Beschreibung:

Original-Pappband der Zeit (27,7 x 33 cm). 16 Seiten, mit neun farbigen lithographischen Tafeln außerhalb der Seitenzählung. Sehr selten, nur in einer Bibliothek nachweisbar (Stuttgart, Württembergische Landesbibliothek). -- Zustand: Schlecht erhaltenes Exemplar. Bindung stark gelockert, beginnt sich zu lösen (vorne innen verstärkt), Rücken und Ecken schadhaft. Vorsatzblatt stark knittrig und mit Knicken, Innendeckel mit Klebespuren, Seiten durchgehend fleckig und stockfleckig. Komplettes Exemplar!

Bemerkung:

Über dieses Werk (Quelle: Handbuch zur Kinder- und Jugendliteratur. Von 1850 bis 1900, S. 161): "Beispiele für Bilderbücher, die ein normatives Klischee mit allen Accessoires bürgerlicher Häuslichkeit stereotyp und musterhaft vorführen, gibt es schon seit der Jahrhundertmitte. In Carl Offterdingers 'Die Kinder-Stube im Elternhause' / Stuttgart (1854) mit den umständlichen Verstexten Isabella Brauns wirken die familiären Szenen, z.B. die Spielszene im Wohnzimmer mit Mama, Papa und den Kindern, in höchstem Maße gestellt, mit allen Requisiten so steif wie Präsentationen auf dem Papiertheater." --- Über den Illustrator und die Autorin (Quelle: wikipedia): Carl Offterdinger (* 8. Januar 1829 in Stuttgart; gest. 12. Januar 1889 ebenda) war ein deutscher Figuren- und Genremaler sowie Illustrator. Buchillustrationen: Offterdinger, ein Schüler von Heinrich von Rustige, illustrierte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zahlreiche Kinder- und Jugendbücher, Märchen, Abenteuerromane und Bilderbogen. Offterdinger ist insbesondere bekannt für seine Gemälde mit Märchenszenen und Illustrationen von literarischen Werken wie Der Nussknacker von E.T.A. Hoffmann, Till Eulenspiegel, Robinson Crusoe oder Gullivers Reisen. 1874 illustrierte er auch die Erstausgabe von Theodor Storms Novelle Pole Poppenspäler in der Zeitschrift Deutsche Jugend. ---- Isabella Braun (* 12. Dezember 1815 in Jettingen; gest. 2. Mai 1886 in München) war eine deutsche Jugendbuchautorin. Leben: Isabella Braun wurde 1815 als Tochter eines Rentenverwalters des Grafen Schenk von Stauffenberg, Bernhard Maria Braun, und seiner Frau Euphemia in Jettingen geboren. Nach dem Tod des Vaters 1827 zog die Familie nach Augsburg um, wo Isabella Braun bis 1834 die Höhere Töchterschule der Englischen Fräulein besuchte. Bis 1836 wurde sie an der Lehrerbildungsanstalt St. Ursula in Augsburg zur Lehrerin ausgebildet und ein Jahr später an der Volksschule in Neuburg an der Donau angestellt. Als die Schule 1848 an eine klösterliche Leitung übergeben wurde, wurde Isabella Braun in den frühen Ruhestand versetzt und widmete sich in der Folgezeit neben ihrer Tätigkeit als Privatlehrerin auch dem Verfassen von Jugendschriften. Ihr erstes Werk Bilder aus der Natur erschien 1849, das Vorwort schrieb der damals sehr bekannte Volksschriftsteller Christoph von Schmid. In den folgenden Jahren erschienen zahlreiche Werke, die bald ausschließlich von Scheitlin in Stuttgart verlegt wurden. Nach ihrem Umzug nach München 1854 widmete sie sich Vorbereitungen für eine Zeitschrift, die sie unter dem Titel Jugendblätter für christliche Unterhaltung und Belehrung von 1855 bis zu ihrem Tod 1886 herausgab. Zudem trat sie als Salondame in Erscheinung und pflegte Kontakte zu Persönlichkeiten wie Franz Graf von Pocci, Franz von Kobell, Friedrich Güll, Emanuel Geibel und Katharina Diez, die auch in den Jugendblättern veröffentlichten; Prinzessin Alexandra Amalie von Bayern sah in Isabella Braun ihre literarische Mentorin. Kontakte zur Familie von Knebel-Döberitz ermöglichten Isabella Braun Reisen nach Preußen und Pommern. In Düsseldorf kam sie unter anderem in Kontakt mit dem Maler Caspar Scheuren, später wurde sie ein Gast des russischen Prinzen von Oldenburg und des Prinzen Ludwig von Bayern, späterer Ludwig II. Von Herzog Max in Bayern wurde sie 1868 mit der Goldenen Medaille zur Förderung von Kunst und Wissenschaft ausgezeichnet, König Ludwig II. ehrte sie 1879 als eine der ersten mit der Ludwigsmedaille für Kunst und Wissenschaft und gewährte ihr zudem in ihren letzten Lebensjahren, die von schweren Krankheiten gezeichnet waren, eine Schriftstellerpension. Sie starb 1886 im Alter von 70 Jahren. -- Wirken: Im 19. und frühen 20. Jahrhundert war Isabella Braun eine der bekanntesten Jugendschriftstellerinnen Deutschlands. Ihr Verdienst war es, der Jugendliteratur in der Öffentlichkeit zu Bedeutung verholfen zu haben. Aus dem Nebenzweig der Literatur wurde auch durch Isabella Brauns Werke nun ein brauchbares Mittel, Kinder und Jugendliche an Bildung heranzuführen. Dem zeitgenössischen Gedanken, dass es für die Jugend egal sei, was sie lese, wurde auch durch Werke Isabella Brauns widersprochen, die im späten 19. Jahrhundert zunehmend auch auf allgemeines Interesse stießen. Ihre Zeitschrift Jugendblätter versammelte angesehene Schriftsteller ihrer Zeit. Nach Scheitlins Tod, in dessen Verlag sie erschienen war, ging sie 1867 in den Besitz des Verlags Braun & Schneider in München über, und wurde nach Isabella Brauns Tod von ihrer Nichte Isabella Hummel weitergeführt. Von 1935 bis 1948 erschienen keine Ausgaben der Zeitschrift, die schließlich 1951 eingestellt wurde.