Beschreibung:

S. 147-160. Sonderdruck, Klebebindung in Papiereinband.

Bemerkung:

Aus der Bibliothek von Prof. Wolfgang Haase, langjährigem Herausgeber der ANRW und des International Journal of the Classical Tradition (IJCT). - Mit Widmung des Autors. - Ein gutes und sauberes Exemplar. - Aus dem Text: Am Anfang steht eine Behauptung, die sich leider nur in schlechtem Deutsch formulieren läßt. Sie sagt, daß die Anthropologie für die Pädagogik eine Hinterlassenschaft darstellt. Die Notlösung von falscher Präposition und falschem Kasus soll dabei auf einen Doppelsinn der Behauptung aufmerksam machen, nämlich den einen, daß die Pädagogik die Anthropologie längst hinter sich gelassen hat, daß sie sich aber andererseits weiter mit dieser herumplagen muß. Sie befindet sich also in der etwas unglücklichen Lage desjenigen, der nach dem Tod eines oder einer nahen Verwandten einen Haushalt auflösen muß. Bei solchen Ereignissen sind wir bekanntlich mit Erbschaften konfrontiert, die uns meist zutiefst irritieren, weil sie zwar ein Stück unserer erlebten und erfahrenen Vergangenheit darstellen, dann aber doch das Gefühl einer wiederum peinlichen Erleichterung über die Dankbarkeit erwecken, dieser Vergangenheit inzwischen entronnen zu sein ? zusehr bringen doch solche Erbstücke Anteile der eigenen Biographie ins Bewußtsein, die man abgelegt oder verdrängt glaubte: In solchen Erbschaften entdecken wir uns wieder, Teile auch unserer Lebensgeschichte, die in ihre von uns selbst vorgetragene, stilisierte Fassung nicht passen ? kein Wunder also, daß wir sie schnell wieder in Kartons verpacken, die wir dann schnöde der Müllabfuhr überantworten oder ? weniger herzlos, aber mit identischem Effekt für uns ? auf dem Dachboden einlagern. - Wikipedia: Michael Winkler (* 24. Februar 1953 in Wien) ist ein deutscher Pädagoge und Professor für Allgemeine Pädagogik und Theorie der Sozialpädagogik an der Friedrich-Schiller-Universität Jena.