Beschreibung:

(2) Blätter Titelei, 50 Blätter mit 50 Steinradierungen von Otto Speckter (teilw. montiert), 42 Seiten Anhang, (1) Seite Druckvermerk, (1) weiße Seite. 8° (19,5 x 12,5 cm). Blaugrüner Leinenband der Zeit mit goldgeprägtem Titel auf dem Deckel und blindgeprägtem Deckelrahmen (illustrierter Original-Umschlag mit eingebunden).

Bemerkung:

Seltene erste Ausgabe, vollständig mit 50 Illustrationen, zu erkennen u.a. an dem Druckvermerk auf dem letzten Blatt ("Gotha - gedruckt mit Engelhard-Reyherschen Schriften") und durch Illustrationsvergleich mit Rümann in Philobiblion; bereits die zweite Auflage von 1834 in großen Teilen der Graphik abweichend. - Unsere Ausgabe, wie bei Rümann in Philobiblon beschrieben, teilweise mit montierten Illustrationen, alle in Steinradierung und zum Teil von Speckter im Stein signiert. Die Abbildungen wurden vom Drucker teilweise separat gedruckt und Perthes separat ausgeliefert. - Die Deckel des grün/braun gedruckten, schönen Original-Einbands mit eingebunden. - Zustand: Einband etwas berieben und bestoßen. Die mitgebundenen Original-Umschläge eng beschnitten und auf den fliegenden Vorsatz montiert. Titel fleckig und mit Wasserrand. Der Hauptteil teilweise stärker gebräunt und braunfleckig; das Papier des Anhangs etwas lappig. Bei montierten Abbildungen diese auf besserem und wenig fleckigem Papier in deutlichem Kontrast zum darunter gedruckten Text. Wenige Blätter mit sauber hinterlegten Einrissen am Bundsteg. Vortitel und Zwischentitel zum Anhang mit längeren, hinterlegten Einrissen. - Insgesamt noch gutes, wenn auch nicht tadelloses Exemplar; vollständig mit allen 50 Illustrationen. - Goedeke XIII, 159, 29, 7a. - Lexikon Kinder- und Jugendliteratur I, 545 & III, 442. - Wegehaupt I, 922. - Pressler 204. - Ehmcke/Hobrecker, Speckter 5. - Rümann: Illustrierte Bücher 2485. - Ausführlich Rümann: Hey-Speckters "Fünfzig Fabeln" (in Philobiblon VII/7). - "Dies ist die äußerst seltene erste Ausgabe, für die Speckter die reizenden Illustrationen selbst auf den Stein radiert hat. Die Hey-Speckterschen Fabeln traten einen unvergleichlichen Siegeszug durch die Länder an und gehören zu den Kinderbüchern mit den meisten Auflagen." (Pressler). - "Nicht mehr Fabeln im klassischen Sinne, jedoch auch nicht im philanthropinistischen Sinne lehrhaft, schildern die naiv reimenden Sechszeiler Heys kleine Tierszenen und lassen Tiere, Kinder, Dinge in der Umwelt des Kindes sprechen. Kindgemäß anschaulich, heiter, voll Wärme, Humor und einer ursprünglichen Poesie, bringen diese Verse einen neuen Klang in die Kinderlyrik... Die verschiedenen Ausgaben gehören zu den gesuchtesten bibliophilen Werken der Kinderliteratur." (Lex. d. Kinder-u. Jugendlit. I,545). - "Die Illustrationen sind so eng mit den Fabeln verbunden, daß diese nicht als Heys Fabeln, sondern als Hey-Specktersche Fabeln bekannt wurden und als solche auch ihren Stellenwert im elementarpädagogischen Denken des 19. Jahrhunderts erhielten. Speckter selbst distanzierte sich bald von seinen Jugendarbeiten und verbrannte sie, da er sie selbst als Geschenk für kranke Kinder für zu minderwertig hielt. Seine verniedlichenden Illustrationen unterstützen jedoch die Sentimentalisierung der Tiererzählungen Heys, durch die anstelle der didaktischen Morallehre der alten Aesop-Tradition mehr das Gemüt als die Vernunft angesprochen werden soll. Das Ergebnis ist der harmonische Entwurf einer konfliktlosen heilen Welt." (Fabula docet 138).