Beschreibung:

87 S. Mit zahlr. auch farb. Abb. Originalleinen.

Bemerkung:

Einband gering berieben, sonst gutes Exemplar. - Als der Zweite Weltkrieg endete, war Alfred Hrdlicka eben in das 18. Lebensjahr eingetreten. Ungewöhnliche Begabung als Schachspieler hatte dem jungen Wiener bereits im Knabenalter schöne Erfolge beschert. Er dachte gerne und stand der ihn umgebenden Welt teils in heftiger Opposition, teils in leidenschaftlicher Anteilnahme gegenüber. Auch sein Interesse an der bildenden Kunst datierte von früher her. Im Jahre 1946 inskribierte Hrdlicka an der Wiener Akademie, um Malerei bei den Professoren A. P. Gütersloh und Josef Dobrowsky zu studieren. Mit einem Diplom als akademischer Maler ausgestattet, übersiedelte er 1953 in Professor Fritz Wotrubas Meisterklasse für Bildhauerei, wo er im Jahre 1957 gleichfalls das entsprechende akademische Zertifikat erwarb. Dies konnte freilich nicht die Bestätigung für Hrdlickas Beitritt zu einer der beiden in Wien damals wie heute vorherrschenden Richtungen, der kubistischen oder der abstrakten, bedeuten. Als Bildhauer und Graphiker blieb er demgemäß ein Außenseiter. Die Malerei, in der er es nicht minder war, übt Hrdlicka seit einer Reihe von Jahren nicht mehr aus. Anerkennung war ihm trotz alledem nicht versagt. So umstritten der Bildhauer blieb (er war unbequem, ordnete sich ja dem allgemeinem Zug des Geschehens auf den in Frage kommenden Märkten nicht ein), hat die Kraft seines Werkes, wo immer es gezeigt wurde - und das ist seit 1960 in einer Reihe von Ländern geschehen - Aufsehen erregt. Des Künstlers Laufbahn als Graphiker gleicht einem Siegeszug. 1963 hat Hrdlicka einen Preis bei der 5. Internationalen Graphik-Biennale in Ljubljana erhalten, 1964 wurde der Künstler bei der Biennale Bianco e Nero in Lugano ausgezeichnet. Im Jahre 1965 erhielt er den vielbegehrten großen Graphiker-Preis von Biella in Italien, 1966 einen Preis in Tokio und 1967 abermals einen Preis in Ljubljana. 1968 stellte die renommierte Nürnberger Albrecht-Dürer-Gesellschaft das druckgraphische Gesamtwerk Hrdlickas mit großem Erfolg aus. Das Werk des Bildhauers und des Graphikers wurde ebenso erfolgreich (und ebenfalls 1968) in der Londoner Marlborough-Gallery ausgestellt, einem der führenden Häuser der Welt.