Beschreibung:

Reichs Stadt Franckfurt am Mayn / die Pflege der Gesundheit betreffend; Welche den Medicis, Apotheckern / Materialisten / und andern Angehörigen daselbsten / auch sonsten jedermänniglich zur Nachrichtung gegeben worden; Beneben dem Tax und Werth der Artzneyen / welche in den Apothecken allda zu finden. - [Angebunden]: Valor, sive Taxatio medicamentorum, tam simplicium, quam compositorum, quae in Officinis Francofurtanis prostant. Tax und Werth / aller deren Artzneyen / welche in den Apothecken zu Franckfurt anzutreffen und zu finden. 2 Teile in 1 Band (durchgehend paginiert).. 184 Seiten, (1) Seite Errata. Frakturdruck. Mit zwei Titelvignetten (gekrönter, weißgefiederter Adler Frankfurts). Kl.-4° (20,5 x 16 cm). Pergamentband der Zeit mit Rückentitel in schwarzer Tinte und gesprenkelten Schnitten. [Hardcover / fest gebunden].

Bemerkung:

Seltene Frankfurter Medizinalordnung; VD17 3:607980B (ohne das Errata-Blatt; Figerprint identisch). - Waller 7804. - Wellcome III, 62. - Der vorgebundenen "Erneuerten Ordnung" (24 Seiten) folgt, mit dieser durchgängig paginiert, die Arzeimitteltaxe der Stadt Frankfurt (Seiten 25-184, mit eigenem Titelblatt). - Pergament etwas angeschmutzt, am oberen Kapital berieben, mit größerem Fleck und oberflächlicher Wurmspur auf dem Vorderdeckel. Innen durchgängig leicht braunfleckig und Satzspiegel meist gebräunt. Insgesamt gut erhaltenes Exemplar der erstmals 1612 herausgegebenen, mehrmals erweiterten Arzneimittelordnung, hier in der Fassung vom 14. September 1668; diese enthält Kapitel über Ärzte, ärztliche Ordinariis und geschworne städtische Mediziner, Apotheker, Medizinalgewichte und -maße, Materialisten (Rohstofflieferanten), Krämer (Einzelhändler, denen der Vertrieb von apothekenpflichtigen Artikel verboten ist), Zuckerbäcker, Böse Bezahler (notorische Schuldner; dieses Problem hat sich ins Antiquariatswesen verlagert), Alchimisten, Paracelsisten (die man nicht mag), Barbierer, Wundärzte, Oculisten (mit Tax-Ordnung). - Von besonderem Interesse der abschließende "Titulus XI", der sich mit "Geldsüchtigen Winckelärtzten, als da seynd Empeirici oder Versuchsärtzte, Auffklauber, Gewissens- und Beruffsvergessene Kirchen- und Schuldiener, verdorbene Apothecker, Krämer, Factoren, Mackler und faule Handwercker, eygennützige Weibsbilder, Kranckenwarter, Zahnbrecher, Landstreicher, Historier, Wurzelnträger, Nachrichter, Schwartzkünstler, Juden und dergleichen" befaßt. - Selten.