Beschreibung:

147 S. Broschiert.

Bemerkung:

Papier licht- und zeitbedingt gebräunt, sonst sehr gut erhalten. - Vorwort -- Das Auge und der Geist -- Der Philosoph und sein Schatten -- Das mittelbare Sprechen und die Stimmen des Schweigens -- Der Mensch und die Widersetzlichkeit der Dinge -- Lob der Philosophie -- Bibliographie. // Die letzten philosophischen Arbeiten von Maurice Merleau-Ponty (1908-1961) liegen uns - mit Ausnahme des erst postum als Fragment erschienenen Werkes <Le Visible et l'invisible> (1964) - in der literarischen Form des Essay vor. So besteht ihre Aufgabe schon vom Stilistischen her weniger im systematischen Darstellen und Erörtern einer bestimmten Problemstellung, als vielmehr im verschiedenartigen Erhellen eines Bestandes allgemeinzugänglicher Erfahrung, deren Beschaffenheit und Tragweite diese Analysen zur Einsicht bringen sollen. Der essayistischen Darstellung entspricht die Vielgestaltigkeit der in diesen Arbeiten zur Sprache gebrachten Gesichtspunkte. Sie entstammen unterschiedlichsten Sachgebieten, so daß wir neben Ausführungen zur Geschichtstheorie Hegels und den psychoanalytischen Untersuchungen Freuds solche zu älteren und modernen Sprachtheorien und zur Ästhetik der Malerei finden. Soll aber ein Essay Anrecht auf den Namen philosophischer Essay haben, so muß er über das erörterte Thema hinaus allgemeine Züge menschlicher Lebens- und Welterfahrung sichtbar machen, deren bewußtes Erfassen uns ermöglicht, unsere Auffassung der Welt in bestimmter Weise zu artikulieren. Auch sollte in ihm eine Grundauffas-sung ihren Ausdruck finden, die uns erlaubt, die Vielzahl der herangetragenen Aspekte gleichsam unter eine Perspektive zu bringen. Zum anderen aber macht gerade die literarische Form des Essay es möglich, die zugrunde liegende Auffassung des Autors, mag sie auch nur in großen Zügen skizziert sein, in den verschiedenartigsten Sachbezirken erprobt zu sehen. So wollte auch Montaigne durch den literar-ästhetischen Gebrauch des Wortes "Essai" zum Ausdruck bringen, daß der ursprüngliche Zweck seiner moralistischen Betrachtungen darin bestehe, sein eigenes Urteil bei der Verallgemeinerung von Zügen menschlicher Lebenserfahrung "auf die Probe zu stellen".