Beschreibung:

XLII, 721 S. : Ill.; 22 cm. Originalleinen mit Schutzumschlag;

Bemerkung:

Erstausgabe, sehr sauber erhalten. . - Der vorliegende Briefwechsel sollte, einer Verfügung C. G. Jungs zufolge, erst im Jahre 1991, jedenfalls nicht vor 1981, veröffentlicht werden. Zu diesem Zeitpunkt, so meinte er, "sind sowohl Freud wie ich >historische< Persönlichkeiten, und der notwendige Abstand zu den Ereignissen dürfte bis dann erreicht sein". Dank einer Übereinkunft zwischen den Erben der beiden Forscher können wir dieses bedeutende Dokument schon jetzt kennenlernen. Wir haben Gelegenheit, Schritt für Schritt die Entwicklung des legendären Konflikts zu studieren und uns über die Gründe ein eigenes Urteil zu bilden. Der Leser wird bemerken, daß die Keime der Auseinandersetzung, obwohl von beiden Korrespondenten lange verleugnet, schon in den allerersten Briefen zu finden sind. Hier teilt Jung mit, er sei, um das Publikum nicht vor den Kopf zu stoßen, bereit, die psychoanalytischen Funde in nichtsexuellen Allgemeinbegriffen darzustellen. Freud dagegen mahnt besorgt, nicht mit den Namen auch die Sache preiszugeben, also einer gutgemeinten "Diplomatie" unversehens die Ecksteine seiner Lehre zu opfern, z. B. die Theorie von der infantilen Sexualität und der archaischen, amoralischen Struktur des Unbewußten. Gleichwohl hat Freud den hochbegabten und streitbaren jüngeren Kollegen mit dem Sinn für Didaktik und öffentliche Wirkung nicht zuletzt deshalb als seinen "Erben" und "Vollender" geliebt, weil er sich in einer Art Rollenzuteilung von ihm die Weiterentwicklung und die Verbreitung der Psychoanalyse an den Hochschulen erhoffte; er selbst haßte "Gladiatorenkämpfe vor dem edeln Pöbel" und fühlte sich in Wien im Abseits. ? (Verlagstext) / INHALT : BRIEFWECHSEL --- 1906 1907 --- Jungs erster Besuch in Wien (März 1907) 1908 --- Der Salzburger Kongreß (April 1908) --- Freud in England und Zürich (September 1908) 1909 --- Jungs zweiter Besuch in Wien (März 1909) --- Die Zwanzigjahresfeier der Clark University (September 1909) 1910 --- Der Nürnberger Kongreß (März 1910) --- Zusammentreffen in München (Dezember 1910) 1911 --- Freud in Küsnacht / Weimarer Kongreß (September 1911) 1912 --- Jung in Amerika (Fordham University) / Das Komitee (Sommer und Herbst 1912) --- Obmännerkonferenz in München (November 1912) --- 1913 --- Der Münchener Kongreß (September 1913) --- Jung verläßt das Jahrbuch (Oktober 1913) 1914 --- Die Ortsgruppe Zürich verläßt die Internationale Vereinigung --- (JUÜ1914) 1923 --- Briefe von Emma Jung --- ANHÄNGE --- Chronologisches Verzeichnis der Schriftstücke --- Inhaltsverzeichnisse des Jahrbuches für psychopathologische und psychoanalytische Forschungen, I-V --- Statuten der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung --- Programme der psychoanalytischen Kongresse, 1908-1913 --- Titelverzeichnis (bis 1913) der Schriften zur angewandten Seelenkunde, herausgegeben von Sigmund Freud --- Vertrag zwischen der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung und Sigmund Freud (vom 2. Mai 1913) --- Die Gesamtausgaben --- Verzeichnis der häufiger zitierten Literatur (mit Abkürzungen) --- Register --- TAFELN : I Die Kantonale Heilanstalt und Psychiatrische Universitätsklinik Burghölzli, Zürich; um die Jahrhundertwende (Baugeschichtliches Archiv der Stadt Zürich) --- II Das >Gradiva<-Relief (Vatikanische Museen, Photo Alinari, Florenz) --- III Medaille zu Freuds fünfzigstem Geburtstag 1906, von Karl Maria Schwerdtner --- (Frau E. L. Freud, London) --- IV Sigmund Freud, 1906 (Herr Franz Jung, Küsnacht) --- V a) Kleines Gruppenbild, Clark University, September 1909 --- b) Großes Gruppenbild, Clark University, September 1909 --- VI Gruppenbild vom Weimarer Kongreß, September 1911 --- VII Martha Freud mit Tochter Sophie, um 1912 --- VIII C. G. Jung, 1912, in New York (Campbell Studios; Herr Franz Jung, Küsnacht) --- (u.a.) ISBN 9783100227331