Beschreibung:

59 S. Originalbroschur, nicht aufgeschnitten.

Bemerkung:

Aus dem Vorbesitz des libertären Dokumentaristen Hans-Dieter Heilmann. - Einband berieben und bestoßen, Rücken mit Tesafilm beklebt, Randläsuren, fleckig, papierbedingt gebräunt, hs. Eigentumsvermerk, Text aber sauber. - Aus dem Text: Je und je hat die Tatsache des Todes dem Menschen zu denken gegeben. Eine Mannigfaltigkeit von Gefühlen, Stimmungen und Erlebnissen: bange Furcht vor einem Unheimlichen, Schmerz und Kummer über dahingeschwundenes Glück, beseligendes Hoffen und vorwegnehmendes Schauen einer Ueberwelt, knüpfen an die immer neu erfahrbare Tatsache an, daß der Einzelne hinweg muß aus dieser gewohnten Welt des Alltags, nach einer kurzen, oft nur allzu kurzen Spanne Zeit. Die siebenzig und achtzig Jahre des Psalmisten sind sprichwörtlich. Niemals hat der Mensch Tatsachen einfach als solche hingenommen. Er darf es gar nicht, ohne sein Menschtum aufzugeben. Er blickt vielmehr hinaus über sie und deutet nach vorwärts und rückwärts, nach allen Seiten hin. Das gehört zu seinem Menschsein. Liegt doch in den sogenannten Tatsachen selbst schon eine ganze Summe von Mehr, eine ganze schaffende Arbeit geistigen, seelischen Lebens. So auch beim Tode: er wird zu einer gewichtigen Angelegenheit des Einzelnen nicht nur, sondern auch der Gemeinschaft, letzteres zumal in gewissen frühen Zeiten, da die Gemeinschaft alles, der Einzelne nichts war. Viel mehr als die Frage nach dem Warum und Woher des Todes hat die nach dem Nachher die Gemüter beschäftigt. Was für ein Dasein, nach dem Abschluß des gegenwärtigen, er einleiten, möglich machen, erzwingen mag, das ist das bewegende, das vor allem wissenswerte. Große Religionen, wie das Christentum, haben eben diese Frage zu ihrem zentralen Anliegen. Das ganze Mittelalter ist in seinem religiösen Gehalt eingestellt auf dieses über den Tod Hinausweisen in eine sinngebende Anderwelt beseligenden Erlebens, sei es auf Grundlage christlich-kirchlicher Lehrüberlieferung und Sakramentsspende, sei es in oft weitgehend selbständiger Weise im ekstatischen Erfahren und mystischen Schauen. - Wikipedia: Carl Vogl (* 4. März 1866 in Bechyne; ? 5. Dezember 1944 in Vierzehnheiligen (Jena)) war ein Philosoph, evangelischer Theologe und religiöser Sozialist. - Sir Oliver Joseph Lodge (* 12. Juni 1851 in Penkhull bei Stoke-on-Trent; ? 22. August 1940 in Salisbury, Wiltshire) war ein englischer Physiker.