Beschreibung:

Unter Mitwirkung der wissenschaftlichen Direktorialbeamten der ethnologischen Abteilungen des staatlichen Museums für Völkerkunde in Berlin redigiert von Alfred Maass.. S. (105) - 190; graph. Darst.; Faltkarte; Illustrationen (Fotografie); 33,5 cm; fadengeh. Orig.-Pappband.

Bemerkung:

Sehr gutes Exemplar; stw. gering beschabt. - Aus der Bibliothek von Dr. H.-J. Koloß, vormals Völkerkunde-Museum Berlin. - INHALT : H. Hedenus: Wesen und Aufbau der Erziehung primitiver Völker ----- Karl Helbig: Bei den Orang Loeboe in Zentral-Sumatra (mit 25 Abbildungen u. 1 Karte) ----- BÜCHERBESPRECHUNGEN ----- BÜCHEREINGÄNGE. // Karl Martin Alexander Helbig (* 18. März 1903 in Hildesheim; ? 9. Oktober 1991 in Hamburg) war ein deutscher Forschungsreisender, Geograph und Ethnologe. Seine Reisen führten ihn unter anderem nach Java, Sumatra, Borneo und Mittelamerika. Helbigs Werke zeichnen sich durch scharfe Beobachtungsgabe, lehrreiche Inhalte und eine klare, verständliche Sprache aus. Neben seinen wissenschaftlichen Arbeiten zur Geographie und Ethnographie verfasste er volkstümliche Reiseberichte, Jugendbücher und Abenteuernovellen, in denen er seine Erlebnisse einer breiteren Öffentlichkeit auf eindringliche und unterhaltsame Weise präsentierte. Gleiches gilt für seine Vorträge, die er im In- und Ausland in Schulen und wissenschaftlichen Instituten hielt. ... (wiki) // ... Es ist möglich, daß dieses Volk von Osten her aus dem Tiefland, also "von unten her" vorgedrungen ist, denn seine Spuren lassen sich, wie schon erwähnt, nicht nur in Oeloe Baroemoen bei Si Boehoean nachweisen, wo zu Zeiten des Kontrollörs "Neumann" 1881 noch 132 Loeboe lebten, sondern diese selbst führten sich wieder auf andere Stammesgenossen zurück, die weiter südöstlich am großen "Loeboe Strom" im Sultanat Rokan gehaust haben und in ganz früheren Zeiten wahrscheinlich von Malaka herüber gekommen sein sollten. "Neumann" fand sie noch in den Kampongs Djandji Lobi, Tandjoeng Botoeng und Batang Boeloe. Sie waren vor seiner Ankunft eine Art freigelassener Sklaven der Fürsten von Si Boehoean gewesen, die in Notzeiten wieder in den Sklavenstand eintreten mußten und nicht nach eigenem Ermessen ihren Wohnsitz ändern durften. Infolge weitgehender Vermischung mit den Batak der Padang Lawas, (zu der auch Oeloe Baroemoen zählt,) hatten sie deren Lebensweise übernommen und hatten sich in die Margen (Sippen) Parsege, Daeolai, Poltahon und Nasoetion eingereiht. Die Familien, die zu der letzteren gehörten, waren zu Zeiten Neumanns schon ausgestorben. Dieser geniale Kontrollör, dem wir viele wichtige Aufzeichnungen über die ihm unterstellten Landstriche und Bewohner verdanken, nennt die Loeboe "kleiner als die Batak, mit weniger gut geformten Gesichtern, breiten platten Nasen und großem Mund". Wüster Blick und langes Haar sollen den Männern eigentümlich gewesen sein, während das Haar der Frauen dagegen reichlich kurz war, und das Wesen dieser letzteren im Gegensatz zu den batakschen Frauen "keine Spur von Koketterie und Leidenschaft" verriet ... Der Kepala loeat von Paringgonan djae, unweit Si Boehoean's, bei dem ich einmal übernachtete, erzählte mir, daß seine Vorfahren und die übrigen Häuptlingsgeschlechter sich stets der Loeboe als Sklaven und Knechte bedient hätten; bis die holländische Regierung in den 70er Jahren diesen Zuständen ein Ende gemacht hätte. Heute seien die wenigen, die noch übrig sind, in jeder Weise den freien Bewohnern gleichgestellt und heirateten auch mit diesen untereinander. ? (Seite 167)