Beschreibung:

174 S., Broschiert.

Bemerkung:

Einband minimal berieben. - Obgleich in der Literaturgeschichtsschreibung den Frühromantikern sowie den Dichtern Kleist und Hölderlin eine moderne zivilisationskritische Sicht auf die zeitgenössische Wirklichkeit attestiert wird, verweigert man den zeitgleich schreibenden Weimarer Klassikern - abgesehen vom Spätwerk Goethes - ebendieses Zeugnis bis heute noch immer. Diesem Befund begegnet der Verfasser, indem er sowohl biographie- als auch werkbezogen den Nachweis erbringt, daß auch Schiller und Goethe in der Enklave Weimar/Jena von den gesellschaftlichen Modernisierungsprozessen am Ende des 18. Jahrhunderts betroffen gewesen sind und daß sie mit ihren Texten auf diese inkommensurablen Herausforderungen originär reagierten. Ob es sich um abstrakte Wissenschaftsauffassungen, den freien (Buch-)Markt, um großstädtische Lebenskultur oder um akzelerierende Verkehrsformen handelte, die Klassiker formulierten bedenkenswerte Ansichten zu diesen auch heute noch hochaktuellen Themen. Da der Verfasser Goethes und Schillers Modernitätserfahrungen und deren Bewältigungsstrategien zwischen 1794 und 1805 vor dem Hintergrund unserer Wahrnehmung dieser gesellschaftlichen Prozesse beleuchtet, werden Berührungspunkte offenbar, wo bisher Trennlinien verliefen. Die Lektüre des wissenschaftlichen Essays wird so zu einer spannenden Wiederentdeckung der Weimarer Klassik - einer Klassik der Moderne. ISBN 3826033108