Beschreibung:

8°. Mit 20 Illustrationen. 96 SS. OBr. (angestaubt, fleckig, lädiert, unbeschnitten, Einrisse geklebt. Kleine Fehlstellen in den Rändern ergänzt).

Bemerkung:

"A. Hartleben's Chronik der Zeit. 7. Heft".- Selten!- Die Affäre von Tiszaeszlár war ein "Ritualmordprozess" im nordöstlichen Ungarn, bei dem behauptet wurde, Juden hätten ein nichtjüdisches Mädchen entführt und aus religiösen Gründen geopfert. Der Prozess von 1882 und 1883 endete mit einem Freispruch der jüdischen Angeklagten. Dennoch wurde er bzw. die angebliche Tat der Ausgangspunkt für einen frühen politischen Antisemitismus in Ungarn und Anlass für massive Agitation. Am 1. April 1882 verschwand in der Gemeinde Tiszaeszlár (deutsch damals vor allem Tisza-Eszlár geschrieben) das vierzehnjährige christliche Bauernmädchen Eszter Solymosi spurlos. Es tauchten binnen kurzem Gerüchte auf, Eszter sei einem Ritualmord aus Anlass des zwei Tage später beginnenden jüdischen Pessachfestes zum Opfer gefallen. Der Schriftsteller Arnold Zweig (Ritualmord in Ungarn, 1915) und der ungarische Schriftsteller Gyula Krúdy (A tiszaeszlári Solymosi Eszter, 1931) haben den Stoff zur Grundlage historischer Romane gemacht.- Papier gebräunt.