Beschreibung:

360; 325 und 267 Seiten; 23,5 cm; kart. / 3 Bände.

Bemerkung:

Gute Exemplare / 3 BÄNDE; leichte Gebrauchs- und Lagerspuren; innen stw. mit Besitzvermerk; Einbände mit stw. leichten Läsuren. - Peter Ulrich Weiss (Pseudonym: Sinclair; * 8. November 1916 in Nowawes bei Potsdam; ? 10. Mai 1982 in Stockholm) war ein deutsch-schwedischer Schriftsteller, Maler, Grafiker und Experimentalfilmer. Peter Weiss erwarb sich in der deutschen Nachkriegsliteratur gleichermaßen als Vertreter einer avantgardistischen, minutiösen Beschreibungsliteratur, als Verfasser autobiographischer Prosa wie auch als politisch engagierter Dramatiker einen Namen. Internationalen Erfolg erzielte er mit dem Stück Marat/Sade, das mit dem US-Theater- und Musicalpreis "Tony Award" ausgezeichnet wurde. Das dem dokumentarischen Theater zugerechnete "Auschwitz-Oratorium" Die Ermittlung führte Mitte der 1960er Jahre zu breiten vergangenheitspolitischen Auseinandersetzungen (der sog. Vergangenheitsbewältigung). Als Weiss' Haupttext gilt der dreibändige Roman Die Ästhetik des Widerstands, eines der "gewichtigste[n] deutschsprachige[n] Werk[e] der 70er und 80er Jahre". ... (wiki) // Hier ist die Rede von einem Widerstand, der alle Lebensregungen umfaßt. Dem Berichterstatter gegenüber steht die äußerste faschistische Gewalt. Nur im Versteckten, in der Illegalität sind kleine Zellen von Gegenkräften vorhanden. Hier wird nach den Handlungen der Notwehr gesucht, hier, in der Isoliertheit, entsteht die Vorstellung von der Möglichkeit eines Kampfs. In Gedanken läßt sich die Übermacht des Feinds durchbrechen und eine Verbindung herstellen zu den Bewegungen, die draußen, außerhalb des Lands, wirksam sind. September Neunzehnhundert Siebenunddreißig. In Berlin, tief im Untergrund umreißen ein paar Freunde, junge Arbeiter, ihren Standort. Die Organisationen ihrer Klasse sind zerschlagen, sie sind auf sich selbst gestellt, gewinnen aber Mut und Stärkung durch ihre Zugehörigkeit zum Internationalismus, der sich neu formiert und zur Verteidigung rüstet. In Spanien findet bereits die offne, bewaffnete Konfrontation mit dem Gegner statt. Während der Erlebnisse und Gespräche dieser Tage ist sich der Erzähler des bevorstehenden Wegs bewußt, der ihn nach Spanien führen wird. Doch nicht nur um die politische Stellungnahme geht es, um die Notwendigkeit des praktischen Eingreifens, um die ungeheure Anstrengung, sich aus dem Bedrohenden herauszuarbeiten zum Ansatz einer Freiheit, sondern auch um eine Differenzierung der Sinneswahrnehmungen, um einen Erkenntnisprozeß, um die Ausformung einer bestimmten Ästhetik. Denn der Widerstand gegen die brutalisierte Kapitalherrschaft kollidiert mit sämtlichen Unterdrückungsmechanismen, so auch mit denen, die sich im geistigen Überbau verdichten. Ihrer Herkunft nach ausgeschlossen von Kunst, Literatur, Wissenschaft, haben die Menschen, die wir hier kennenlernen, sich den Zugang zu den Regionen der kulturellen Güter zu erobern. Die Ästhetik, nach deren Grundlagen sie suchen, muß eine Ästhetik des Widerstands sein. Es werden in ihr nicht nur die Kategorien der Schönheit, der Harmonie gedeutet, sondern vor allem die Eigenschaften, die eine Verändrung, eine Erneurung der gesellschaftlichen Verhältnisse hervorrufen wollen. Alle Fragen, die in dieser Ästhetik aufkommen, greifen unmittelbar über auf die soziale, ökonomische, politische Problematik. Im Vordergrund des Widerstands zeichnen sich die Aktionen ab, die sich direkt gegen die Gefahr der totalen Vernichtung richten. Aber bei der Ermittlung der Zusammenhänge wird die Aufspaltung der Interessen und Zielrichtungen sichtbar. ? (Verlagstext; Band 1)