Beschreibung:

325 S.; 24 cm. Originalleinen mit Schutzumschlag.

Bemerkung:

Gutes Ex. - Das Floß der Medusa, bereits im ersten Band Thema eines Gesprächs, trägt die Handlung hinein in dieses zweite Buch der Ästhetik des Widerstands. Es beginnt die Zeit des Dahinsiechens, des Untergehns für viele, für andre auch die Zeit der äußersten Anspannung, um das Ausgesetztsein zu nützen und zu überdauern. Der Berichterstatter, nach der Demobilisierung der Internationalen Brigaden nach Paris gekommen, konfrontiert sich im Louvre mit Gericaults großem Gemälde der Schiffbrüchigen. Rings um den gebannten Augenblick im Bild sind die letzten Septembertage des Jahrs Neunzehnhundert Achtunddreißig, die Tage des Großmachtspiels, die zur Zerstücklung der tschechoslowakischen Republik führen und dem Weltkrieg noch einen Aufschub geben. Der Monat in Frankreich, voller Begegnungen, politischer Auseinandersetzungen, bedeutend darunter Zusammenkünfte mit Münzenberg, steht unterm Zeichen des Exils. Die letzten Bemühungen um die Bildung einer Volksfront, einer Einheitsfront der beiden zer-schlagnen deutschen Arbeiterparteien, finden statt, doch die Gegensätze in den Führungsgremien haben sich allzusehr vertieft, als daß mit einem Erfolg noch gerechnet werden könnte. Der Erzähler sucht nach einem neuen Standort. Es ergibt sich die Gelegenheit, einer Gruppe tschechoslowakischer Metallarbeiter, auf Einladung des schwedischen Gewerkschaftsverbands, nach Stockholm zu folgen. Hier erhält er eine Anstellung in den Separatorwerken, in deren Berliner Zweigstelle er früher tätig war. Fast ein Jahr dauert der Anpassungsprozeß in dem Land, das um die Erhaltung seiner Neutralität kämpft und in dem die demokratischen Traditionen dem Druck der reaktionären Kräfte ausgesetzt sind. Geschildert wird die Vielschichtigkeit der Erlebnisse, hier bei den Gängen durch die Stadt, in der Verzinnungsabteilung der Fabrik, dort bei der Anstrengung, Zugang zu künstlerischen Ausdrucksmitteln zu finden und wieder eine Beziehung herzustellen zur internationalistischen Arbeit. In Berlin, in Spanien hatte der Erzähler seinen Entwicklungsgang in einem bestimmten Zusammenhang sehn können, hatte sich an den Aufgaben, die ihm gestellt waren, messen können. Jetzt ist er sich selbst überlassen. Als Ausländer ist ihm jede politische Betätigung verboten. Zeitweise wirkt sich die Isoliertheit, in die er gerät, quälend aus. ... (Verlagstext) ISBN 9783518044186