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495 S. Mit zahlr. auch farb. Abb. Originalleinen mit Schutzumschlag.
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Schutzumschlag leicht berieben, sonst gutes Exemplar. - Seurat zählt neben Cezanne, Gauguin und van Gogh zu denjenigen Künstlern, die den Impressionismus überwunden hatten, noch bevor Monet seine Bildserien wie die zur Kathedrale von Rouen malte. Doch ist er unter diesen "Vätern" der modernen Kunst immer noch der am wenigsten verstandene. Oft spricht man von einem vergleichsweise kleinen CEuvre. Dabei schuf der schweigsame, disziplinierte Künstler in den etwa zehn Jahren vor seinem frühen Tod im März 1891 ein umfangreiches und überaus methodisch angelegtes Werk, durch das er den Impressionismus reformieren und zu einer Stilkunst umgestalten wollte. Als Zwanzigjähriger verließ er 1879 die Ecole des Beaux-Arts, wo er im Atelier des Ingres-Schülers Henri Lehmann gelernt hatte. Nach einem einjährigen Militärdienst entstand bis etwa 1883 bereits der Großteil des zeichnerischen Werkes: die zumeist rätselhaften Darstellungen in einem dunkeltönigen, den Kontur bedeutungsvoll vereinfachenden Stil sind ausschließlich zeitgenössischen, oft belanglosen Szenen gewidmet. Seit 1884 arbeitete Seurat an seinem wohl bekanntesten Werk, Ein Sonntagnachmittag auf der Insel La Grande-Jatte (Un dimanche apres-midi ä l'ile de la Grande Jatte), das 1886 auf der letzten Gruppenausstellung der Impressionisten gezeigt und zum Manifest des von Seurat erfundenen "Pointillismus" wurde. Im gleichen Jahr machte er sich mit den Lehren Charles Henrys vertraut und folgte seitdem in Kompositionen von musikalischer Abstraktheit Regeln, die er für wissenschaftlich hielt. -- Inhalt: Erster Teil: Zwischen Akademie und Naturalismus. Seurats Kunst von 1876 bis 1886 -- Auf der Suche nach den Werten der Kunst in der modernen Welt; akademische und eklektizistische Kunstlehre 17 -- Vorbemerkung 17 -- Die Ausbildung an einer Zeichenschule und an der Ecole des Beaux-Arts 20 -- Charles Blancs Grammatik der Kunst: Phidias als Sachwalter des Ideals; Ingres, Rembrandt und Delacroix als Meister der Linie, des Helldunkel und der Farbe 28 -- Eugène Chevreul 42 -- Eugène Delacroix 45 -- Thomas Couture 48 -- Camille Corot 52 -- David Sutter 52 -- Ogden N. Rood 54 -- Humbert de Superville j6 -- Schlußbemerkung 5 8 -- Seurats künstlerische Selbstfindung in einer naturalistischen Motivwelt 61 -- Zeichnung und Ölskizze im Frühwerk 61 -- Die Welt der Vorstadt bei den Impressionisten und bei Seurat 73 -- Millet, Pissarro und die Feldarbeiter 78 -- Courbet und die Steinklopfer 89 -- Die Landschaften zwischen der Tradition von Barbizon und dem Impressionismus 98 -- Fabriken, Häuserzeilen und Ödländer BIS -- Lumpensammler, Arme, Waschfrauen und Marktleute 120 -- Pariser Passanten 128 -- Ein Zug der zeitgenössischen Gesellschaft wie auf dem panathenäischen Fries 135 -- Die Szene der Baignade und der Grande-Jatte: Stadtranderholung und neuer Mittelstand 13 j -- Une Baignade, Asnières 149 -- Un dimanche après-midi à l'île de la Grande-Jatte 171 -- Die Erfindung des Pointillismus in Grandcamp und auf der- Grande-Jatte 197 -- Seurats Farbe, die Begegnung mit Signac und die Société des Artistes 1ndépendants x<) j -- Ein neues Genre: Die Seestücke aus Grandcamp 205 -- Der Neo-Impressionismus als systematische Methode: Erneute Arbeit auf der Grande-Jatte 213 -- Zweiter Teil: Charles Henrys psycho-mathematische Ästhetik -- Zur intellektuellen Biographie Charles Henrys und den Voraussetzungen seiner naturwissenschaftlichen Kunsttheorie in der Psychophysik 227 -- Einführung 227 -- Henrys Laufbahn bis zum Tode Seurats 229 -- Der Fortschritt der Physiologie und die Entstehung der Experimentalpsychologie: Das mechanistische Menschenbild als Hintergrund des Henryschen Systems 237 -- Stufen der Kritik an der Psychophysik: Das Ende einer intellektuellen Mode 244 -- Henrys Lehre im Zusammenhang mit ihren Quellen 249 -- Ein reduktionistisches Denkmodell für Expressivität: Dynamogenie und Inhibition 249 -- Linien, Farben und Geräusche als dynamögene oder inhibitorische Kraftrichtungen 255 -- 3- Eine mathematische Definition der Harmonie: Henrys Beschäftigung mit Musiklehre und Akustik 261 -- Charles Henrys eklektizistisches System: Die Verschmelzung des psychophysiologischen Denkmodells der Expressivität mit der mathematischen Formel der Harmonie 26 5 -- Dritter Teil: Seurat nach 1886 und der entstehende Symbolismus -- Autonomie des künstlerischen Ausdrucks und Ästhetik als subjektive Mathematik: Seurats Auseinandersetzung mit Henry im Ambiente des Symbolismus 279 -- Vorbemerkung 279 -- Zur Aufnahme des literarischen Symbolismus in der bildenden Kirnst seit Mitte der achtziger Jahre 281 -- Henrys Wirkung auf seine Freunde Jules Laforgue und Gustave Kahn: der Symbolismus und das mechanistische Menschenbild 288 -- Seurat zwischen Naturalismus und Symbolismus: Ein Maler des modernen Lebens und die Henryschen Gesetze für Expressivität und Harmonie 295 -- Die Innenweltperspektive: Die Grundlagen der symbolistischen Weltanschauung und ihr Eindringen ins naturalistische Künstlermilieu 300 -- Boheme, Dandytum und der Vergnügungsbetrieb am Montmartre: die jungen Künstler der 1880er Jahre und die "opportunistische" Republik 312 -- Von den Vergnügungen der Städter: Pessimismus und Gesellschaftskritik in den späten Figurenbildern 323 -- Das Milieu der Schausteller in symbolistischer und naturalistischer Deutung 323 -- Seurat und seine anarchistischen Freunde 326 -- Ein gemalter Kommentar zur Grande-Jatte: Les Poseuses 332 -- Parade de Cirque 345 -- Die Poudreuse: Un amour de Seurat 356 -- Le Chahut, eine Szene im Cafe-Concert 362 -- Ze Cirque 3 So -- Seestücke und Flußlandschaften: "berauschen wir uns noch einmal am Licht, das tröstet!" 393 -- Moderne Hafenstädtchen, divisionistische Mal technik und "der große Eindruck der Weite" 393 -- Honfleur: Die moderne Seite einer alten Stadt 405 -- Auf den Spuren Signacs in Port-en-Bessin 418 -- Zwei Bilder aus Le Crotoy 427 -- Am Kanal von Gravelines 430 -- Die Seine 440 -- Nachwort 445 -- Anmerkungen 450 -- Bibliographie 477 -- Register 489. ISBN 3527177728