Beschreibung:

(54) Seiten; Illustrationen (auch farbig); 21 cm; kart.

Bemerkung:

Gutes Exemplar; der illustr. Einband geringfügig berieben. - Mit Beilage (farbige Ansichtskarte); mehrzeiliger, hs. Text von Al Hansen und SIGNIERT; adressiert an Paris Bar, Berlin Kantstraße (= Reinald Nohal u.a.) / Exemplar aus derm Vorbesitz von Reinald Nohal. - // Alfred Earl ?Al? Hansen (* 5. Oktober 1927 in New York City; ? 22. Juni 1995 in Köln) war ein US-amerikanischer Künstler norwegischer Abstammung. Er gilt als einer der wesentlichen amerikanischen Protagonisten der Fluxus-Kunst. ... In New York war Hansen aktiv in Andy Warhols Factory und arbeitete u. a. mit John Cage. Für den amerikanischen Teil der Fluxus-Bewegung galt er mit seinen Performance-Stücken und Happenings als eine der prägenden Figuren. 1983 ging Al Hansen nach Köln und hatte eine Reihe von Ausstellungen. 1987 gründete er, inspiriert u. a. von der Final Academy des britischen Pop- und Performance-Künstlers Genesis P-Orridge, mit der Performancekünstlerin Lisa Cieslik in Köln die Ultimate Akademie. Als freie Ausbildungsinstitution für Performance-Kunst wurde sie zur Anlaufstelle für eine Reihe rheinischer und internationaler Künstler der "time based arts". Hansen war in dieser Zeit auch Mentor seines Enkels, des späteren Pop-Musikers "Beck" Hansen. ? Eine erste legendäre Aktion Hansens bestand darin, als Besatzungssoldat in Frankfurt 1946 ein Klavier aus einem ausgebombten fünfstöckigen Haus zu werfen. Daraus wurde später eine bekannte Performance, nach seiner damaligen Freundin Yoko Ono Yoko Ono Piano Drop genannt, die als konzeptioneller Vorläufer anderer Instrument-Zerstörungen gilt, so bei Nam June Paik und später Jimi Hendrix. 1965 veröffentlichte er mit "A Primer of Happenings and Time Space Art" (Something Else Press) eines der Standardwerke über diese Bewegung. Daneben arbeitete er auch als bildender Künstler, wobei er gerne Abfallstücke verwendete, so in hunderten Variationen der Zigaretten-Venus, einer aus Zigarettenstummeln zusammengeklebten Nachempfindung der prähistorischen Venus von Willendorf. ... (wiki) --- ? Da brachte John Pile das Phänomen der Schokoriegel der Firma Hershey ins Gespräch. Diese waren sehr er-folgreich, obwohl Hershey keine Werbung dafür machte. Also fing ich an, eine Serie von Collagen mit zerrissenem Schokoriegelpapier von Hershey herzustellen. Die ersten fünf oder sechs Collagen hatten immer den Namen Charlie im Titel. Die erste hieß "Charlie Chan"; wenn ich mich nicht irre, befindet sie sich jetzt in der Sammlung von Henry Geldzahler. Die anderen hießen "Charlie Chaplin", "Bicycle Charlie", "Charlie Moon" usw. Die Figuren darin waren alle grob skizziert, wie die frühen Formen von Dubuffet, und die umgestellten Worte aus den Hershey-Verpackungen waren insofern zweideutig, als bei größerer Entfernung die kleinen und großen Buchstaben in gleicher Größe miteinander zu "tanzen" schienen. Ich stand sehr unter dem Einfluß von Schwitters, Rauschenberg und Kaprow. Zu dieser Zeit Anfang der 60er Jahre entwickelte sich mein Interesse an der Erdmutter-/ Göttin-/ Venus-/ Walküren/ Schamanin-Figur. John Cage erzählte mir einmal über sein Studium bei Schönberg in Paris in den 30er Jahren. Er interessierte sich damals sehr für Architektur, besonders für die Arbeiten von Buckminster Füller. Da sagte ihm Schönberg, er müsse sich für das eine oder das andere entscheiden. "Sie müssen sich die Wand aussuchen, gegen die Sie mit dem Kopf anrennen wollen. Auch -wenn dadurch keine Risse entstehen, so bleibt sie trotzdem Ihre ganz spezielle Wand." In dieser Weise erschuf sich die Mama-Venus-Figur in meinem Kopf. Ich erspürte sie und griff zu. Anfang der 60er Jahre kam der Galerist Dick Bellamy vorbei, um sich meine Werke anzusehen. Ich zeigte ihm zehn oder elf Stücke und es war, als seien sie von zehn verschiedenen Leuten geschaffen worden. Soweit ich mich entsinne handelte es sich um Wort/Figur-Collagen, ein Dreckhaufen-Arrangement in einer Ecke, einige Fundsachen-Zusammenstellungen im Stile von Raymond Hains, ein Gemälde einer Pistole mit Worten, die links außerhalb des Rahmens begannen und bis rechts außerhalb des Rahmens weiter verliefen, ein Stück durchsichtige Plastikplane usw. Jedenfalls meinte Dick, meiner Arbeit mangele es an Integrität. Das Werk war ja ziemlich eklektisch, was aber damals durchaus in meinem Sinne war. ? (ca. S. 24) ISBN 3926220597