Beschreibung:

301 S., mit einer mehrfach gefalt. Taf. ("National-Directions-Tabelle von Teutschland"), Kl.-8°, Halbleder d. Zt. mit gold- u. blindgepr. Rücken mit dreiseitigen Farbschnitt

Bemerkung:

VD18 14604256; Wolfstieg 43135; Kloss 3290; Ackermann V/160: "Hoffmann war berüchtigter Haus-, Hof- u. Staatsspion Leopold II." - Erschien als "Anhang" zu dem Werk "Höchst wichtige Erinnerungen zur rechten Zeit über einige der allerernsthaftesten Angelegenheiten dieses Zeitalters" (Wien 1795). - Hoffmann gibt zahlreiche Texte von Original-Dokumenten (Briefe u.a.) wieder, die er in umfangreichen Anmerkungen scharf kommentiert (darunter auch Mitglieder-Listen der Deutschen Union). Er schreibt u.a., dass die "Deutsche Union" oder "Gesellschaft der 22 verbündeten Männer" (der Gründer war Carl Friedrich Bahrdt, 1741-1772) aus den Illuminaten (Weishaupt, Knigge etc.) entstanden sei, nachdem diese verboten wurden u. sich offiziell (scheinbar) aufgelöst hatten. Mit den "Rosenkreutzern" sind die "Gold- u. Rosenkreuzer" des 18. Jh. gemeint. In beide Orden konnte man nur eintreten, sofern man schon Freimaurer war. Hoffman, ursprünglich selbst Freimaurer u. Exjesuit, geht detailliert auf die versch. Verstrickungen der Geheimgesellschaften ein. - Leopold Alois Hoffmann (1760-1806), österr. Publizist u. Dramatiker. Nach Ausbruch der Franz. Revolution trat er aus der Loge aus u. begann einen leidenschaftlichen Kampf insbes. gegen Freimaurer u. Illuminaten. Er trat als Denunziant hauptsächlich in seiner "Wiener Zeitschrift" (1792-1793) auf u. veröffentlichte mehrere, meist anonyme Bücher. Immer vom dem Bestreben geleitet, Leopold II. zu einem energischen Vorgehen gegen die Logen zu bewegen. Der Kaiser aber soll einmal gesagt haben: "Der Kerl ist ein Esel, ich weiß es; aber er leistet mir als Spion sehr gute Dienste." (Constantin von Wurzbachs "Biographischem Lexikon des Kaiserthums Oesterreich",1863). Das Ende von Hoffmanns Aktivitäten war denn auch der Tod Leopolds II. im März 1792. Er zog sich darauf verbittert nach Wiener Neustadt zurück u. starb 1806 im Alter von 46 Jahren, verachtet u. schließlich vergessen. Erst als Teil der Geschichte der habsburgischen Reaktion u. Repression geriet Hoffmann im 20. Jh. wieder ins Blickfeld der Historiker. - Carl Friedrich Bahrdt (1740-1792), der Gründer der "Deutschen Union der XXII", erwähnt den vorliegenden Titel in seinem Buch "Geschichte und Tagebuch meines Gefängnisses [...]" mehrmals (S. 55-89 u. 175-186). - Einband berieben u. leicht bestossen; tlw. etwas braunfleckig, sonst ein gutes Expl. - Sehr selten, nach KVK/WorldCat ist der Titel nur als digitalisierte Vorlage nachweisbar.