Beschreibung:

248 S. Originalhardcover.

Bemerkung:

Einband leicht berieben, sonst sehr gutes Exemplar. - Im 18. Jahrhundert erlebte das Verlagsgewerbe enorme Umbrüche und eine fortschreitende Internationalisierung, Kommerzialisierung und Ausdifferenzierung. Die brancheninternen Transformationsprozesse wirkten sich insbesondere auf Bildungspolitik sowie Erziehungs- und Schulwesen aus, erfüllte der Buchhandel doch einen Kultur- und Bildungsauftrag und förderte die vor dem Hintergrund von Aufklärungs- und philanthropischer Bewegung erstarkenden Reformbestrebungen im Bildungs- und Schulsystem. In der zweiten Jahrhunderthälfte setzte hierbei eine Tendenz zur Vereinheitlichung von Unterrichtsmethoden und Lehrmaterialien ein. Mit der Standardisierung von Lehrplänen und der Normierung von Schulbüchern organisierte sich auch der Schulbuchmarkt neu, denn jetzt sahen sich die Produzenten von Lehrund Unterrichtsmaterialien in der Lage, einen Programmschwerpunkt auf das Geschäft mit Erziehungs- und Unterrichtsliteratur zu legen. Das Schulbuch war allerdings ein Verlagsprodukt, das sich nicht allein als Handelsobjekt verstehen durfte, sondern einen besonderen Status innehatte und im Dienst der Erziehung stand. Gleichwohl war das Geschäft mit Schulbüchern ein lohnendes, zumal Schulbücher gewöhnlich hohe Auflagen und vor allem zahlreiche Neuauflagen erreichten. Die in diesem Band versammelten Beiträge entstanden im Rahmen einer Tagung des Wolfenbütteier Arbeitskreises für Bibliotheks-, Buch- und Mediengeschichte und beleuchten die Geschichte des Schulbuchs im 18. Jahrhundert in ihren verschiedenen Facettenr Untersucht wird unter anderem der Wandel der Funktion der Erstlesefibeln, der Gegensatz von privaten Schulbuchunternehmen (Friedrich Nicolai, Braunschweigische Schulbuchhandlung) und staatlichen Schulbücherverlagen sowie die Geschichte des deutsch-jüdischen Schulbuchs. Ergänzend enthält der Band Fallstudien zu erfolgreichen Schulbuchautorinnen und -autoren wie Jeanne Marie Le Prince de Beaumont, Georg Friedrich Seiler, Gustav Friedrich Dinter und Karl Heinrich Krause. / Inhalt Christine Haug und Johannes Frimmel Vorwort Schulbücher um 1800. Ein Spezialmarkt zwischen staatlichem, volksaufklärerischem und konfessionellem Auftrag Christine Haug ? Und denn weiß mancher Lehrer noch wirthschaftlicher mit seinem Pfunde zu wuchern? Herausbildung des Schulbuchmarkts zwischen staatlich-kirchlicher Reglementierung und Kommerzialisierung im 18. Jahrhundert Einleitung Gisela Teistler Der lange Aufbruch in das 19. Jahrhundert aus der Sicht des Lesenlernens: Die Fibel um 1800 Reinhart Siegert Georg Friedrich Seilers Allgemeines Lesebuch Eine volksaufklärerische Enzyklopädie der kleinen Leute aus der Erlanger Bibelanstalt Werner Greiling Bücher für Schüler und Lehrer Gustav Friedrich Dinter als Lehr- und Schulbuchautor im Verlag von Johann Karl Gottfried Wagner Marcus Conrad Die didaktisch-methodischen Schriften und Sprachlehrbücher für den Elementarschulunterricht von Karl Heinrich Krause im Verlag Hemmerde &L Schwetschke in Halle Michael Nagel Deutsch-jüdische Schulbücher im 18. Jahrhundert Barbara Kaltz Schulbücher in Übersetzung? Zur Verbreitung einiger Lehrwerke von Jeanne Marie Le Prince de Beaumont im deutschsprachigen Raum Andrea Seidler und Josef Glück Schulbücher für eine mehrsprachige Gesellschaft Problematik und Praxis des Unterrichts im Königreich Ungarn im 18. Jahrhundert Christine Haug Der Aufklärungsverleger Friedrich Nicolai (1733-1811) als Schulbuchhändler Ein Verlagsunternehmen zwischen staatlichem, volksaufklärerischem und konfessionellem Auftrag Johannes Frimmel Der bayrische und österreichische Schulbuchverlag Hanno Schmitt Die Braunschweigische Schulbuchhandlung Entstehungsgeschichte, Entwicklungslinien, Verlagsprofil Verzeichnis der Autorinnen und Autoren Orts- und Personenregister. ISBN 9783447103923