Beschreibung:

454 Seiten ; 24 cm; fadengeh., illustr. Orig.-Pappband.

Bemerkung:

Sehr gutes, sauberes Exemplar. - Das Aushängeschild der stalinistischen Justiz waren die großen Schauprozesse der 1930er Jahre, doch die zentrale Rolle spielten ihre Behörden abseits des Moskauer Rampenlichts. Staatsanwälte übernahmen im ganzen Land Ermittlung und Anklage in Millionen nicht-politischer Strafverfahren. Zugleich standen sie in der Pflicht, willkürliche Praktiken im Staatsapparat zu bekämpfen und erhoben den professionellen Anspruch, die stalinistische Diktatur an ihre eigenen Regeln zu binden. Die vorliegende Studie beleuchtet anhand der Regionalstaatsanwaltschaft von Molotov, welche Konflikte sich aus diesem Anspruch ergaben und wie diese Behörde nach dem Ende des ?Großen Terrors" sukzessive den Machtanspruch der Geheimpolizei herausforderte und zur Schlüsselfigur der Reformen nach Stalins Tod werden sollte. (Verlagstext) / INHALT : VORWORT. -- EINLEITUNG. -- Problem- und Fragestellung. -- Vorgehensweise. -- Quellen und Forschungsstand. -- Willkür und Regelhaftigkeit stalinistischer Herrschaft - -- ein Ausblick. -- DAS RECHT UND SEIN "TRIBUN" - DIE SOWJETISCHE TRADITION DES RECHTSBEGRIFFS UND DAS AMT DER STAATSANWALTSCHAFT, 1917-1938. -- Tradition und Neubildung des sowjetischen Rechtsbegriffes. -- Der Nihilismus in Zeiten des Umsturzes. -- "Legalismus"-Debatten. -- Stalinismus und Recht. -- Die Staatsanwaltschaft auf dem Reißbrett -- der sowjetischen Rechtstheorie. -- Gegen die "doppelte Unterordnung" - Lenins politischer Auftrag an die Staatsanwaltschaft 1922. -- Hüter der Gesetzlichkeit - nadzor über die Sowjetunion -- Der Staatsanwalt im Strafprozess - Schlaglichter auf die Prozessordnung. -- Zwischenfazit. -- DIE STAATSANWALTSCHAFT UND DAS ENDE -- DER MASSENOPERATIONEN-1938 BIS 1941. -- Strategiewechsel im Herbst 1938. -- Dieperestrojka der Strafjustiz. -- Die Optimierung der Strafjustiz - Prozeduren. -- Die "Rekonstruktion der Strafjustiz" - Bildung und Ressourcen. -- Die Bewertung des Terrors -- Konfrontation - Das "NKVD im Griff der Staatsanwaltschaft"?. -- Kooperation - Die Folgen des Großen Terrors im Perm'. Zwischenfazit. -- JUSTIZ IM HINTERLAND - DIE STAATSANWALTSCHAFT MOLOTOV, 1941-1945. -- Heimatfront Molotov und die Regionalstaatsanwaltschaft zwischen 1941 und 1945. -- Die Disziplinierung der Arbeitswelt. -- Die Verfolgung von Arbeitsdelinquenten als Kampagnenjustiz. -- Die Durchsetzung des Juni-Befehls in Molotov. -- Der Kampf gegen "Arbeitsdeserteure". -- Die Disziplinierung der sowjetischen Jugend. -- Politische und juristische Leitlinien zur Jugendkriminalität, 1935 bis 1941. -- Jugendfürsorge und Strafverfolgung in Molotov während des Krieges. -- Selbstdisziplinierung - Amtsmissbrauch in der Staatsanwaltschaft -- Das Innenministerium im Fokus der Staatsanwaltschaft. -- Die Anfänge der Milizaufsicht. -- Die Anfänge der Haftaufsicht. -- Zwischenfazit. -- DIE STAATSANWALTSCHAFT NACH 1945 - -- DER AUFSTIEG ALS HERRSCHAFTSINSTRUMENT. -- Wege der Professionalisierung - Das neue alte Gesicht -- der Staatsanwaltschaft. -- Das Ausbildungsprofil eines Rechtsbürokraten. -- Die Veränderung des Kaderprofils und ein Generationenwandel. -- Die politische Praxis der Professionalisierung - Parteieinfluss in der Staatsanwaltschaft. -- Kuljapin, die Miliz und die Grenzender Aufsicht. -- "Eine gesündere Atmosphäre"? - Die Vorgeschichte des Konflikts. -- Konfrontation. -- Entscheidung und Konsequenzen. - (u.a.m.) ISBN 9783412511272