oberhauptmann bei der Artillerie wurde und vermutlich Anfang 1690 starb. "... Das Original des Plans ? eine kolorierte Federzeichnung auf Papier, vermutlich das Konzept zu einer nicht erhaltenen oder nicht mehr erstellten Reinzeichnung ? befand sich im Stift Heiligenkreuz. 1939 musste ihn das Stift an die Stadt Wien verkaufen, die ihn Adolf Hitler anlässlich seines 50. Geburtstags zum Geschenk machte. Seitdem gilt der Plan als verschollen. Er wird hier daher nach einer lithographischen Reproduktion durch Albert Camesina wiedergegeben. Der Plan zeigte die Befestigungsanlagen in Vogelperspektive, das Stadtinnere aber als Grundriss, wohl im Zustand um 1683. Alle Häuser sind mit ihren Innenhöfen oder Gärten sowie fast durchgängig mit den Namen der Besitzer eingezeichnet, die mit den Eintragungen in den städtischen Steueranschlagsbüchern für das Jahr 1684 übereinstimmen dürften..." (Wien Geschichte Wiki).- Die Leinenrückseite stellenweise stockfleckig. Das Kartenbild in sauberem Erhaltungszustand.