Beschreibung:

Gr.-8°. Kupferstichkarte in 36 Segmenten auf Leinen aufgezogen und faltbar eingerichtet (ca. 87 x 129 cm).

Bemerkung:

Einer der vorzüglichsten Pläne von Wien und der näheren Umgebung, erstmals 1789 erschienen. Vorliegend die südwestlich erweiterterte Ausgabe (Größe der Karte in den Ausgaben 1789 und 1791: 62 x 97 cm). "... Nach inhaltlich unveränderten Ausgaben - z.B. 1791 - erschien 1799 eine erweiterte Fassung: dem Hauptblatt wurde rechts (d.h. südwestlich) ein ... Zusatzblatt angefügt, sodaß die Karte nun das Gebiet zwischen Albern und Hütteldorf bzw. von Korneuburg bis Baden darstellte..." (Dörflinger). Mit Einzeichnung zahlreicher, heute tls. eingemeindeter Ortschaften, wie z. B.: Aspern, Stadlau, Kagran, Jedlersdorf, Stammersdorf, Korneuburg, Klosterneuburg, Sievering, Dornbach, Hütteldorf, Perchtoldsdorf, Mödling, Wiener Neudorf, Vösendorf, Biedermannsdorf, Laxenburg, Achau, Himberg, Maria Lanzendorf, Zwölfaxing, Rannersdorf, Schwechat, Albern, Simmering etc. Bei der vorliegenden erweiterten Ausgabe auch die Ortschaften Münchendorf, Trumau, Guntramsdorf, Gumpoldskirchen, Traiskirchen, Tribuswinkel, Pfaffstetten und Baden eingezeichnet. Weiters auch schon der Wiener Neustädter Kanal eingezeichnet, der 1803 in Betrieb genommen wurde. "Als erste von Artaria ... selbst verlegte Karte wurde ... die Umgebungskarte von Wien des kaiserlichen Hauptmannes Jakubicska in der Ausgabe 1791 vermutet ... Unter den Karten, die Artaria und Comp. in den Jahren zwischen 1786 und 1802 verlegte, bildet die von S. Jakubicska gezeichnete und von Sebastian Mansfeld gestochene Umgebungskarte von Wien zweifelsohne den qualitativen Höhepunkt. Stephan Jakubicska (1742 in Striegau, Schlesien, geboren, 1756 in die Militärakademie Wiener Neustadt eingetreten, 1806 als Oberst in Wien gestorben) war 1786 - wahrscheinlich wegen seiner kartographischen Fähigkeiten - vom Infanterieregiment Erzherzog Ferdinand zum Generalquartiermeisterstab abkommandiert worden, um an der 'Grundausmeßung in Hungarn' mitzuwirken. Dabei dürfte er sich so gut bewährt haben, daß er den Auftrag erhielt, eine Umgebungskarte von Wien anzufertigen. Als Grundlage für die Arbeit dienten zweifelsohne die entsprechenden Sektionen der sog. Josephinischen Landesaufnahme ... Jakubicskas Karte stellt jedoch keine bloße Kopie der Josephinischen Landesaufnahme dar ... zum anderen hat Jakubicska die Karte nach Südosten orientiert, um im üblichen Quer-(Imperialfolio-) Format auch die kaiserliche Sommerresidenz Laxenburg unterzubringen. Sowohl vom rein kartographischen Standpunkt aus ... als auch hinsichtlich der technisch-künstlerischen Ausführung ... kann dieses Blatt als eines der Meisterwerke der österreichischen Kartographie des ausgehenden 18. Jahrhunderts bezeichnet werden..." (Dörflinger).- Die Leinenrückseite gestempelt, etw. angestaubt und stellenweise braunfleckig. Das Kartenbild vereinzelt nur minimal braunfleckig.

Erhaltungszustand:

Vgl. Dörflinger, Öst. Karten des 18. Jhdts., S. 91, 277, 284-286 sowie Abb. Nr. 19.-