Beschreibung:

134 S., zahlr. Abb., Karten. Originalleinen mit Schutzumschlag.

Bemerkung:

Leicht berieben, insgesamt sehr gut und sauber. Mit handschriftlicher Widmung des Verfassers. - ?Ich sah ein Stück des anderen, des menschlicheren und ursprünglichen Afrikas, das schön ist, trotz aller Armut und Rückständigkeit", erzählt er, und man darf es ihm glauben, wenn er von der schlichten, aber umso herzlicheren Gastfreundschaft wildfremder Menschen schwärmt, von Trommeln, Tänzen und tropischen Sonnenuntergängen, dem Zauber taubedeckter Savannen und dem Gefühl absoluter Freiheit in sternfunkelnden Wüstennächten. Doch es gab auch weniger schöne Zeiten: Magen- und Darminfektionen, Würmer in den Beinen und Malaria. ?Da hatte ich Stunden, in denen ich wünschte, wieder zuhause zu sein", gibt er zu. Die Radreise durch den ?Schwarzen Kontinent" begann im März 1973 und führte zunächst durch die Sahara, die im heißesten Teil wegen fehlender Straßen mit Lastwagen durchquert wurde, dann gings hinab an den Golf von Guinea und weiter Richtung Osten nach Kamerun. Von dort aus wurde zur Durchquerung Zentralafrikas angesetzt, und als Helmut Hermann schließlich in Südafrika am Kap der Guten Hoffnung stand, waren nicht nur zwölf Monate vergangen, sondern hinter ihm lagen auch sieben abgefahrene Reifen, zwei Dutzend gerissene Speichen und bestimmt etliche Liter Schweiß. Etwas mitgenommen, aber um unbezahlbare Erlebnisse und Erfahrungen bereichert, trat Helmut Hermann als Maschinist auf einem Frachtschiff wieder die Rückreise nach Europa an. Was ihm beim Start keiner so recht geglaubt hatte, war Wirklichkeit geworden. Mit einem Fahrrad quer durch Afrika bis nach Kapstadt zu strampeln, ist nicht nur ein ausgefallenes, sondern auch ein waghalsiges und abenteuerliches Unternehmen, dessen Ausgang mit vielen Fragezeichen versehen ist. Helmut Hermann hat diese bewundernswerte sportliche Leistung vollbracht. Er fuhr durch dreizehn afrikanische Länder, durch Staub, Schlamm und Morast, durch Dornbusch, Elefantengras und Wüstensand, in glühender Sonne, prasselnden Wolkenbrüchen und eisigen Winden - ein Stahlroßritt von über 10000 Kilometer. Und dabei erlebte er ein Afrika, wie es wohl nur wenige zu sehen bekommen: Ohne Zelt lebte er wochenlang in Negerkralen, war anderntags wieder zu Gast bei Missionaren, Botschaftern und Entwicklungshelfern, wurde Zeuge der beginnenden Dürrekatastrophe im Sahel, bestieg die Wolkenkratzer von Johannesburg und besuchte das Albert Schweitzer Hospital in Lambarene, war im Hexenkessel der Großstädte, kämpfte sich durch den Dschungel afrikanischer Bürokratie, und wenn es stellenweise gar nicht mehr weitergehen wollte, verlud er sein Fahrrad in Einbaum und Urwaldeisenbahn. Dabei hat dieser ?Satteltramp" bei allen Strapazen immer die Augen offengehalten und mit schußbereiter Kamera Menschen und Landschaften eines Erdteils eingefangen, der für einen Mitteleuropäer trotz Massentourismus immer noch faszinierende und unverfälschte Erlebnisse bieten kann. ISBN 9783921510001