Beschreibung:

Originaler Halbleinenband (20 x 13,5 x 3,8 cm). 540 Seiten + 3 Seiten Inhaltsverzeichnis. -- Zustand: Einband und Seiten gebräunt, teils etwas fleckig; Deckel stärker bestoßen.

Bemerkung:

Erstausgabe W/G 304, 22. --- "Jeder stirbt für sich allein" ist ein Roman des deutschen Schriftstellers Hans Fallada (Rudolf Wilhelm Friedrich Ditzen) aus dem Jahre 1947. Der Roman basiert auf dem authentischen Fall des Ehepaars Otto und Elise Hampel, das 1940 bis 1942 in Berlin Postkarten-Flugblätter gegen Hitler ausgelegt hatte und denunziert worden war. Fallada schrieb den Roman Ende 1946 in knapp vier Wochen; am 5. Februar 1947 starb er. Der Roman gilt als das erste Buch eines deutschen nicht-emigrierten Schriftstellers über den Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Seit 2002 erschien der Roman, teilweise neu- und teilweise erstmals übersetzt, in den USA, Großbritannien, Israel und Frankreich und wurde zu einem Bestseller. In Deutschland wurde der Roman 2011 in der ungekürzten Originalfassung neu veröffentlicht und erwies sich ebenfalls als Verkaufserfolg. Werkgeschichte: Der Anstoß für einen "Widerstandsroman" ging von Johannes R. Becher aus, damals Präsident des Kulturbundes zur demokratischen Erneuerung Deutschlands in der Sowjetischen Besatzungszone, der späteren DDR. Fallada lehnte den Vorschlag zunächst ab, weil ihm, der im Dritten Reich erfolgreiche Unterhaltungsromane geschrieben hatte, ein solches Werk nicht zustände. Schließlich schrieb er den 700 Seiten umfassenden Roman in einem - laut Heribert Hoven - wahren Schaffensrausch innerhalb von vier Wochen nieder. In seinem Vorwort verweist er darauf, dass das Geschehen von den Widerstandshandlungen eines Berliner Arbeiter-Ehepaars inspiriert wurde, dem Ehepaar Otto und Elise Hampel, das 1940 bis 1942 in Berlin Postkarten-Flugblätter gegen Hitler ausgelegt hatte und denunziert worden war. Fallada betonte jedoch auch, dass er sich von der Vorlage gelöst habe und keine Wirklichkeit berichte. In dieser waren die Angeklagten etwa keineswegs wie das Ehepaar Quangel im Roman in der Verhaftung gereift und am Ende angstlos in den Tod gegangen, sondern hatten einander vor Gericht gegenseitig beschuldigt, um der Hinrichtung zu entgehen. Die Erstausgabe erschien 1947 im Aufbau-Verlag. Sie wurde aus politischen Gründen und vermutlich ohne Zustimmung des Verfassers in entscheidenden Details verändert. So passte es nicht ins Konzept der entstehenden DDR, dass eine kommunistische Widerstandszelle ihre Mitglieder opfert oder dass die Quangels früher Anhänger der Nationalsozialisten gewesen waren. Im Jahr 2009 wurde das Werk erstmals ins Englische übersetzt und es kam zu einer Wiederentdeckung des Autors, die durch Artikel der New York Times gefördert wurde. Im Frühjahr 2011 wurde der Roman in Deutschland vom Aufbau-Verlag erstmals in einer ungekürzten Fassung neu herausgebracht. --- Hans Fallada (* 21. Juli 1893 als Rudolf Wilhelm Friedrich Ditzen in Greifswald; gest. 5. Februar 1947 in Berlin) war ein deutscher Schriftsteller. Bereits mit dem ersten 1920 veröffentlichten Roman Der junge Goedeschal verwendete Rudolf Ditzen das Pseudonym Hans Fallada. Es entstand in Anlehnung an zwei Märchen der Brüder Grimm. Der Vorname bezieht sich auf den Protagonisten von Hans im Glück und der Nachname auf das sprechende Pferd Falada aus Die Gänsemagd: Der abgeschlagene Kopf des Pferdes verkündet so lange die Wahrheit, bis die betrogene Prinzessin zu ihrem Recht kommt. Nach einer anderen Überlieferung soll das Pseudonym darauf zurückgehen, dass der junge Rudolf Ditzen durch die richterliche Tätigkeit seines Vaters die Abkürzung "Fall ad a." (= Fall ad acta) aufgeschnappt hatte. Fallada wandte sich spätestens 1931 mit Bauern, Bonzen und Bomben gesellschaftskritischen Themen zu. Fortan prägten ein objektiv-nüchterner Stil, anschauliche Milieustudien und eine überzeugende Charakterzeichnung seine Werke. Seine realistische Prosa, die frei vom auktorialen Erzählgestus das Geschehen multiperspektivisch wiedergibt, erreichte er durch die partielle Anwendung moderner Schreibverfahren wie dem szenischen, bisweilen simultanen Erzählen im Kinostil und einer multiperspektivischen Figurenzeichnung. Der Welterfolg Kleiner Mann - was nun?, der vom sozialen Abstieg eines Angestellten am Ende der Weimarer Republik handelt, sowie die späteren Werke Wolf unter Wölfen, Jeder stirbt für sich allein und der postum erschienene Roman Der Trinker werden der sogenannten Neuen Sachlichkeit zugerechnet. Als Erzähler enthielt sich Fallada essayistischer Exkurse. (Quelle: wikipedia,)