Beschreibung:

302 S. Mit zahlr., auch farb. Abb., gebundene Ausgabe.

Bemerkung:

Einband etwas berieben und Papier lichtbedingt von Rand her leicht nachgedunkelt, immer noch ein gutes Exemplar. - Die frühchristliche Märtyrerin predigte, taufte, missionierte und kämpfte gegen die alten Götter im Norden Galliens. Wunder bei der Wiederauffindung ihrer Reliquien führten im 9. Jh. zur Gründung eines Frauenklosters in Origny, in dem sie fortan verehrt wurde. Die Benediktinerinnen beauftragten und schrieben im Jahr 1312 eine prachtvolle Handschrift mit 54 ganzseitigen Miniaturen in Verbindung mit der Vita der Heiligen und Wunderberichten sowie Kalendarium, Chroniken, liturgischen Regeln und Anweisungen an die Schatzmeisterin. Anhand der Quelle beleuchtet die Autorin Geschichte und Rituale des einst wohlhabenden und einflussreichen Klosters. Den einzigartigen Bilderzyklus erschließt sie durch ikonographische Vergleiche und verschiedene Legendenversionen. Auftragsbedingte Besonderheiten belegen den Gebrauch des Codex. Der ?Benoîtemeister? genannte Maler, seine Werkstatt und Produktionen werden charakterisiert. 1 Einleitung 9 Gegenstand und Ziel dieser Untersuchung 9 Forschungsgeschichte 10 2 Das Buch und seine Auftraggeberin 11 Codicologische Daten und Erhaltungszustand der Handschrift 11 Geschichte der Handschrift 12 Entstehungszeit und Auftraggeberin 13 Die Familie der Stifterin 13 Präsentation der Auftraggeberin in der Handschrift 14 Kirchenpolitischer Hintergrund und Religiosität 15 Das Konzil von Vienne und die Kreuzzugsplanung 16 Beginen im nordfranzösischen Raum und der Prozeß gegen Marguerite Porete 16 Neue Frömmigkeitsformen 17 Zusammenfassung 17 Buchtypus 18 Textgattung des Berliner Codex und Schwesterhandschrift in Saint-Quentin 18 Libellus 19 Das Skriptorium 22 Charakterisierung und Auswertung der Schreiberhände 22 Eine Nonne des Klosters als Schreib er in 22 3 Kloster Sainte-Benoite in Origny als Bestimmungsort für die Handschrift 29 Geschichte des Klosters Sainte-Benoite 29 Quellen und Archivalien zur Gründungsphase 33 Die Briefe Bischofs Hinkmar von Reims bezüglich Kloster Sainte- Benorte in Flodoards Historia Remensis ecclesiae 33 Die Vie de Sainte Benoite, Berlin SMB-PK, KK 78 B 16 34 Ereignisse bis zur Aufhebung des Klosters 36 Zerstörungen durch Brand und Plünderung 36 Einfluß des Bischofs und Erstarken des Benedicta-Kultus im 13. Jahrhundert 37 Reformen im 16. und 17. Jahrhundert . 38 Revolution Heutiger Zustand 39 Ehemalige Gebäude und Besitzungen des Klosters 40 Exkurs: Frühe Frauenklöster in Nordostfrankreich und die Frage nach der Ordenszugehörigkeit der Nonnen von Sainte-Benoite in Origny 46 Status, Organisation und Zeremonien des Konventes nach der Berliner Handschrift und jüngeren Quellen 50 Kanoniker von Saint-Vaast 52 Äbtissin 52 Schatzmeisterin 53 Konversen und andere 54 Klausur 55 Hochfeste 56 Exkurs: Das sogenannte Osterspiel von Sainte-Benoite in Origny 56 Reliquienbesitz und -Inszenierung 57 Hauptreliquien 57 Reliquienbühne: Der ?Trotte" und seine Funktion 58 Der Schrein der heiligen Benedicta 59 Das große Reliquienfest ?cors sains" und weitere Benedicta-Feste 61 Exkurs: Verehrung der heiligen Benedicta 64 Textzeugnisse 64 Bildzeugnisse 4 Benedicta-Legenden in der Berliner Handschrift und weitere Versionen 87 Tradition 87 Versionen 88 Carmen de Sancta Benedicta 89 Lateinische Prosaversion 91 Jüngere Passio metrica 91 Zusammenfassung 93 Kurze Legendenversionen 94 Exkurs: Die aus der Benedictalegende hervorgegangene Saturninalegende 95 Französische Prosalegenden 97 Zusammenfassung 99 Exkurs: Frühchristliche Frauen im Dienst der Mission und die ?historische" Benedicta 99 5 Bildausstattung der Berliner Handschrift 107 Aufbau einer Bildseite und Abfolge der Arbeitsschritte 107 Kurze Genese formal vergleichbarer, häufig von Frauen rezipierter Bilderzyklen 108 Inhalt und Analyse der einzelnen Bilder 109 Zusammenfassung 152 Die Stellung der Begleiterin Benedictas innerhalb der Bilderfolge 153 Textvorlagen 153 Darstellung der Begleiterin im Berliner Bilderzyklus 154 Erzählstrategische Bedeutung der Begleiterin 154 Bilderfolgen von Heiligen im ikonographischen Vergleich 157 ?Apostel" Nordgalliens 157 Märtyrerinnen und weitere weibliche Heilige 172 Illustrationen des Kalenders 177 Charakteristik der Miniaturen und des Buchschmucks 187 Formensprache des Benoitemeisters 187 Struktur und Dramaturgie innerhalb der Bilderfolge 192 Zusammenfassende Würdigung des Benoitemeisters Mitarbeiter des Benoitemeisters in der Berliner Handschrift 196 Kalendermaler 196 Ausführende der Initialen und Ranken 198 6 Weitere Produktionen des Ateliers 219 Psalter, Modena Bibl. Est. Lat. 1152 a S.2.12. 219 Zwei Einzelblätter, Wien ÖMAK Inv. Nr. 1073 221 Medizinische Traktate, London BL Sloane 1977 224 Lancelot du Lac, New York PML M. 805/806 229 Legenden, Fabliaux und Chansons de geste, Turin Bibl. Naz. Ms. L.II.14 233 Atelier und Auftraggeber 240 7 Schlußfolgerungen und Ergebnisse 247 8 Anhang 251 Hinweise für die Leser 251 Der Kalender von Sainte-Benoite in Origny 251 Texte der Berliner Handschrift SMB-PK, KK 78 B 16 256 Texte in Saint-Quentin Bibl. mun. Ms. 86 und Konkordanz mit der Berliner Handschrift 261 Bezüge der Miniaturen zu den Legendenversionen 266 Händescheidung 273 Miniaturen und Buchschmuck 273 Schreiberhände 274 Benedicta-Verehrung 275 Textzeugnisse 275 Benedicta-Reliquien und -Patrozinien 282 Bildzeugnisse 283 Abkürzungen und Literatur 288 Allgemeine Abkürzungen 288 Standorte der Handschriften und Archivalien 288 Literatur und Quellen 288 Register 298 Bildnachweis ISBN 3865680240